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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86
Autoren: Sandra Marton
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von den Sicherheitsnadeln am Turnschuh! Aber immerhin war sie fertig, und glücklicherweise ging es in der Redaktion ja recht zwanglos zu.
    Susannah eilte aus dem Schlafzimmer und stieß fast mit Tom zusammen, der mitten im Flur auf sie wartete. „O Tom! Ich weiß, ich weiß, du bist halb verhungert und kommst ohne meine Hilfe nicht zurecht.“
    Tom folgte ihr in die Küche, setzte sich und hielt den Blick seiner grünen Augen fest auf sie gerichtet, während sie die Tür des Vorratsschranks aufriss. „Sardinensoufflé. Na, wie klingt das?“
    Tom gähnte.
    „Lachs? Schinken? Mm, sehr lecker!“
    Tom kratzte sich hinterm Ohr.
    „Thunfisch“, schlug Susannah mühsam beherrscht vor. „Das magst du doch gern, Tommy, nicht wahr?“
    Tom blickte gelangweilt zum Fenster hinaus.
    „Also schön, du hast gewonnen“, sagte Susannah genervt. „Hummer- und Shrimpsragout. Aber vergiss nicht, Tom, damit schuldest du mir was!“
    „Miau“, machte Tom im sanftesten Ton, zu dem eine Perserkatze fähig war, sprang anmutig auf die Anrichte und drückte seinen flauschigen Kopf zärtlich gegen Susannahs Kinn.
    „Ja, ja, schon gut“, wehrte Susannah ihn ab, drückte ihm aber lächelnd einen Kuss zwischen die seidigen Ohren. Egal, was heute passieren würde, sie wusste zumindest, dass Tom auf sie wartete, wenn sie nach Hause kam.
    Die Aussicht von Matthew Romanos Suite in dem neuen und eleganten Manhattan Tower Hotel war atemberaubend. Doch Matthew ließ sich davon kaum beeindrucken. Ein Mann, der in weniger als zehn Jahren ein Imperium aufgebaut hatte, verbrachte den größten Teil seines Lebens in Hotels. Auch wenn die Zimmer mit den Jahren immer eleganter und luxuriöser geworden waren, ein Hotel blieb ein Hotel.
    Eine atemberaubende Aussicht, Kübel voller Blumen, vergoldete Armaturen und eisgekühlter Champagner können daran auch nichts ändern, dachte Matthew, während er im Salon seiner Suite aus dem Fenster blickte. Es war noch früh, erst kurz nach sieben, trotzdem staute sich auf der Fifth Avenue schon der Verkehr. Zu Hause in San Francisco würden die meisten Menschen noch in den Betten liegen und schlafen … die meisten, aber nicht diejenigen, die ihren Lebensunterhalt auf dem Meer verdienten.
    Gelegentlich erstaunte es Matthew immer noch, dass er nicht auch Fischer geworden war. Es war eine ehrliche Art, sich sein Geld zu verdienen. Sein Vater war Fischer gewesen, sein Großvater, und man hatte natürlich auch von ihm erwartet, dass er den Beruf ergreifen würde. Aber er hatte schon als kleiner Junge geahnt, dass das Leben ihm mehr zu bieten hatte.
    Matthew strich sich durch das dunkle Haar und wandte dem Fenster und seinen Erinnerungen den Rücken zu. Das alles lag viele Jahre zurück. Auch wenn er nicht Fischer geworden war, hatte er schwer geschuftet, aber seine Arbeit geliebt. Eines Tages würde er sich vielleicht noch etwas anderes wünschen … eine Frau, eine Familie.
    Wenn es so weit war, würde er sich eine Ehefrau suchen. Er hatte schon eine sehr genaue Vorstellung davon, wie sie sein würde: schön, natürlich, und heiter. Liebenswert. Er sah es vor sich, wie er abends zu ihr nach Hause kommen und sie küssen und alle Hektik hinter sich lassen würde. Seine Frau würde der ruhige Hafen in seinem stürmischen Leben sein.
    Er hatte das einmal seiner Großmutter gesagt. Nonna hatte die Augen verdreht und ihm gedroht, ihn wenn nötig übers Knie zu legen, auch wenn er inzwischen zwei Köpfe größer sei als sie. Ein ruhiger Hafen? Mama mia! War er etwa ein Ruderboot? Eine solche Frau würde ihn innerhalb eines Monats zu Tode langweilen!
    „Du brauchst eine Frau, die deinem sizilianischen Temperament gewachsen ist“, hatte Nonna gesagt.
    Matthew lächelte bei der Erinnerung daran. Nonna hatte fast immer recht, aber in diesem Punkt irrte sie. Schließlich musste er am besten wissen, was für eine Frau er brauchte, oder nicht?
    „Und du wirst sowieso nie die richtige Frau kennenlernen, wenn du nicht Ausschau nach ihr hältst“, hatte Nonna energisch hinzugefügt.
    Er hielt Ausschau, nur ließ er sich Zeit damit. Warum sollte man etwas so Angenehmes überstürzen? Leise vor sich hin pfeifend, ging Matthew in das luxuriöse Bad, um zu duschen.
    Während der warme Wasserstrahl ihm den Nacken und die Schultern massierte, ging Matthew in Gedanken die Tagesordnung für heute durch. Ein spöttisches Lächeln huschte über sein markantes Gesicht. Er freute sich richtig auf die Begegnung mit dieser abfälligen
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