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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition)
Autoren: Martin Kay
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an den Seilen bis zum Grund der Schlucht herunterließen. Eileen, Dallmer, Snake, der Lieutenant und ein Warrant Officer.
    Auf dem Boden angekommen, signalisierten sie dem Hubschrauber durch Zupfen an den Seilen, dass dieser wieder abfliegen konnte. Im Nu wurden die Taue eingezogen und der Sea Knight verschwand über ihnen in der Dunkelheit. Er tauchte direkt hinter dem Gipfel ab, sodass der Lärm der Rotoren nahezu augenblicklich erstarb.
    Die Gruppe verteilte sich um eine Ansammlung von Findlingen, Felsformationen und Schneeverwehungen. Sie behielten den Pass im Auge und benutzten Nachtsichtgeräte. Snake hatte ihr Barrett-M82-Scharfschützengewehr dabei, legte sich flach in den Schnee und justierte das Zeiss-Zielfernrohr. Sobald die ersten beiden Schneemobile ihre Gruppe passiert hatten, sollte sie die Fahrer der letzten beiden mit gezielten Schüssen ausschalten, während die anderen von den Salven der MP7 eingedeckt wurden.
    Sie warteten. Etwa fünf Minuten darauf war ein schwaches Brummen aus dem Pass zu vernehmen, das langsam, aber beständig anschwoll. Es dauerte noch weitere fünf Minuten, ehe der erste schwarze Rumpf eines Schneemobils in den Optikdisplays der Restlichtverstärker auftauchte. Wie ein dunkler Käfer pflügte er durch den Schnee. Ein Soldat in ABC -Schutzkleidung stand hinter dem Lenker.
    Eileen überlegte, ob sie die Marines der Gefahr einer Infizierung aussetzte. Wenn die Russen Antaradim-Leichen bei sich hatten, konnte sich auch hier das Renegade-Virus über die Luft ausbreiten – auch wenn es hier merklich kälter war, als im Bereich vor der Höhle.
    Der erste Motorschlitten rauschte vorbei. Dann der zweite mit Kristina Semenova hinter dem Steuer.
    Das M82 bellte auf. Weiter hinten fiel ein Soldat getroffen aus dem Sitz seines Schneemobils. Der zweite Schuss verfehlte den letzten Mann knapp. Snake sprang in die Hocke und gab eine rasche Folge weiterer Schüsse ab, von denen zumindest einer den Soldaten an der Schulter traf. Das schwere 12,7-Millimeter-Geschoss riss den Mann vom Fahrzeug und warf ihn in den Schnee.
    Im selben Moment eröffneten Dallmer und seine Marines das Feuer auf die beiden vorbeifahrenden Schneemobile.
    Das erste preschte an Eileen vorbei, doch ehe sie einen Schuss abgeben konnte, musste sie sich in Deckung werfen, als vor und neben ihr Schnee hochspritzte. Der Fahrer des Gefährts deckte sie mit einer Salve ein. Eileen warf sich hinter einer Schneeerhöhung in den weißen Teppich und robbte zur anderen Seite. Sie lugte dahinter hervor und brachte die Waffe in Anschlag. Ein kurzer Feuerstoß fegte dem dahinjagenden Schneemobil hinterher, doch die Geschosse trafen nur den hinteren Bereich, schlugen in Plastik und Metall ein oder sirrten als Querschläger davon. Aufhalten vermochten sie das Fahrzeug nicht.
    »Snake!«, schrie Eileen.
    Die Scharfschützin hatte verstanden und wirbelte herum.
    Inzwischen deckten Dallmer, der Lieutenant und der Warrant Officer Semenovas Gefährt mit Salven ein. Doch die russische Hazarderin war ihnen bisher geschickt ausgewichen, nutzte ihr Fahrzeug als Deckung und nahm in Kauf, dass es durchsiebt wurde. Gleichzeitig erwiderte sie das Feuer und zwang die Marines so, sich hinter ihre Verstecke zurückzuziehen.
    Snake gab einen gezielten Schuss ab und traf den Fahrer des fliehenden Schneemobils. Der Mann fiel von dem Sitzbock, doch davor hockte noch eine weitere Gestalt. Sie waren zu zweit auf dem Fahrzeug gewesen.
    »Scheiße!«, fluchte Snake und sprang hoch. Sie schulterte das M82 und lief zu einem der herrenlosen Schneemobile, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Eileen kam hinter der Deckung vor und wollte sich das zweite Gefährt unter den Nagel reißen, als sie sah, dass Dallmer und seine Männer in Bedrängnis gerieten. Der Lieutenant zuckte unter einem Kugelhagel zusammen und fiel tot in den Schnee. Dallmer brachte sich mit einem Hechtsprung aus der Schusslinie, doch Semenova riss ihr Schneemobil herum und hielt direkt auf den Captain zu.
    Eileen hob die MP7, bekam allerdings kein klares Ziel. Immer wieder bockte und ruckte das Fahrzeug und entweder Dallmer oder der Warrant Officer befanden sich in direkter Schusslinie.
    Dann rammte das Gefährt den Captain. Eileen hörte Dallmers Schrei und lief geradewegs los. Sie musste mindestens zwanzig Meter überbrücken.
    Der Warrant Officer stand viel näher und brauchte nur knapp fünf Schritte, um bei Semenova zu sein. Um seinen Captain nicht zu gefährden, entschied er sich dagegen, von der
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