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Justin - Geliebter Kater (German Edition)

Justin - Geliebter Kater (German Edition)

Titel: Justin - Geliebter Kater (German Edition)
Autoren: Megan Vos
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Verbindung, aber irgendwie war das letzte Bild merkwürdig, er
konnte nur den Grund nicht richtig erfassen.
    „Ich muss mich auf den Rückweg machen, sonst schaffe ich es
nicht mehr im Hellen bis nach Hause. Ich danke dir, dass ich dich streicheln
durfte.“ Jetzt war er ja wohl völlig durchgedreht, bedankte sich bei einem
Tier.
    Liam drehte sich um und marschierte Richtung Heimat. Kurz
darauf bemerkte er, dass der Kater ihm folgte.
    „Willst du mich begleiten?“, fragte er, schüttelte dabei den
Kopf über sich selbst. Das Geschöpf sah ihn an - neigte leicht den Kopf - es
wirkte wie eine Zustimmung.
    Die Augen des Panthers erschienen merkwürdig. Auch wenn das
Vieh riesig war, gehörte es eindeutig zur Gattung der Katzen. Liam blickte
jedoch in eher menschliche Augen, und die wirkten sehr intelligent und wissend.
Er nahm seinen Weg wieder auf, verdrängte jeden weiteren Gedanken an dieses
irritierende Wesen. Tief im Innern fühlte er eine seltsame Verbundenheit.
Allerdings wollte er sich damit nicht weiter auseinandersetzen. Der Panther
blieb wie ein Schatten hartnäckig an seiner Seite und Liam freute sich darüber.
     
    Nach fast zwei Stunden erreichten sie sein Haus. Kaum hatte
er die Tür geöffnet, huschte der Kater blitzschnell an ihm vorbei und
verschwand im Innern. Liam zog in aller Ruhe die Jacke aus und stellte den
mitgeführten Rucksack in der Diele ab. Erst dann machte er sich auf, zu gucken,
wo das Tier abgeblieben war. Im Wohnzimmer wurde er fündig - lang ausgestreckt
und faul vor dem Sofa liegend.
    „Nun, wenn du bleiben willst, ist das okay. Aber du wirst
mich nicht beißen, oder?“ Erneut traf ihn dieser intelligente Blick, verbunden
mit einem leichten Kopfschütteln. Sehr merkwürdig das Ganze.
    Bevor Liam sich in der Küche etwas zu essen richtete,
stellte er seinem Gast eine Schüssel mit frischem Wasser auf den Boden. Ein
sanfter Stüber gegen die Hüfte ließ ihn zusammenfahren.
    „Schleich dich nicht so an. Ich bekomme ja einen
Herzinfarkt.“
    Die Schnauze seines Besuchers verzog sich. Grinst der
Kater mich an? Der Eindruck konnte sich nicht vertiefen, da das Tier sich
über den Wassernapf beugte. Liam zweifelte erneut an seinem gesunden
Menschenverstand.
    Der Hunger zwang ihn, die Überlegungen zu verdrängen.
Genüsslich verspeiste er ein paar Brote. Sein Angebot – ein Leberwurstbrot –
hatte der Kater mit beleidigtem Blick und ruckartigem wegdrehen des Kopfes,
ausgeschlagen. Zufrieden lag dieser nun auf dem Boden und beobachte ihn. Immer
wieder vernahm man leises Schnurren.
    Was ist das nur für ein Wesen? Dass es sich nicht um
einen normalen Panther handelte, bedurfte keiner Frage. Selbst ein
überdurchschnittliches Prachtexemplar würde niemals diese Größe erreichen.
Außerdem - waren Tiere überhaupt in der Lage, klare Bilder zu übermitteln? Bis
heute hatte Liam nie andere Präsenzen, außer menschlichen, wahrgenommen.
Erweiterten sich seine Fähigkeiten oder hatte er eine fremde Spezies vor sich?
    Müde rieb er sich die Augen. Außer Kopfschmerzen brachte ihm
die Grübelei nichts ein. Morgen würde er mal im Internet stöbern, ob dort
weitere Informationen zu finden wären. Liam räumte die Lebensmittel weg, ging
anschließend ins Schlafzimmer und zog sich aus. Die lange Wanderung hatte ihn
geschafft, er wollte nur noch ins Bett. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass
das Riesenvieh in sein Bett sprang und sich dort häuslich niederließ.
    „Du hast hoffentlich keine Flöhe?“ Aufgebrachtes Knurren
schlug ihm entgegen.
    Schmunzelnd krabbelte Liam unter die kuschlige Decke. Im Geiste
erklärte er sich selbst für verrückt. Er redete mit einer Monsterkatze und ließ
sie auch noch in sein Bett. Leise lachend rollte er sich zusammen und schlief
umgehend ein.
     
    Justin blieb lange Zeit regungslos liegen. Er würde warten,
bis gleichmäßige Atemzüge den festen Schlaf Liams verkündeten. Gedanken
sprangen wild hin und her. Angst, dass dieser Mensch im gefährlich werden
könnte. Ungewöhnliche Verbundenheit, die ihm in dieser Form noch nie begegnet
war. Lust und Verlangen – dass hätte er verstanden, aber nicht dieses warme
Gefühl, dass sein Herz schneller schlagen ließ. Liams Gesicht wirkte im Schlaf
völlig entspannt, ein feines Lächeln kräuselte die Lippen. Die schönen Augen,
verborgen hinter den mit langen, geschwungenen Wimpern versehenen Liedern,
bewegten sich kaum merklich. Mit tödlichem Gebiss zog Justin unendlich behutsam
die Decke ein Stück zur Seite,
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