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Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)

Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)

Titel: Käpt'n Silberbart und seine einzigartige Mannschaft (German Edition)
Autoren: Kigunage
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Fischschwarm verwechseln. Alle warteten gespannt, ob der Wal auf den Köder reagieren würde. Zunächst schwamm er unbeirrt weiter, dann änderte er aber plötzlich seinen Kurs und kam auf das Schiff zu.
    „Schnell Lulatsch, nimm das große Tau und knote eine Schlinge. Das andere Ende des Taus befestigst du am Bug. Sobald der Wal sein Maul öffnet, um die Fische zu verschlucken, legst du ihm die Schlinge um seinen Oberkiefer. Beeile dich! Du musst fertig sein, bevor der Wal das Schiff erreicht“, wies Käpt’n Silberbart Lulatsch an.
    Flink und geschickt machte Lulatsch sich an die Arbeit. Dank seiner langen Arme und Beine konnte er sich weit über den Seitenrand des Schiffes hinauslehnen, und tatsächlich gelang es ihm, die Schlinge am Kiefer des Wales zu befestigen. Der erste Teil von Hinkebeins Plan war geglückt, aber würde der Rest auch noch klappen?
    Jetzt, da der Wal so nahe am Schiff schwamm, wurde den Männern erst bewusst, wie riesig groß er im Vergleich zur Seeschwalbe war. Nach der kleinen Mahlzeit schwamm er weiter, ohne sich im Geringsten für das Schiff zu interessieren. Die Schlinge um seinen Oberkiefer zog sich fest und das Tau begann sich zu spannen. Die Männer warteten nervös auf die Reaktion des Wals, wenn er plötzlich das Gewicht des Schiffes spüren würde. Sollte er verschreckt abtauchen, konnte er sie leicht alle in die Tiefe ziehen. Zur Sicherheit hielt Klops eine breite Axt in den Händen. Damit würde er schnell das Tau durchtrennen, falls der Wal anfing zu tauchen.
    Glücklicherweise hatte der Wal überhaupt keine Lust zu tauchen. Das Tau spannte sich und er begann, das Schiff zu ziehen. Große Mühe schien ihm das nicht zu bereiten und jetzt bestimmte er den Kurs des Schiffes. Nach den vielen Tagen des Stillstandes ging es endlich wieder voran - wenn auch langsam.
    Nachdem der Wal das Schiff bereits einen ganzen Tag gezogen hatte, bemerkten alle, dass er mittlerweile sehr müde geworden war.
    „Ich denke wir sollten den Wal befreien. Schließlich wollen wir ihm nicht schaden. Wenn er so müde ist, kann er uns sowieso nicht mehr lange ziehen“, sprach Hinkebein aus, was alle dachten.
    Mit ihrem letzten Fass Fische lockten sie den Wal erneut zum Schiff. Lulatsch befreite ihn von der Schlinge und etwas betrübt beobachteten sie, wie er davonschwamm. Gerettet waren sie nicht - obwohl Hinkebeins Idee tatsächlich funktioniert hatte.
    Gerade jedoch als der Wal am Horizont verschwand, wehte den Männern schlagartig ein leichter Wind um die Nase. Es war wie verhext. Nur eine kleine Brise zunächst - aber bald schon wurde der Wind stärker und sie konnten die Segel hissen.
    „Jetzt schaffen wir es doch! Juhu!“, jubelten sie glücklich.
    Nur einen Tag später erreichte die Seeschwalbe die Kapverdischen Inseln . Sehr hungrig gingen sie im Hafen Porto Grande an Land. Nach einem guten Essen stand dem nächsten Abenteuer nichts mehr im Wege.

Sturmwind
     
    Im Hafen von Porto Grande machten Käpt’n Silberbart und seine Mannschaft nur eine kurze Pause. Je näher sie ihrem Ziel Madagaskar kamen, umso ungeduldiger wurden alle. Das Schiff war voll bepackt und sogar an Deck standen Kisten und Fässer. Aus Angst vor einer weiteren Flaute hatten sie so viel Proviant wie möglich mit an Bord genommen. Der starke Südwestwind füllte ihre Segel und sorgte, trotz der schweren Ladung, für eine schnelle Fahrt.
    Von Tag zu Tag wurde das Wetter immer turbulenter und die Wellen türmten sich höher und höher vor ihnen auf.
    „Zum Klabautermann!“, schimpfte Lulatsch müde, „bei diesem Seegang, ist an Schlaf nicht zu denken.“
    Die aufbrausende See schüttelte das Schiff samt Mannschaft gehörig durch und gönnte ihnen keine Verschnaufpause. Es stürmte mittlerweile so sehr, dass Einauge beinahe aus dem Ausguck geweht worden wäre. Nur mit Mühe schaffte er es, heil hinunterzuklettern.
    Die Heftigkeit, mit der die Segel von der aufbrausenden Luft gestrafft wurden, bereitete dem Käpt’n ernsthafte Sorgen. Wie lange würde das bis aufs Äußerste gespannte Segelleinen der Belastung standhalten können? Dieser gewaltige, stürmische Wind konnte das ganze Schiff in eine gefährliche Schräglage versetzen und damit zum Kentern bringen. Es war klar, dass sofort etwas geschehen musste. Der Käpt’n wusste, wie gefährlich es war, wenn die Männer bei solch einem Wetter in die Takelage kletterten, doch er hatte keine andere Wahl und gab den Befehl, die Segel zu reffen.
     
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