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Just A Porn (German Edition)

Just A Porn (German Edition)

Titel: Just A Porn (German Edition)
Autoren: CatTheMad
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kam verzerrt in
seinem Verstand an.
Mateo hatte gehofft, dass die Uni ihn gerade erden und zurück
auf den Boden der Tatsachen holen würde, aber Julian war
allgegenwärtig in ihm. Die Nacht hallte nach, hinterließ in ihm
das Gefühl eines anhaltenden Traumes und seine Emotionen
waren in Aufruhr, wie noch nie.
Die Zeit kroch an ihm vorbei und es schien ihm unerträglich.
Nach der zweiten Vorlesung glaubte Mateo, nicht mal mehr
körperlich anwesend zu sein.
Er nahm seine Tasche und statt den Vorlesungssaal
anzusteuern, verließ er das Gebäude und setzte sich in seinen
Wagen.
Mechanisch fuhr er nach Hause, als wäre sein Inneres auf
Autopilot gestellt.
Dreißig Minuten später warf er seine Tasche achtlos auf den
Flur und blickte kurz darauf in seinen Kalender auf dem
Schreitisch. Die nächsten Termine mit Kunden hatte er erst ab
Donnerstag.
Mateo klappte das Buch zu. Er wollte nicht an Freier denken
und ebenso wenig an Julian. Er wollte gar nicht mehr denken.
Seine Kleidung landete achtlos auf dem Boden, Mateo zog die
Bettdecke über sich und schloss das Kopfkissen in die Arme.
Das Gefühlschaos, das in ihm brodelte, verschaffte sich ein
Ventil und der junge Mann begann, bitterlich zu weinen.
    Das Piepen seines Weckers drang nur langsam zu ihm vor
und Mateo glaubte, sein Kopf müsse jeden Moment platzen.
Automatisch schwang er die Beine aus dem Bett, stellte den
Lärmmacher ab, und während der Kaffee durchlief, versuchte
er den Kummer mit dem heißen Wasser der Dusche
fortzuspülen.
Gestern ging es ihm wirklich mies, heute fühlte er sich
allerdings, als hätte der Teufel persönlich auf seiner Seele
gekaut und diese anschließend in die Hölle gespuckt. Der Blick
in den Spiegel ließ ihn wissen, dass er auch dementsprechend
aussah. Seine Augen waren verquollen und blickten ihm leer
entgegen.
Mateo schlüpfte in Shorts und ein T-Shirt, dann trugen ihn
seine Beine in die Küche und er nahm sich mit zittrigen
Fingern einen Kaffee. Sein Blick landete bei der Uhr an der
Wand, deren Sekundenzeiger sich heute für seinen
Geschmack zu laut verhielt. Es war kurz vor neun und Mateo
realisierte, dass er wesentlich länger im Bad verbracht hatte,
als sonst. In knapp zehn Minuten würde die erste Vorlesung
beginnen und er beschloss, dass es die beste Entscheidung
wäre, wenn er einfach wieder ins Bett verschwand.
Mateo zuckte zusammen, als es in diesem Moment an der
Wohnungstür klingelte.
Ihm kam seine Nachbarin Frau Pachulke in den Sinn, die
regelmäßig keine Zucker im Haus zu haben schien.
Er erhob sich seufzend und öffnete die Tür.
Julian stand schneller auf dem Flur seiner Wohnung, als er
hätte reagieren können. Die Tür viel ins Schloss und zornige
Augen funkelten ihn an.
Mateo glaubte, sterben zu müssen.
Die Hölle war ein Scheißdreck gegen die schlagartige Qual, die
sich beim Anblick des Blonden in ihm ausbreitete.
„Willst du mich umbringen?“, fuhr Julian ihn rau an.
Er zuckte unter den Worten, als hätte er einen Schlag erhalten.
Mateo senkte den Blick und starrte auf den Boden.
„Ich weiß, dass es nicht im Interesse eines Callboys ist, dass
ein Freier sich verliebt! Es tut mir leid, wenn ich meine Gefühle
nicht im Griff hatte, Mateo, dich zu küssen war das
Perfekteste, was ich je erlebt habe! Aber verdammt, das ist
kein Grund, um leise rauszuschleichen und einfach mein Herz
mitzunehmen. Vor allem mir noch vor Augen zu halten, was für
ein verliebter Trottel ich bin, indem du das Geld liegen lässt
und mir vorhältst, mit zu viel Gefühl bei der Sache gewesen zu
sein! Weißt du, wie weh das tut? Weißt du es, verdammt noch
mal?“
Die Stimme des blonden Mannes spiegelte dessen Emotionen.
Mateo spürte das warme Rinnsal auf seinen Wangen und
Verzweiflung hämmerte in seinem Schädel. So, wie Julian alles
auffasste, war es doch gar nicht der Fall.
„Ich zu viel Gefühl“, brachte er stockend hervor.
Er hörte den schweren, aufgewühlten Atem des anderen.
„Warum bist du dann gegangen, Mateo?“, drang die brüchige
Stimme Julians an sein Ohr.
Sein Kopf hob sich und er blickte den blonden Mann durch den
Tränenschleier an.
„Ich bin eine Hure Julian, eine männliche Hure, die sich in dich
verliebt hat. Was hätte ich machen sollen? Dir meine Gefühle
offenbaren und beten, dass alles gut wird und du mich
nimmst, wie ich bin? Dass ich keine Angst haben muss, wenn
mein Leben den Bach runtergeht, weil mich der Gedanke an
andere Männer anwidert und ich nur dich will?“
Mateos Lippen bebten unaufhörlich
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