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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Anrufbeantworter habe ich mich noch nicht vorgearbeitet.“
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Ich dachte mir, ein persönliches Gespräch bringt mehr.“
    Da hatte er vielleicht sogar recht. Sie war allerdings noch nie berühmt für ihre Geduld gewesen. „Was kann ich denn für Sie tun, Mr Rush?“, kam sie zur Sache.
    „Alex.“ Er zögerte. „Wie fühlen Sie sich eigentlich?“
    Wie schon? Zurückgewiesen. Gedemütigt. Ungefähr acht Millionen Fremde lachten über sie. „Gut. Sehr gut.“
    Er lächelte leicht. „Das ist die richtige Einstellung.“
    Ihre Füße blieben wie von selbst stehen. „Ich möchte nicht unhöflich sein, Mr Rush, aber was wollen Sie von mir?“
    Er stoppte ebenfalls und schaute sie an. Seine dunklen Augen blitzten amüsiert. „Das verstehen Sie unter unhöflich?“
    Sie verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen, blieb aber stumm. Schweigen war ihr neuer Verbündeter.
    „Also gut, lassen Sie mich Klartext reden. Ich bin geschäftlich hier. Wegen des Vertrags.“
    „Er hat Nein gesagt, Mr Rush. Dadurch lässt sich der Vertrag schwer erfüllen, finden Sie nicht auch?“ Georgia hörte selbst, wie verletzt sie klang. Es gefiel ihr ganz und gar nicht.
    „Ich kann nachvollziehen, wie …“
    „Tatsächlich?“, unterbrach sie ihn. „Ziehen fremde Menschen über Ihr Privatleben her? In den sozialen Netzwerken, im Radio, im Bus, beim Bäcker?“
    „Haben Sie schon überlegt, wie Sie diesen Umstand für sich nutzen könnten, statt ihm aus dem Weg zu gehen?“
    „Ich will ihn gar nicht nutzen.“
    „Nun, Sie hatten nichts dagegen, ihn für eine Gratis-Hochzeit mit allen Schikanen zu nutzen.“
    Es lag nahe, dass er davon ausging. Georgia war es ganz recht, dass die Leute vermuteten, sie hätte es wegen des Geldes getan. Das war weniger peinlich als die Wahrheit. „Verstehe. Sie sind hier, weil Sie auf Ihre Kosten kommen wollen. Warum sagen Sie mir nicht einfach, was ich tun soll?“
    Alex richtete den Blick seiner grauen Augen direkt auf sie: „Ich möchte Ihnen etwas vorschlagen, was für uns beide vorteilhaft ist.“
    „Dass ich mit einer Zeitmaschine einen Monat zurückreise und den blöden Vertrag gar nicht unterschreibe?“ Georgia reckte das Kinn vor, fest entschlossen, ihr ausgeprägtes Harmoniebedürfnis zu ignorieren und sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Darin hatte sie Übung, schließlich versuchte ihre Mutter es oft genug.
    „Nein. Die Vergangenheit kann ich nicht ändern. Die Zukunft schon.“
    „Wie bitte?“
    Er zeigte auf eine Bank am Wegesrand und wartete, bis sie saß. Dann nahm er neben ihr Platz. „Die Medien reißen sich um Ihre Story. Sie finden Ihre … Situation faszinierend.“
    „Meine Abfuhr, wollten Sie bestimmt sagen?“
    „Ganz London interessiert sich für Sie. Deshalb will mein Arbeitgeber den bestehenden Vertrag nach Kräften ausschlachten.“
    Georgia ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihr das letzte Wort missfiel.
    „Radio EROS könnte darauf bestehen, dass Sie die geplanten Interviews wie vereinbart geben.“
    „Um darüber zu plaudern, dass ich nun doch nicht heirate? Dass die Hälfte meiner Freunde zu meinem Ex hält und mich nicht mehr kennt, während die andere Hälfte sich nach Kräften bemüht, alles totzuschweigen? Nicht gerade toller Stoff für eine Sendung.“
    Alex schüttelte den Kopf. „Wie gesagt, der Sender könnte darauf bestehen, aber ich habe eine bessere Idee. Eine, von der auch Sie profitieren. Wenn Sie das Jahr durchhalten, wird Radio EROS den Etat umwidmen. Das Geld steht dann nicht mehr für Hochzeit und Flitterwochen zur Verfügung, sondern für ein anderes Projekt. Eins, das Ihnen gefallen könnte.“
    Georgia zog die Stirn kraus. „Welches denn?“
    „Nun, unsere Hörer fühlen sich Ihnen verbunden und …“
    „Bemitleiden mich.“
    „… und möchten erleben, dass Sie Ihre Enttäuschung überwinden“, fuhr er ruhig fort. „Sie möchten Sie auf Ihrem Weg begleiten.“
    „Wirklich? Sie können den Leuten in die Herzen schauen?“
    „Wir geben jedes Jahr vier Millionen Pfund für Marktforschung aus. Wir wissen sogar, wie viele Zuckerwürfel die Leute in ihren Kaffee nehmen“, sagte Alex mit einem spöttischen Unterton. „Glauben Sie mir: Die Hörer wollen es wissen. Sie identifizieren sich mit Ihnen.“
    „Und wie lässt sich eine fesselnde Sendung daraus machen, dass ich sieben Tage pro Woche im Labor arbeite? Denn so werde ich das nächste Jahr zubringen. Unauffällig bleiben
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