Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
Mitgift?“
    „Ja. Er sagte, er hoffe, wir beide würden glücklich werden und so fort. Außerdem schien er um deinen Ruf besorgt zu sein und hat mir versichert, dass deine Reise nach Kamar ausschließlich beruflicher Natur gewesen sei. Sehr anständig von ihm, nicht wahr?“
    „Ja, sehr“, flüsterte Alexis todunglücklich.
    „Wie es aussieht, brauchen wir jetzt nur noch den Hochzeitstermin festzusetzen. Was hältst du davon, morgen Abend bei einem gemeinsamen Essen alles Weitere zu besprechen?“
    Irgendwie gelang es Alexis, das Gespräch mit einigen belanglosen Floskeln zu beenden.
    Ihre heimliche Hoffnung auf eine Versöhnung hatte sich nun endgültig zerschlagen. Ali hatte sie nie geliebt, sondern sie immer nur besitzen wollen. Wahrscheinlich war er froh, sie los zu sein. Jedenfalls erweckte er ganz den Eindruck, als wäre ihm daran gelegen, einen Schlussstrich unter die Affäre zu ziehen.
    Bestätigte dies alles nicht, dass es richtig gewesen war, ihn zu verlassen? Wieso verspürte sie dann tief im Herzen Reue und stellte sich heimlich vor, wie es hätte sein können, wenn sie bei ihm geblieben wäre?
    Draußen wurde es allmählich dunkel. Alexis stand auf und schaltete eine kleine Tischlampe ein. Als sie zur Tür ging, um die Vorhänge zurückzuziehen, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    „Ich bin gekommen, um dir Lebewohl zu sagen“, sagte Ali.
    „Du hier?“
    „Entschuldige bitte, dass ich nicht den Vordereingang benutzt habe, aber ich wollte diskret sein und dir nicht noch mehr Schwierigkeiten bereiten.“
    Zwischen ihnen breitete sich verlegenes Schweigen aus. Es war das letzte Mal, dass sie einander sahen, und Alexis war die Kehle wie zugeschnürt. Sie räusperte sich. „Howard hat mich angerufen.“
    „Gut. Dann ist jetzt ja alles in Ordnung.“
    „Ja.“
    Ali hatte gehofft, sie würde ihm widersprechen, aber offenbar hatte sie nie daran gedacht, zu ihm zurückzukehren. Sie liebte nicht ihn, sondern diesen Langweiler Howard Marks, und er musste sich damit abfinden.
    „Ich verstehe nun, was du mir die ganze Zeit klarzumachen versucht hast“, sagte er. „Ich dachte, ich könnte dir alles geben, aber du hast dir nur gewünscht, frei von mir zu sein. Lass uns also für immer Abschied voneinander nehmen.“
    „Abschied?“, flüsterte sie.
    „Ich werde dich nicht mehr belästigen, darauf gebe ich dir mein Wort, und um dir das zu sagen, bin ich vorbeigekommen. Du hast mich gelehrt, dass Liebe mehr ist als Leidenschaft und die Freiheit des Herzens das höchste Gut überhaupt. Es ist vorbei, Scheherazade. Du hast gewonnen.“
    „Nenn mich nicht so!“, rief sie und wandte sich rasch ab, um ihre aufsteigenden Tränen vor ihm zu verbergen.
    „In meiner Erinnerung wirst du immer meine Scheherazade sein, bei der all meine Macht versagte und die mich am Ende ausgetrickst hat. Du hast über mich gesiegt, und ich hoffe, du streichst mich nicht ganz aus deinem Gedächtnis. Ich jedenfalls werde dich niemals vergessen.“
    Während Alexis noch um Fassung rang, wurde ihr bewusst, dass Alis Stimme einen ungewohnt traurigen Klang hatte. Konnte es sein, dass er sie trotz allem doch liebte? Hoffnungsvoll drehte sie sich zu ihm um – aber er war verschwunden.
    Auf dem Rückflug nach Kamar war der Scheich in grübelndes Schweigen versunken, und niemand wagte, ihn anzusprechen.
    „Du hast richtig gehandelt, mein Sohn“, sagte seine Mutter, nachdem er ihr alles erzählt hatte. „Es war das Beste, was du tun konntest.“
    „Glaubst du, sie wird mit dem anderen glücklich, Mutter?“
    „Woher soll ich das wissen? War sie denn mit dir glücklich?“
    „Ich dachte es – manchmal. Aber offenbar habe ich mir nur etwas vorgemacht und vorausgesetzt, dass sie dieselben Gefühle für mich hegte wie ich für sie.“
    Seine Stimme klang ruhig, doch Elise entging nicht der verzweifelte Ausdruck in seinen Augen. Sie seufzte leise. „Ich fühle mich ein wenig müde.“
    Sofort war er an ihrer Seite. „Soll ich deinen Arzt kommen lassen?“
    „Du lieber Himmel, nein. Ich bin nicht krank, sondern nur müde.“
    „Du solltest besser auf deine Gesundheit achten, Mutter.“ Er lächelte traurig. „Schließlich bist du der einzige Mensch, den ich noch habe.“
    „Höchste Zeit, dass sich das ändert. Du bist noch immer ohne Erben und solltest endlich ans Heiraten denken.“
    Er sprang auf. „Wie kannst du … ausgerechnet jetzt …?“
    „Ich habe von Heirat gesprochen, nicht von Liebe. Deine Gefühle sind deine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher