Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)

Titel: Kabbala-Box (2 Romane in einem Band)
Autoren: Klaus Regner
Vom Netzwerk:
rübeln.
      „Wie heißt du wirklich?“
      „Geoff“, sagt er lauter als die anderen Sätze „und  ich bin kein Türke, nur stämmig stimmt.“
      Ist ja auch nicht zu übersehen, denke ich mir und sage: „Ja, und warum bist du so dick, soviel isst du ja gar nicht.“ Und schon wieder hätte ich mir auf die Zunge beißen können, aber Geoff (huch, ich merke mir ja seinen Namen) sagt: „Du, ich esse am Abend, kann meine Finger nicht von Süßigkeiten lassen und e rnähre mich auch sonst nicht sehr gesund … außer, dass ich kein Fleisch esse, esse ich alles andere Ungesunde sehr gerne.“
      „Du hast eindeutig ein Schilddrüsenproblem, das sehe ich auf 100 Meter.“
      „Ein was?“
      „Du kennst das gar nicht?“
      „Nein!“
      „Und du urteilst über mich?“
      Der stämmige Lockenkopf, der kein Türke ist und Geoff heißt, sieht schon wieder ganz böse zu mir herüber. Er nimmt ein paar Kartoffeln und gibt sie auf einen Teller und trägt sie hinein, sofort sind sie weg und er kommt mit einem leeren Teller wieder heraus. In einer Schüssel hat er noch ein paar Gurkenstreifen und legt frischen Halloumikäse auf die Grillstäbe.
      „Ich wollte nicht unhöflich sein.“
      „Entschuldigung angenommen.“
      (Na das ging aber schnell. – Gott sei Dank!)
      „Deine Schilddrüse“, und ich zeige mit meiner Hand auf meinen Hals in Kehlkopfhöhe, „dort ist die Schilddrüse, sie reguliert viele Hormone im Körper und eine Unterfunktion lässt die Menschen dicker werden und du hast einige Anzeichen dafür, dass das bei dir der Fall ist. Dir fehlen wahrscheinlich ein paar Hormone. Deine Ringe unter deinen Augen zum Beispiel sind nur ein Anzeichen dafür, trockene Haut ebenso, du kratzt dich an den Händen und wie ich sehe auch an anderen Stellen. Wenn du zum Arzt gehst, ist ein eigener Schilddrüsen-Arzt, dann untersucht der das und du bekommst Tabletten. Es wird ein wenig dauern bis sie wirken, aber dann kannst du dir sicher sein, dass einige Pfunde wie von selbst purzeln. Das mit der Schokolade musst du selbst in den Griff bekommen!“
      Geoff lächelt ein kleinwenig und wir stoßen an. Stiegler und Murauer schließen Freundschaft. Ich lächle auch und sp üre, dass es mir gut geht. Meine Hand zittert ein wenig, ich trinke und lege mich auf einen der Stühle. Aus dem Wohnzimmer höre ich, wie meine Hundis gestreichelt und verwöhnt werden. Aber die Enttäuschung ist riesengroß, als bemerkt wird, dass es keine vegan ernährten Hunde sind.
     
     
    Kapitel 13
     
     
    Voll eingeschlafen, die ersten Sonnenstrahlen wecken mich. Meine Hundis haben sich zu mir gelegt und schmatzen und schnalzen mit ihren Zungen, gähnen und furzen, wie immer. Aus Mopsis Maul ragen Kleeblätter. „Mopsi, du alter Charmeur.“ Lautes Gähnen von zwei Hunden und einem Menschen.
      Der Liegestuhl neben mir, der gestern noch von Sylvi a besetzt gewesen war, ist leer und ich denke daran, dass ich außer einem Leberschaden nicht viel erreicht habe.
      Eine Säule von Sonnenlicht biegt sich am Horizont. Ein paar Schmetterlinge eilen durch das Grün der Büsche. Ein Eichhörnchen hüpft von Baum zu Baum und beginnt sicherlich schon mit dem Horten von Eicheln für den bevorstehenden Winter. Draußen am Green-Witch-House vo rbeigehend, sehe ich ältere Menschen mit wettergegerbtem Gesicht, ich grüße sie, sie grüßen zurück. Dahinter eine Frau, die langsam einen Kinderwagen durch die dicht bewachsene Allee schiebt. Ein Telefon klingelt, es hört sich wie die Kirchturmglocke an.
      Ich drehe mich um, Mopsi und Mopsinchen kommen auf mich zu und ich streichle ihnen be iden über ihre kleines Köpfchen. Die Vögel singen. Es ist ein Tag für Vogelgesang. Über meinen Kopf zieht ein Düsenjet einen weißen Reißverschluss in der Mitte des blauen Himmels.
      Neben mir liegen – anstatt Sylvia – ein paar Bierflaschen, die ich schleunigst um die Ecke bri nge, damit keiner von denen denkt, ich hätte die alle allein ausgesoffen und dass neben dem Drogenproblem auch noch ein Alkoholproblem hinzukomme. Auf der Schwelle zum Haus bleibe ich stehen und nehme den Geruch von Sommer wahr. Lange ist es her, gute und schöne Gerüche wahrgenommen zu haben. Mein neues Zuhause erwartet mich.
      Im Haus ist es ganz friedlich, so als ob niemand hier wohnen würde. Kein Geklimper, keine komischen Geräusche … Geoff schnarcht, unverwechselbar sein Timbre.
      Meine Hundis sind mit mir munter geworden und tollen durch den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher