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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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„Braucht Ihr Liebster einen kleinen Schubs?“ Aber die Hörer standen nun mal auf Kitsch. Deshalb war die Werbung für die Sendung ja auch so gut angekommen.
    Das hatte die Fahrt im Aufzug noch unangenehmer gemacht. Blass war Georgia Stone gewesen. Und höflich. Mehrmals hatte sie sich bedankt, während ihr das Herz brach. Als wäre er jemand, der ihr aus der Sache – und aus dem Gebäude – heraushalf, und nicht der Mann, der sie erst in diese unerträgliche Situation gebracht hatte.
    Von ihm stammte der Vertrag, den sie unterschrieben hatte. Sie war auf die Werbung seines Senders angesprungen, und nun lag ihr Leben in Trümmern. Trotzdem dankte sie ihm. Eine gut erzogene Frau. Ziemlich jung, schätzungsweise fünfzehn Jahre jünger als er selbst.
    Mit einer Hand schaltete Alekzander das Telefon am Armaturenbrett ein und rief sein Büro an. „EROS, die beste Adresse für die beste Musik. Sie sind verbunden mit dem Büro von Mr Rush. Mein Name ist Casey. Was kann ich für Sie tun?“
    Den Spruch muss ich kürzen, beschloss er. „Ich bin’s. Ich brauche ein Detail aus dem Vertrag mit dem Valentins-Mädchen.“
    „Moment.“ Seine Assistentin beschwerte sich nicht über die ausgebliebene Begrüßung. Sie wusste, dass das Leben zu kurz für Floskeln war. „Okay. Was wollen Sie wissen, Alex?“
    „Das Alter.“
    „Achtundzwanzig.“
    Okay, dann war er nur neun Jahre älter. „Vertragsdauer?“
    Casey überflog offenbar den Text. „Zwölf Monate. Endet am nächsten 14. Februar mit einer Fortsetzungssendung.“
    Zwölf Monate im Leben der beiden Verlobten. Verlobungsparty, Hochzeit, Flitterwochen. Alles auf Kosten von EROS. 50.000 Pfund durfte das Ganze kosten. Für diese Summe erklärten sich viele Leute bereit, den privatesten, bedeutsamsten Moment öffentlich zu machen. Die Summe war nicht übertrieben, wenn man berücksichtigte, welche Aufmerksamkeit die Aktion erregen würde. Jetzt erst recht. Aufmerksamkeit bescherte Hörer, Hörer brachten Werbung, und die wiederum brachte Einnahmen.
    Dummerweise würde die Fortsetzung am 14. Februar 2015 wohl keine Sternstunde des Radios abgeben – womit Alex wieder beim schwächsten Glied in der Kette war. „Casey, schick mir den Vertragstext auf mein Handy und ruf Rods Assistentin an. Sag ihr, dass ich in einer halben Stunde bei ihnen bin.“
    „Alles klar.“
    Er verzichtete auf eine Abschiedsfloskel. Noch etwas, wofür das Leben zu kurz war.
    Zwölf Monate boten reichlich Zeit, um Material zu sammeln. Wenn sie jetzt richtig vorgingen, konnte EROS eine Sendung auf die Beine stellen, die weniger flüchtig war als das meiste im Radio. Vielleicht zahlten sich die 50.000 Pfund doch noch aus, und zwar besser als erhofft.
    Ein schwarzes Taxi überholte ihn und schnitt den Jaguar. Alex tat, was er schon seit zwanzig Minuten tun wollte: Er machte seinem Frust und seinen Schuldgefühlen endlich Luft, indem er ausgiebig hupte.
    Den Rest der Strecke verbrachte er damit, einen Plan zu schmieden. Als er die Zentrale betrat, hatte er alles im Kopf. Den Weg nach vorn, raus aus dem Schlamassel.
    „Alex …“, begann Rods Assistentin, als er an ihr vorbei in das Chefbüro gehen wollte. „Nigel ist gerade drinnen.“
    Nigel Westerly, der Eigentümer des Senders. Kein gutes Zeichen. „Danke, Claire.“
    Plötzlich wirkte der Plan nicht mehr ganz so wasserdicht. Nigel Westerly hatte eines der größten Vermögen des Landes angehäuft, und zwar bestimmt nicht durch Leichtgläubigkeit. Er war knallhart und unbarmherzig.
    Alex straffte die Schultern. Wenn er schon gefeuert werden musste, dann wenigstens von einem der Männer, die er in England am meisten bewunderte. Auf jeden Fall würde er sich nicht ducken und darauf warten, dass man ihm einen Tritt verpasste. Schwungvoll stieß er die Tür zum Chefbüro auf. „Gentlemen …“

2. KAPITEL
    Zum Glück gab es Saatgut. Und stille Laborräume. Und handverlesene Zugangsberechtigungen für diesen Teil der Zweigstelle von Kew Gardens in Wakehurst.
    Das Gebäude des botanischen Gartens, in dem Georgia arbeitete, wirkte hell und optimistisch und spiegelte ihre Verfassung nicht im Mindesten wider. Wenigstens konnte man das Licht in dem kleinen Röntgenlabor dimmen, sodass es auf den ersten Blick aussah, als wäre sie gar nicht da. Perfekt.
    Nach dem Desaster am Valentinstag hatte sie sich telefonisch krankgemeldet. Schließlich war es eine Art Krankheit, wenn man sich nicht aus dem Bett schleppen konnte. Am Donnerstag und Freitag
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