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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen
Autoren: Mari Mancusi
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Sorgen um dich gemacht. Aber in den letzten Tagen scheinst du wieder ganz die Alte zu sein.«
    Ich krümme mich vor schlechtem Gewissen. Als Rayne für mich eingesprungen ist, hat sie ihre Sache so gut gemacht, dass sie jetzt selbst in Schwierigkeiten steckt. Und was habe ich getan? Ich habe nur rumgemeckert, weil sie versucht hat, mir zu helfen. Nett, Sunny.
    »Ja, ich fühle mich auch viel besser«, sage ich. »Was immer ich da für einen Bazillus im Leib hatte, die Sache scheint vorbei zu sein.«
    Das ist wahr. Aus irgendeinem Grund hat sich plötzlich das untote Aussehen der vergangenen Tage verloren - dafür hat sich ein geradezu perfekter Look wie bei einer Porzellanpuppe eingestellt. Yup, zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine absolut makellose Haut. Selbst meine nervigen Sommersprossen scheinen scheinen über Nacht verblasst zu sein. Halleluja! Allein dafür würde es sich fast lohnen, ein Vampir zu bleiben.
    »Ich bin so froh«, sagt Mom und stellt einen Teller mit Waffeln vor mich hin. Igitt! Muss ich so tun, als äße ich?
    Ich greife zaghaft nach einer Gabel und stochere in dem schwammartigen Zeug herum. »Ich wollte doch nicht, dass du den Ball versäumst.«
    Ah, der Ball. Ich kann nicht fassen, dass er schon heute Abend ist! Ich habe nicht mal etwas zum Anziehen! Ich werde mich schleunigst auf den Weg ins Einkaufszentrum machen müssen.
    »Ich kann's gar nicht erwarten«, sage ich und nehme einen Bissen. Bah Es schmeckt wie Pappkarton. »Jake holt mich mit einer Limousine ab.«
    »Ooh das ist so cool«, kreischt Mom. Wie es aussieht, geraten sogar Hippie-Moms mit Weltverbesserungsambitionen wegen dieser törichten Highschool-Meilensteine aus dem Häuschen.
    »Du musst ganz aufgeregt sein.«
    Ich nicke und versuche, aufgeregt auszusehen, was nicht so schwierig hätte sein sollen, wie es ist. Schließlich gehe ich mit dem heißesten, beliebtesten Jungen in der Schule zum Ball und das ist ein wahr gewordener Traum, stimmt's?
    Also, warum sehe ich dem Ereignis dann mit so viel Unbehagen entgegen ?
    An diesem Nachmittag surfe ich an den Kleiderständern in einer schicken Boutique im Einkaufszentrum entlang, auf der Suche nach etwas Passendem für mein Traumdate mit Jake. Es ist komisch. Vor einer Woche hätte ich dir erzählt, dies sei das Highlight meines Lebens. Ich gehe zum Schulball. Und wichtiger noch, ich gehe mit einem Traumtyp hin. Aber stattdessen kann ich kaum genug Begeisterung aufbringen, um ein Kleid anzuprobieren. Und jedes Mal, wenn ich eins in der Hand halte, das halbwegs anständig aussieht, kann ich nicht umhin, mich zu fragen, was Magnus davon halten würde.
    Ich entscheide mich schließlich für ein teures schwarzes Teil. Etwas, das sexy und hauteng ist und so gar nicht mein Stil. Schließlich sollten Mädchen, die Dates mit Sexgöttern haben, auch so aussehen. Und, so erinnert mich eine kleine Stimme in den Tiefen meines Gehirns, da die nicht gar so unwahrscheinliche Chance besteht, dass Jake lediglich von meinem Vampirduft beeinflusst wurde, werde ich ihn, sobald ich mich in einen Menschen zurückverwandle, unbedingt beeindrucken müssen. Dieses Outfit sollte dazu in der Lage sein.
    Hoffe ich.
    Ich bringe das Kleid zur Theke und versuche, bei dem Verkäufer zu bezahlen, aber er weigert sich, mein Geld zu nehmen.
    »Nein, Schätzchen«, sagt er und gibt mir meine Kreditkarte zurück. »Das hier geht auf mich.«
    Ich hätte mir ein Armani-Kleid aussuchen sollen. Den Vampirduft ausnutzen, solange ich ihn noch habe. Wenn ich eine Vampirfähigkeit nach meiner Rückverwandlung behalten könnte, dann wäre es diese. So überaus nützlich.
    Als ich vom Einkaufszentrum zurückkomme, bleibt mir kaum noch genug Zeit, um mich fertig zu machen. Sobald ich mich davon überzeugt habe, dass meine Frisur und mein Make-up so gut sind, wie man das in so kurzer Zeit überhaupt hinkriegen kann, gehe ich wieder in mein Zimmer, um in mein Kleid zu schlüpfen. Wow. Es hat schon was Beeindruckendes, am Schulballabend ein Vampir zu sein - eine tadellose Figur. Vielleicht liegt es daran, dass ich keinen Appetit auf menschliches Essen hatte. Oder vielleicht hat Blut auch nicht viele Kohlehydrate. Aber was auch immer der Grund sein mag, ich denke, ich habe in dieser Woche ungefähr fünf Kilo abgenommen. Und wenn man fünf Kilo abnimmt und dann ein Kleid anzieht, ist das das Kleid, das man anziehen muss. Es schmiegt sich um meinen Körper, als sei es genau für mich gemacht.
    Hurra! Ich werde sooo gut
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