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Julia(n) an Kruecken

Julia(n) an Kruecken

Titel: Julia(n) an Kruecken
Autoren: Sissi Kaipurgay
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nicke und blinzele unter gesenkten Wimpern zu ihm rüber.
    „Nett“, meint er mit einem Zwinkern, „Wirklich gelungen.“
    Stille folgt, untermalt von einem Knurren, das nicht von meinem Magen herrührt. Romeo murmelt peinlich berührt ein ‚Entschuldige, noch nichts gegessen‘ und steht auf. Ich kratze all meinen Mut zusammen und schaue zu ihm hoch.
    „Wollen wir zusammen essen? Ich hab auch Hunger und es ist ja genug da.“
     
    Die Atmosphäre wird lockerer, während wir gemeinsam irgendein Reisgericht fabrizieren. Romeo steht am Herd und teilt mir Arbeit zu, dabei trägt er meine geblümte Schürze, die ihm wirklich gut steht. Ich habe einen kurzen Tagtraum, in dem er nichts außer dem kleinen Stück Stoff trägt, was mir erneut eine stattliche Erektion beschert. Wie gern würde ich seine Haare berühren oder einfach nur seinen Arm. War das mit der Schwester denn nun ein Zugeständnis, dass wir am gleichen Ufer fischen?
    „Wo sind die Teller?“, reißt mich seine Stimme aus der Grübelei.
     
    „Sag mal, hast du eine Badewanne?“, frage ich ihn, nachdem wir fertig gegessen haben und mir gerade ein Gedankenblitz gekommen ist.
    „Ja, du nicht?“
    „Nein, nur eine Dusche und mit diesem verdammten Fuß trau ich mich da nicht rein.“
    „Ach, darum muffelst du so“, witzelt Romeo, bekommt aber sofort einen schuldbewussten Gesichtsausdruck, als er meine verletzte Miene entdeckt. „Sorry“, murmelt er, „Du stinkst nicht. Das war geschmacklos von mir. Du darfst meine Wanne gerne benutzen, wenn du magst.“
    Nach einem Moment des Schweigens, in dem ich mich wieder beruhigt habe, schaue ich Romeo an und lächle kläglich.
    „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dein Angebot gleich annehme? Ich fühle mich total eklig.“
    „Du Armer. Klar, lass uns gleich rübergehen. Ich räume hier nur schnell auf.“ Romeo springt auf und stapelt rasch das Geschirr in die Spüle, wischt den Tisch ab und hält mir dann auffordernd eine Hand entgegen. Ich lass mir von ihm hoch helfen und humple hinter ihm her zu seiner Wohnung.
     
    „Hier sind die Handtücher und da drüben findest du Seife und so“, erklärt Romeo, als er mich ins Bad geleitet.
    Ich sehe mich um und bin sogleich neidisch. Dieser Raum ist doppelt so groß wie mein Bad und viel heller. Ich nicke und Romeo schließt die Tür hinter sich. Jetzt habe ich ein neues Problem: Wie soll ich mich auf einem Bein stehend entkleiden?
    Obenrum geht es ja noch, aber die Hose habe ich bisher nur im Sitzen ausgezogen. Zudem handelt es sich auch noch um meine Lieblingsjeans, die knalleng meinen Arsch gut betont. Okay, ich war vorhin eitel und wollte Romeo beeindrucken, sofern dass bei ihm überhaupt geht.
    Es kommt, wie es kommen muss. Als ich die Jeans bis zu den Knien habe, kracht eine der Krücken auf den Boden und ich schwanke, schnappe nach dem Waschbecken und bewahre mich so nur knapp vor einem Sturz. Die Tür wird aufgestoßen und Romeo stürzt herein. Mit einem Blick erfasst er die Lage und verzieht verärgert das Gesicht.
    „Warum sagst du nicht, dass du Hilfe brauchst?“, knurrt er und verschränkt die Arme vor der Brust.
    „Ich dachte, ich schaff es.“ Mein Lächeln fällt zaghaft aus, zumal ich hier gerade ab dem Knie aufwärts nackt vor ihm stehe.
    „Ich helfe dir, und keine Sorge, ich fall nicht über dich her, nur weil ich auf Kerle stehe“, sagt Romeo, sinkt auf den Boden und befreit mich aus Shorts und Jeans.
    Die Socken nimmt er auch gleich mit und hebt mich danach überraschend auf seine starken Arme, um mich in die Badewanne zu setzen. Während er das Wasser einlaufen lässt, klemme ich verschämt die Knie zusammen und denke über sein Geständnis nach.
    Er ist also auch schwul, aber das soll nichts heißen. Er ist ein toller Kerl und ich nur ein schmächtiger Bürohengst. Okay, mein Gesicht ist ganz in Ordnung, vielleicht etwas zu weich für einen Kerl. Einen Bauch habe ich auch nicht und auf dem Kopf noch alle Haare, trotz meiner zweiunddreißig Jahre.
    „Ist es gut so?“, dringt Romeos Stimme zu mir durch.
    Ich nicke und bin dann allein mit meinen Gedanken.
     
    „Ruf mich, wenn du fertig bist“, hat er mir noch eingebläut, bevor er aus dem Bad ging.
    Ich plantsche und genieße es, endlich die Haare waschen zu können. Als das Wasser immer mehr abkühlt, merke ich, dass ich schon lange hier drin hocken muss, was auch meine schrumpeligen Finger zeigen. Schnell lass ich das Wasser ablaufen und greife nach der Brause, um mir den
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