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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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durchtrieben ist. 
 RyanReynolds: 
  sie hat sich schon in ein jungshaus eingeschlichen? hat sie dich ihr höschen sehen lassen? 
 HeathFerro: 
  noch nicht … 

5 Auch wenn sie provoziert wird, sollte eine Waverly-Eule ihrer Mitbewohnerin gegenüber stets höflich bleiben
    »Mom, kannst du Raoul bitte sagen, dass er mich nicht in den Wohntrakt begleiten muss? Das ist total peinlich.« Brett Messerschmidt versuchte, eine cremefarbene Chanel-Stepptasche und eine schwarze Jack-Spade-Laptop-Tasche in der einen Hand und eine riesige Hermès-Einkaufstüte in der anderen zu balancieren, während sie ihr Platin-Nokia zwischen Ohr und Schulter presste. Der Bodyguard ihrer Eltern, Raoul, ein Hundertdreißig-Kilo-Brocken mit geschorenem Schädel, bemühte sich, einen Teil ihrer unzähligen Gepäckstücke aufzunehmen, ohne seinen schwarzen Anzug zu ruinieren. Schließlich gab er auf und zog das Jackett aus, wobei ein weißes T-Shirt mit Schweißflecken und riesige Muskelpakete sichtbar wurden.
    »Süße, du musst dir von ihm helfen lassen«, säuselte ihre Mutter mit ihrem breiten New-Jersey-Akzent am anderen Ende der Leitung. »Du kannst die schweren Koffer doch nicht allein reintragen!«
    Brett stöhnte und klappte das Handy zu. Alle anderen trugen ihre Sachen selbst – egal wie beladen sie waren.
    Die Fahrer stellten die Sachen einfach vor dem Wohnhaus ab. Schließlich wurde einem hier doch nichts geklaut. Aber ihre Eltern, Stuart und Becki Messerschmidt aus Rumson in New Jersey, verhätschelten sie, als sei sie einer ihrer bibbernden winzigen Chihuahuas.
    Ihre Eltern – schauder . Ihr Vater, der prominenteste Schönheitschirurg von New Jersey, prahlte gerne damit, seinen Patienten den höchsten Prozentsatz von Fett in einer einzigen Behandlung absaugen zu können. Und als ihre Mutter zu Beginn von Bretts Internatszeit das einzige Mal in Waverly gewesen war, hatte sie eine besonders elegante und hochnäsige Mutter gefragt, wer denn ihr Kinn gerichtet habe, es sähe so perfekt aus. Die Frau hatte Mrs Messerschmidt zuerst verständnislos angestarrt, bis sie schließlich begriff und empört davoneilte.
    Seit sie auf der Waverly war, hatte Brett daher Lügengeschichten über ihre Eltern erzählt. Sie behauptete, dass sie auf einer Bio-Farm in East Hampton lebten, den Sommer aber in Neufundland verbrächten, dass ihr Vater Kardiologe sei und ihre Mutter kleinere Wohltätigkeitsveranstaltungen in Kanada organisierte. Sie hatte keine Ahnung, warum sie diese Geschichte erfunden hatte, aber alles war besser als die wahre Geschichte: dass ihre Eltern neureich waren und geschmackloser, als man sich überhaupt vorstellen konnte. Alle in Waverly hatten ihr geglaubt, außer Tinsley, die im letzten Jahr an Bretts Handy gegangen war, als sie nicht im Zimmer gewesen war. Tinsley hatte sich mit Mrs Messerschmidt – die natürlich aus Rumson in New Jersey und nicht aus East Hampton anrief – ausführlich über die Vorteile von getigerten Stoffen gegenüber Leopardenprints unterhalten. Etwas Gutes hatte es also schon, dass Tinsley nicht zurückkam: Bretts peinliche Eltern würden weiterhin ein Geheimnis bleiben.
    »Sie müssen mir wirklich nicht helfen, wo Sie schon den ganzen Weg hergefahren sind.« Brett lächelte Raoul entschuldigend an. Sie nahm sich vor, ihm einen besonders teuren Muskelbalsam nach Hause zu schicken.
    »Geht schon in Ordnung«, erwiderte Raoul mit seinem Bariton, doch Brett vermeinte ein leichtes Stöhnen zu hören, als er ihre Taschen abstellte und wieder zum Auto ging, um die nächste Ladung zu holen.
    Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und sah in das Gesicht ihrer besten Freundin. Callie, die einen makellosen Stammbaum und alles andere als geschmacklose Eltern hatte – ihre Mutter, eine Scarlett-O’Hara-Reinkarnation, war Gouverneurin von Georgia -, fing an zu grinsen, als Raoul wissen wollte, wo genau er Bretts übergroßen Louis-Vuitton-Koffer abstellen sollte.
    »Ach, einfach irgendwo!«, sagte Brett schnell. Dann drehte sie sich wieder zu Callie um. »Hey!«
    »Selber hey.« Callie lehnte mit verschränkten Armen am Fenster. Sie sah aus, als ob sie den ganzen Sommer über mit ihrem Trainer Claude Pilates-Übungen gemacht und ausschließlich von Kaugummi gelebt hätte. Ihre Haare waren zu einem unordentlichen, tief sitzenden Pferdeschwanz zusammengebunden und in ihren braunen Augen lag ein leicht benommener Man-würde-meinen-sie-ist-etwas-bescheuert-wenn-man-es-nicht-besser-wüsste-Blick. Sie trug
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