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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Autoren: Penny Jordan
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aufzubringen“, beschwor sie ihn. „Die beiden haben viel nachzuholen. Sie haben so viele Jahre verloren. Und ich glaube, es wird nicht nur Jon so gehen. Die ganze Familie wird sich erst daran gewöhnen müssen, dass David wieder hier ist.“
    „Ja“, flüsterte Max. „Bestimmt hast du recht.“
    Familien! Was für ein kompliziertes Netzwerk sie doch sein konnten. Die Beziehungen darin waren sorgfältig ausbalanciert, und jede Veränderung sorgte für Unruhe. Es würde lange dauern, bis sich die Wellen, die Davids unerwartete Rückkehr geschlagen hatten, wieder glätteten.
    Sie konnte nur hoffen, dass die Geburt ihres vierten Kindes Max helfen würde, die plötzliche Nähe zwischen David und Jon zu verkraften.
    Ben reagierte schon jetzt auf die ungewohnte Situation. Seit David nicht mehr zuließ, dass ihr Vater Jon so herablassend behandelte, war er noch gereizter und mürrischer als sonst. Er hatte sich geweigert, seine Medikamente zu nehmen. Außerdem hatte er sich bitter darüber beschwert, dass er den ganzen Abend nicht dazu gekommen war, sich mit David zu unterhalten, weil Jon fast die gesamte Zeit seinen Bruder für sich selbst in Anspruch genommen hatte.
    „Er kommt doch morgen wieder vorbei, um dich zu besuchen“, hatte Maddy versucht, ihn zu besänftigen.
    „Und du wirst dafür sorgen, dass er allein, ohne Jon, kommt“, hatte Ben wütend verlangt. „Ich will David endlich einmal für mich haben.“
    Familien …
    Maddy schloss die Augen und schmiegte sich noch fester an Max.

EPILOG
    Die letzten Reste des Morgennebels lösten sich schon auf, als David und Honor mit Jon und Jenny vom Berg herabstiegen. Dabei mussten sie hintereinander gehen, denn der schmale Pfad ließ es nicht anders zu.
    Der jamaikanische Standesbeamte, der sie getraut hatte, verabschiedete sich dort, wo der Pfad weniger beschwerlich wurde und sein Wagen auf ihn wartete. Sie dagegen schlugen den Weg zur Missionsstation ein.
    Pater Ignatius hatte darauf bestanden, für sie Frühstück zu machen. Jon und Jenny hatten sich ein wenig verunsichert angesehen, als David ihnen davon erzählt hatte.
    Die beiden waren am Tag zuvor von ihrem Hotel in Kingston hergefahren, um Pater Ignatius zu besuchen. Honor konnte sich noch sehr gut an die Szene erinnern.
    Davids Bruder und seine Frau zuckten entsetzt zusammen, als sie mit eigenen Augen sahen, unter welchen Bedingungen er gelebt hatte.
    „Es ist nicht so schlimm, wie ihr offenbar glaubt“, beruhigte David sie, als Jenny auf die zusammengerollte Strohmatte starrte, die in dem kargen Raum auf dem Lehmboden lag und ihm als Schlafstatt gedient hatte. „In diesem Klima ist es einfach, auf jeglichen Luxus zu verzichten.“
    Wie David vorhergesagt hatte, begrüßten Honor und der Priester sich wie verwandte Seelen und sprachen gleich am ersten Abend nach ihrer Ankunft bis spät in die Nacht miteinander. Auch Jon und Jenny wurden mit großer Herzlichkeit empfangen. Jon war erst ein einziges Mal in Jamaika gewesen. Nämlich damals, als er Hals über Kopf in die Karibik geflogen war, um Max im Krankenhaus zu besuchen, voller Angst, sein Sohn könnte sterben. Derartige Erinnerungen waren schwer zu vergessen, und Jon wusste ganz genau, warum Jenny nach seiner Hand gegriffen hatte, als sie auf der Fahrt zum Hotel an der Klinik vorbeigekommen waren.
    Die Trauungszeremonie war schlicht und kurz gewesen. Als die Sonne über dem Berg aufgegangen war, hatten David und Honor vor Pater Ignatius das Ehegelübde abgelegt.
    Das frischgebackene Ehepaar würde mit seinen Gästen noch ein paar Tage in Jamaika verbringen und dann erst nach England fliegen. Honor hatte den Priester überredet, mit ihnen nach Haslewich zurückzukehren.
    „Du wirst was ?“, hatten Ellen und Abigail entgeistert gefragt, als ihre Mutter ihnen am Telefon erzählte, was David und sie planten.
    „Ich werde heiraten. In Jamaika“, hatte sie ruhig geantwortet. Ihre Töchter hatten David noch nicht kennengelernt. Dazu war einfach keine Zeit gewesen, und sie wollten so schnell wie möglich heiraten.
    „Damit wir uns gegenseitig Halt geben können, wenn wir uns deinen gestrengen Töchtern stellen“, hatte David trocken erklärt.
    Während Pater Ignatius jetzt voller Stolz Honor und Jenny seine „Apotheke“ zeigte, stand David draußen vor der Hütte und schaute aufs Meer hinaus. Er brauchte sich nicht umzudrehen, er spürte auch so, dass Jon sich zu ihm gesellte.
    „An dieser Stelle habe ich damals gestanden und dem Flugzeug
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