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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens
Autoren: Cheryl Howe
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Blick verschwunden. »Das ist unmöglich. Ich werde dich mit genügend Geld versorgen, damit es dir an nichts fehlt, und mit dreimal so viel, sobald ich den Schatz gefunden habe. Nimm besser, was ich dir jetzt biete – vielleicht werde ich den wahren Schatz niemals finden. Die Zeichnung auf der Karte ist nicht eindeutig.«
    Jewel beugte sich vor und berührte seinen Arm. »Nun gut, damit ist es besiegelt. Ich habe mir die Karte jeden einzelnen Tag angesehen, seit mein Vater sie mir zu meinen Händen gab. Wenn du mich auf deine Suche mitnimmst, versichere ich dir, dass ich herausfinden werde, wo der Schatz vergraben liegt.«
    Nolan entzog sich ihr, ohne seinen Missmut zu verbergen. »Auf keinen Fall. Sei vernünftig. Verkaufe mir die Karte.«
    Jewel lachte. Wenn sie vernünftig wäre, hätte sie einen Mann geheiratet, der ihr ein sicheres Leben bieten konnte. »Meine Herkunft ist zweifelhaft. Außer meiner Mutter besitze ich keine Familie. Zudem habe ich gerade den einzigen Mann vertrieben, der mich heiraten wollte. Du bist alles, was mir jetzt noch bleibt. Ich kann dich unmöglich ohne mich ziehen lassen.« Sie blickte auf das Taschentuch zwischen ihren Fingern. Obwohl sie immer gewusst hatte, dass sie ein uneheliches Kind war, hatte sie nie gewagt, diesen Umstand laut auszusprechen. Aber natürlich hatten sie das Mitleid und die Feindseligkeit, die sie über die Jahre hinweg von verschiedenen Seiten zu spüren bekommen hatte, immer daran erinnert.
    Voller Angst sah sie wieder zu Nolan auf. Sie fürchtete, auch in seiner Miene Verachtung zu sehen, aber seine finstere Miene hatte sich aufgehellt. Unbewusst hatte sie die Luft angehalten – jetzt atmete sie in einem Stoß aus. Wenn irgendjemand sie verstehen konnte, dann Nolan. Immerhin verband sie ein gemeinsames Geheimnis. »Du brauchst kein Mitleid mit mir zu haben, das Einzige, was ich von dir will, ist deine Hilfe. Wenn ich auch nie den Namen meines Vaters tragen werde, so will ich doch seinen Schatz finden.«
    Nolans Augen verengten sich. »Es ist
mein
Schatz. Er hat niemals Bellamy gehört.«
    Sie wechselte ihre Taktik. »Das will ich nicht bestreiten, aber all die Jahre habe ich die Karte für wen auch immer aufbewahrt. Damit habe ich ein Recht darauf, den Schatz mit dir zu finden, verstanden?« Obwohl Jewel einen freundlichen, ja sogar schmeichelnden Ton angeschlagen hatte, schien sich Nolan nicht erweichen zu lassen. Ein Muskelstrang zuckte nervös an seinem Kiefer und strafte seine zur Schau getragene Lässigkeit Lügen.
    »Du bist eine Frau.«
    Jewel gab es auf, ihr Anliegen auf die nette Art durchsetzen zu wollen, und stürzte sich auf die einzige Schwachstelle. »Aber diese Frau besitzt die Karte.«
    Nolan blieb unerbittlich. »Ich werde dich trotzdem nicht mitnehmen.«
    Es kostete sie all ihre Kraft, um unter seinem eisernen Blick nicht schwach zu werden. Stattdessen hob sie ihr Kinn und schaute ihn auf Augenhöhe an. »Dann bekommst du die Karte nicht.«
    Seufzend lehnte er sich zurück, kratzte sich am Kinn und betrachtete sie. Mit einem solch hartnäckigen Widerstand hatte er nicht gerechnet. »Du bist kein kleines Mädchen mehr.« Er hielt inne, als müsste er sich diese Tatsache noch einmal vor Augen rufen. »Aber du bist noch genauso töricht und naiv wie in der Nacht, in der wir uns das erste Mal trafen.«
    Ihre Hände klammerten sich an die Tischkante. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie sehr sie seine Bemerkung traf. Vielleicht war sie töricht, wenn sie an dem Traum festhielt, aber dieser Traum war alles, was ihr geblieben war. »Du weißt gar nichts über mich.«
    Er lächelte. Die Haut um seine Augen und seinen Mund straffte sich. Das Lächeln war weder sanft noch einfühlsam. »Das sehe ich.« Er begann, wieder auf den Tisch zu trommeln. »Ich tue dir einen großen Gefallen, wenn ich dir anbiete, die Karte zu bezahlen, noch bevor ich den Schatz überhaupt gefunden habe.«
    »Du lässt mir keine Wahl.«
    »Du weißt nicht, was ich für dich getan habe«, stieß er harsch aus.
    »Dann erklär es mir!« Jewel konnte ihre Wut nicht mehr zurückhalten. »Nur weil ich ein Schankmädchen bin, heißt das noch lange nicht, dass du das Recht hast, über mein Leben zu bestimmen. Schließlich bist du auch nur ein Pirat.«
    »Ich bin kein Pirat mehr«, zischte er gepresst.
    Doch auch die Heftigkeit seiner Reaktion überzeugte sie nicht. »Warum? Was ist geschehen? Was ist zwischen dir und meinem Vater vorgefallen?« Hatte Jewel ihn doch zu schnell von
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