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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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widmen wollte. Vielleicht kam er ja abends zu ihr. Jedenfalls konnte sie es kaum erwarten, ihm zu sagen, wie sehr ihre Zuneigung zu ihm gewachsen war, seit sie die Wahrheit über ihn kannte.
    Erfreut setzte sie sich auf, als sie auf dem Korridor seine Schritte vernahm, und dann kam er auch schon ins Zimmer gestürmt.
    „Wieso hast du mir nicht erzählt …?“, begannen sie beide gleichzeitig, um dann im selben Augenblick zu verstummen.
    „Ich habe mit meiner Mutter gesprochen“, sagte er. „Warum hast du mir nichts von Howard Marks erzählt?“
    Einen Moment lang wusste Alexis nicht, wen er meinte. Howard und das Leben, das er verkörperte, waren in weite Ferne gerückt.
    „Ali … ich verstehe nicht …“
    „Ich spreche von dem Mann, den du zu heiraten gedachtest. Es hat keinen Zweck, die Ahnungslose zu spielen. Meine Mutter hat mir alles über ihn berichtet. Wie konntest du mir das nur verheimlichen?“
    Das Gefühl großer Zärtlichkeit, das sie soeben noch für Ali empfunden hatte, verwandelte sich schnell in Zorn, als er ihr gegenüber wieder den alten Befehlston anschlug.
    „Du hast vielleicht Nerven!“ Erst jetzt hatte sie die volle Tragweite seiner Frage erfasst und stand aufgeregt auf. „Hat man etwa mein Verschwinden endlich bemerkt?“
    „Scheint so. Meiner Mutter zufolge hat Mr Marks sich nach deinem Verbleib erkundigt und sich als deinen künftigen Ehemann bezeichnet. Das hättest du mir sagen müssen!“
    Außer sich vor Wut wegen seiner Vorwürfe, blickte Alexis ihn an. Sie hatte in Alis Armen Howards Existenz schlichtweg vergessen, aber lieber hätte sie sich die Zunge abgebissen, als es diesem sich wie ein Tyrann gebärdenden Mann zu gestehen.
    „Statt anderen ständig zu sagen, was sie zu tun haben, solltest du lieber öfter zuhören“, entgegnete sie hitzig. „Ich habe dich nicht gebeten, mich hierher zu entführen. Und ich kann mich nicht entsinnen, dass du mich gefragt hast, ob es einen Mann in meinem Leben gibt!“
    „Heißt das, es gibt einen?“
    „Würde das für dich einen Unterschied machen?“
    Sie standen sich wie zwei Kampfhähne gegenüber.
    „Ist Marks der Mann, mit dem du im Kasino warst?“, fragte Ali barsch.
    „Nein, das war Joey. Howard würde ich nie mitnehmen, wenn ich beruflich zu tun habe.“
    „Stimmt, du hast ja an dem Auftrag ‚Verführung eines Scheichs‘ gearbeitet. Verständlich, dass dir Mr Marks da ungelegen kam.“
    „Es gab keine Verführung, wie du selbst am besten …“
    „Ja, weil du hinter meinem Rücken das Weite gesucht hast“, unterbrach er sie grimmig.
    „Dann hast du es also doch gemerkt!“, stellte sie triumphierend fest. „Deine Geschichte vom Fahrer, der mich nach Hause bringen sollte, kam mir von Anfang an unglaubwürdig vor.“
    Ali musterte sie kühl, aber sie hätte wetten mögen, dass er sich insgeheim grün und blau ärgerte, weil er sich unfreiwillig verraten hatte.
    „Offensichtlich haben wir uns beide etwas vorgemacht“, sagte er schließlich, und noch nie hatte seine Stimme so kalt geklungen. „Jedenfalls warst du sehr überzeugend in der Rolle der liebenswerten Frau, deren Herz noch zu haben war.“
    „Mag sein, dass wir einander etwas vorgespielt haben, Ali, aber nicht, um das Herz des anderen zu gewinnen.“
    „Du warst sicher nur hinter einem Knüller für deine Zeitung her“, warf er ihr vor. „Aber ich habe dich gelehrt, dass man mich nicht zum Narren halten kann. Und jetzt erzähl mir mehr über den Mann, der dich heiraten möchte. Wie kann er dir erlauben, dass du dich in derart riskante Abenteuer stürzt?“
    „Howard macht mir keine Vorschriften, er akzeptiert mich als Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft.“ Und in ihrer Wut fügte Alexis noch hinzu: „Du ahnst nicht, wie froh ich bin, zu ihm zurückkehren zu können.“
    Ali atmete tief durch. „Du denkst doch nicht etwa, ich würde dich in den Westen zurückkehren lassen, nachdem du so viele unserer Geheimnisse entdeckt hast?“
    „Welche Geheimnisse? Ich weiß doch nur über deine karitativen Aktivitäten Bescheid, aber über nichts, was die nationale Sicherheit deines Landes gefährden könnte.“
    Er schwieg, doch sein glühender Blick verriet, worum es ihm wirklich ging. Nicht um wirtschaftliche Fakten und Zahlen, sondern um den Mann, der ihr in den Stunden der Leidenschaft sein innerstes Wesen offenbart hatte. Wie konnte er ihr nur so wenig vertrauen?
    „Mittlerweile müsste selbst dir klar sein, dass du mich nicht für immer
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