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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Autoren: Penny Jordan
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müssen, dass es so enden würde.
    „Tatsächlich? Nun ja, dazu gibt es keinen Grund“, erwiderte Olivia scharf. „Ich bin durchaus in der Lage, meine Arbeit genauso gut zu erledigen wie jeder andere.“
    Max zwang sich zur Ruhe und atmete tief durch. Es war so typisch für Olivia, sich sofort angegriffen zu fühlen und in die Defensive zu gehen, obwohl er wirklich nur versucht hatte, sich freundlich mit ihr zu unterhalten.
    „Ich glaube, das ist uns allen völlig klar, Livvy“, bemühte er sich, sie wieder zu besänftigen. „Ma findet es nur sehr schade, dass du heute Abend nicht dabei sein wirst“, fügte er ruhig hinzu.
    Olivia schüttelte verärgert den Kopf. „Ich bin überzeugt, Caspar würde es ebenso schade finden, wenn ich ihn nicht zu dieser Hochzeit begleiten würde, nur um einem Mann eine geheuchelte Ehrerbietung zu erweisen, von dem wir alle wissen, dass er …“ Sie kniff ihren Mund zu einem Strich zusammen und verstummte. Max hätte es nicht für möglich gehalten, aber ihre Stimme wurde noch kühler, als sie fortfuhr.
    „Falls Jenny dich zu mir geschickt hat, um mich umzustimmen, verschwendest du deine Zeit, Max. Ich habe Jon bereits unmissverständlich erklärt, dass ich nicht beabsichtige, meinen Vater jemals wiederzusehen. Und wenn das bedeutet, dass ich keinen von euch wiedersehe … na ja, dann lässt es sich eben nicht ändern.“
    Es fiel Max schwer, vor Olivia zu verbergen, wie sehr ihre entschiedene Antwort ihn schockierte. Man hatte ihn gewarnt, und er hätte wissen müssen, dass sie über die Rückkehr ihres Vaters wahrlich nicht erfreut war. Aber dass es sie so tief traf, hatte er nicht geahnt.
    „Hör mal, Livvy, ich kann ja verstehen, wie du dich fühlst“, begann er geradezu beschwörend, aber es war, als hätte er eine brennende Lunte an ein Pulverfass gelegt.
    „Nein, das kannst du nicht“, explodierte Olivia und schnitt ihm das Wort ab. „Du verstehst absolut gar nichts. Es war nicht dein Vater, der dich behandelt hat, als wärst du ein Störenfried, eine Last, ein nutzloses Bündel, dem er lieber nie das Leben geschenkt hätte. Dich hat er nie ausgelacht und erniedrigt, bis du wünschtest, du wärest nie geboren worden.“
    „Livvy!“, protestierte Max. Mehr als ihr Ausbruch entsetzte ihn der tief sitzende Schmerz, der sich dahinter verbarg.
    Als er die Hand nach ihr ausstreckte, um sie zu trösten, wich sie vor ihm zurück. „Nein, fass mich nicht an“, zischte sie.
    „Livvy!“ Sie fuhren beide herum, als Caspar das Haus betrat. „Oh, hallo, Max“, grüßte er lächelnd und wandte sich Olivia zu. „Ich habe ein Taxi bestellt. Es kommt etwas früher, für den Fall, dass der Verkehr zu dicht ist. Alle Taschen sind gepackt“, verkündete er fröhlich.
    „Ich will euch nicht länger aufhalten“, meinte Max förmlich. „Ich muss mich um die Kinder kümmern. Maddy ist bestimmt schon bei Ma, um ihr zu helfen. Sie will ein Abendessen für Onkel David geben.“
    „David?“ Caspar schaute erstaunt von Max zu Olivia. „Onkel David?“, wiederholte er verwirrt. „Meint Max damit etwa, dass dein Vater … Aber der ist doch …“
    Erst jetzt ging Max auf, dass Olivia ihrem Mann nichts von der unerwarteten Rückkehr ihres Vaters erzählt hatte.
    „Mein Vater ist wieder aufgetaucht, ja“, bestätigte Olivia mit gepresster Stimme. „Aber wie ich Max gerade erklärt habe, will ich ihn nicht sehen. Und erst recht nicht mit ihm reden.“
    „Olivia!“, begann Caspar, aber sie schüttelte nur den Kopf.
    Sie drehte sich zu ihrem Cousin um. „Ich begleite dich hinaus, Max.“
    Während sie ihn zur Tür schob, verschwand Caspar in der Küche.
    „Olivia, es tut mir wirklich leid“, entschuldigte sich Max. „Ich konnte ja nicht wissen, dass du Caspar nicht erzählt hast, was geschehen ist.“
    „Ich habe es ihm nicht erzählt, weil es für unser Leben einfach nicht wichtig ist“, erwiderte Olivia eisig und öffnete die Tür, um ihn herauszulassen.
    „Olivia, würde es dir etwas ausmachen, mir zu erklären, was hier eigentlich los ist?“, verlangte Caspar, als sie ein paar Minuten später die Küche betrat.
    „Soweit ich weiß, ist das Einzige, was hier vorgeht, dass wir …“ Sie warf einen Blick auf die Wanduhr. „… in etwa fünf Stunden in einem Flugzeug nach New York sitzen werden.“
    „Olivia“, entgegnete Caspar grimmig und mit einem warnenden Unterton. „Hör auf, mich für dumm zu verkaufen. Du weißt doch genau, wovon ich rede. Warum hast du mir
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