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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London
Autoren: Martin Millar
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»Diesen scheußlichen Tand mit den Äxten? Das passt doch sicher nicht, oder?« »Hast du sie noch?«
    Malveria kramte sie aus ihrer Tasche hervor.
    »Offenbar habe ich sie ganz zufällig noch dabei.«
    Thrix legte Malveria die Kette um. Die Feuerkönigin nickte. Das müsste gehen.
    »Es war schlau von der Prinzessin, so einen mächtigen Zauber zu erzeugen«, sagte Malveria. »Aber fragst du dich nicht auch, wie sie die Kleider gefunden hat? Sie muss die Information von jemandem bekommen haben.«
    »Von wem?«
    »Ich sage das nicht gerne, aber ich kann an Moonglow Spuren von Kabachetkas abscheulicher Aura entdecken.«
    »Weil sie Kabachetka hinter dem Club begegnet ist.«

    Malveria zweifelte noch. Die Spuren waren nur schwach und sehr schwer zu deuten, aber sie glaubte, dass Moonglow die Prinzessin vielleicht mehr als einmal getroffen hatte.
    »Das wäre dir doch bestimmt schon früher aufgefallen«, sagte Thrix.
    »Wenn sie sich vorher schon begegnet sind, hat Kabachetka vielleicht alle Spuren an dem Mädchen beseitigt.«
    Die Zauberin konnte sich kaum vorstellen, dass Moonglow die Feuerkönigin verraten haben sollte. Das wäre für sie ganz untypisch.
    »Moonglow hat sich während der letzten Tage auch untypisch benommen«, gab die Feuerkönigin zu bedenken.
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    Unten saßen Daniel und Moonglow nebeneinander auf dem Sofa.
    »Ist dir immer noch schlecht?«, fragte Daniel.
    Moonglow nickte. Daniel legte einen Arm um sie, und sie bettete den Kopf auf seine Schulter. Dann saßen sie vor dem Fernseher und warteten, dass die schockierenden Ereignisse des Abends verblassten.
    230
    Zwei Nächte waren seit dem Kampf zwischen Markus und Wallace MacGregor vergangen. Weil der Mond voll am Himmel stand, hatten die MacRinnalchs in der Burg als Werwölfe gefeiert. Überall hatte sich herumgesprochen, dass Sarapen tot war. Die Belagerer waren noch nicht abgezogen, aber niemand befürchtete noch einen Angriff; der Krieg war mit Sicherheit vorbei. Für die Nacht nach dem Vollmond berief die Herrin der Werwölfe eine Sitzung des Großen Rats ein, und die Burgbewohner warteten gespannt, welche Ratsmitglieder erscheinen würden.
    Es herrschte große Aufregung, als Dominil, Beauty und Delicious durch die Burgtore schritten. Dominil war eine vertraute Gestalt, aber jetzt begrüßten die Werwölfe sie mit mehr Respekt. Jeder wusste bereits, was sie in der Schlacht von London geleistet hatte. Dominil war in der Burg nie sonderlich beliebt gewesen. Mit ihrer Art machte sie es anderen schwer, sie ins Herz zu schließen.
    Aber kein Werwolf, egal aus welchem Lager, konnte ihr nach diesen Taten noch den Respekt verweigern.
    Alle staunten, dass Dominil die als ungesellig verschrienen Schwestern Butix und Delix überredet hatte, für eine Ratssitzung nach Schottland zurückzukehren. Niemand hatte erwartet, sie
    489
    noch einmal in der Burg zu sehen. Einige der jüngeren Werwölfe, denen die Zwillinge noch nie begegnet waren, hingen halb aus den Fenstern zum Innenhof und bestaunten ihre prächtigen Mähnen in Pink und Blau. Und Werwolfeltern erklärten ihren Sprösslingen seufzend: Nein, sie durften so etwas mit ihren Haaren nicht machen, und sie durften auch nicht sofort nach London fahren, eine Band gründen, ein ausschweifendes Leben führen und Schande über den Clan bringen. Und auf keinen Fall durften sie sich so lächerliche Namen wie Beauty und Delicious zulegen.
    Tupan wartete schon, um seine Tochter zu begrüßen, und als sie sich umarmten, taten sie es wie üblich recht förmlich. Die Zauberin kam etwas später an. Während sie die Burg betrat, telefonierte sie mit Ann wegen Malverias Outfit für den Abend. Sie bedauerte, dass sie sich die Zeit genommen hatte, zur Ratssitzung zu kommen, hatte aber das Gefühl, dass sie nicht gut hätte fehlen können. Ihre Mutter hätte sich fürchterlich beschwert.
    Von den anderen Ratsmitgliedern befanden sich Verasa, Markus, Dulupina, Lucia, Kurian und Kertal in der Burg. Weil Sarapen tot war, sollte Lucias Sohn Decembrius seinen Platz im Rat einnehmen, aber seine Benennung musste noch bestätigt werden. Decembrius war noch in London. Damit blieben nur die drei Barone und Marwanis. Als sie eintrafen, war die Nacht bereits angebrochen, und auf dem Boden lag eine dicke Schneeschicht. Sie kamen zusammen, und nachdem sie mit düsteren Mienen die Tore passiert hatten, wurden sie von der Herrin der Werwölfe feierlich begrüßt. Die Barone akzeptierten ihren Gruß höflich, selbst der junge Douglas
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