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Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)

Titel: Käufliche Liebe Band 1 (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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ich wieder im Bett liege, hätte ich das zugegeben. Wenn nicht Pino mit einem Eimer, Waschlappen und Handtuch aufgetaucht wäre. Er wäscht mich, macht auch vor meinem besten Stück nicht Halt und deckt mich anschließend zu. Mein Magen knurrt.

    „Du hast Hunger“, stellt mein Pfleger fest und steht auf. „Ich bringe dir gleich eine Suppe.“

    Er füttert mich, danach darf ich trinken und fühle mich dabei richtig wohl. Es ist so schön, umsorgt und verwöhnt zu werden, dass ich Pino verzeihe. Ich greife sogar nach seiner Hand und lege sie an meine Wange.

    „Danke“, flüstere ich.

    „Schlaf jetzt“, sagt er leise.

    Ich bin auf dem Weg ins Reich der Träume, als die Matratze neben mir nachgibt.

     

    Am nächsten Morgen geht es mir deutlich besser. Das Atmen fällt mir leichter und die Schnitte sind auf dem besten Wege, zu verheilen. Sie waren nicht tief, zum Glück. Nur die Rippen schmerzen noch, aber auch das ist zu ertragen. Ich rolle mich auf die Seite und entdecke Pino neben mir in dem breiten Bett. Er liegt mir zugewandt, so dass ich ihn in Ruhe betrachten kann.

    Seine langen, braunen Haare verdecken zum Teil das Gesicht. Dennoch kann ich die zarten Gesichtszüge klar erkennen. Dichte Wimpern liegen wie Mondsicheln über seinen schmalen Wangen. Pino ist hübsch, stelle ich erstaunt fest. Bisher habe ich ihn kaum beachtet, weil ich ihn einfach nicht für meinen Typ hielt. Wie mein Beuteschema aussieht? Eigentlich stehe ich auf größere Kerle mit dunklem Haar. Anscheinend ein Irrtum, denn dieser Mann hier gefällt mir ausnehmend gut. Es kann aber auch an meiner Situation liegen, schließlich bin ich ihm ausgeliefert.

    „Hey Hunter“, murmelt Pino mit schlafheiserer Stimme, „Geht’s dir besser?“

    „Ich könnte Bäume ausreißen“, erwidere ich mit einem Schmunzeln.

    „Wie gut, dass ich hier vor kurzem alles abgeholzt habe“, sagt Pino und richtet sich auf.

    Er trägt ein T-Shirt und Shorts. Seine dicken Strähnen zurückstreichend streckt er sich und lächelt mir zu. Grüne Augen. Fasziniert starre ich in sein Gesicht und fühle, wie es in meinem Magen zieht. Sicher ist es der Hunger.

    „Ich mach uns Frühstück“, kündigt Pino an und krabbelt aus dem Bett.

    Er bückt sich nach seiner Jeans und steigt hinein. Mein Blick klebt an ihm, als würde er von unsichtbaren Fäden gezogen. Mit wackelnden Hüften geht Pino davon.

     

    Pino

     

    Hunter ist als Patient viel netter, als ich gedacht hätte. So, wie er sich bisher verhalten hat, hätte ich ihn als unleidlich und mürrisch eingestuft, aber er benimmt sich ganz anders. Es scheint so, als würde er es regelrecht genießen, von mir umsorgt zu werden. Ich summe vor mich hin, während ich Kaffee und Eier koche, Toast röste und alles auf einem Tablett anrichte.

    Mein Patient hat sich aufgesetzt und gegen das Kopfende gelehnt. Seine muskulöse Brust fesselt meinen Blick und ich habe Mühe, das Tablett gerade zu halten. Von irgendwo muss ich ihm Kleidung besorgen, seine habe ich ja zerschnitten. Ob Schorsch etwas über hat, das er mir leihen könnte?

    Ich stelle das Tablett auf Hunters Beinen ab und krieche neben ihm auf die Matratze. Schweigend trinken wir unseren Kaffee und vernichten die Toastscheiben, die ich mit Marmelade bestrichen habe. Für gestern und heute habe ich Urlaub genommen, um Hunter zu pflegen, aber morgen muss ich wieder ins Krankenhaus. Es wird also Zeit, ein paar Dinge zu klären.

    „Kennst du die Typen, die dir das angetan haben?“, frage ich Hunter.

    „Mehr oder weniger“, brummt er leise, wobei er mir einen kurzen Blick zuwirft.

    „Wolltest du deshalb nicht ins Krankenhaus?“

    „Hm.“

    „Muss ich irgendwo anrufen? Was ist mit deinem Job?“

    „Ich bin selbständig“, sagt Hunter und greift nach seinem leeren Becher.

    „Moment, ich hol die Kanne“, murmele ich, dabei schwinge ich mich vom Bett.

    Als ich zurückkomme ist mein Patient verschwunden, aus dem Bad höre ich Wasser rauschen. Der Schlingel hat die Situation ausgenutzt, ich hätte es wissen müssen. Grinsend schenke ich Kaffee ein und krieche zurück auf die Matratze.

    Es dauert eine ganze Weile, bis Hunter zurückkommt. Er hat sich ein Handtuch um die schmalen Hüften geschlungen, und ist der fleischgewordene Traum meiner schlaflosen Nächte. Wassertropfen laufen über seine nackte Brust und rinnen über seinen Hals. Ich würde sie gern auflecken, bis hinunter zum Nabel, unter dem ein Pfad goldener Haare beginnt. Wo dieser Weg
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