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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84
Autoren: Emma Darcy
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ihr gab es offenbar Überbleibsel aus der Vergangenheit. Aber das ließ sich jetzt durch entschlossenes Handeln ändern.
    „Würdest du annehmen, wenn ich dich für nächsten Sonntag zu mir nach Hause zum Mittagessen einlade?“, fragte Carver spontan.
    „Zum Mittagessen? Du meinst, mit deiner Mutter und deiner Tochter?“
    „Ja. Es sei denn, du würdest etwas anderes vorziehen.“
    Katie sah ihn unsicher an.
    „Meine Mutter hat eine abgeschlossene Einliegerwohnung im Haus. Sie würde sicher verstehen, wenn du …“
    „Nein. Nein, ich will sie treffen“, sagte Katie plötzlich entschieden.
    Carver spürte, dass dies eine große Hürde für sie war. Aber ihre Bereitschaft, sich ihr zu stellen, bewies, wie viel Katie die Beziehung mit ihm bedeutete. Zumindest in diesem Punkt hatte er Boden gewonnen, auch wenn dieser noch unsicher war. „Du wirst also kommen?“, fragte er nach.
    Katie dachte angestrengt nach. „Habe ich Susannah heute Nachmittag verstört? Hat sie vielleicht Angst, dass ich …“
    „Nein. Sie hat verstanden, dass sie sich geirrt hat, und meint, du wärst sowieso genauso gut wie ihre richtige Mutter.“
    Katie spürte, wie ihr wieder die Tränen kamen. „Sie ist ein liebenswertes Kind, Carver. Und das spricht für dich … wie du sie aufgezogen hast“, sagte sie heiser.
    „Sie würde dich sehr gern wieder sehen, Katie. Macht es dir zu viel aus?“
    Katie schüttelte langsam den Kopf und rang sich ein Lächeln ab. „Wir müssen das Leben nehmen, wie es eben spielt, und einfach das Beste daraus machen, nicht wahr?“
    „Das ist dir heute Nachmittag bewundernswert gelungen, und ich möchte dir dafür danken.“
    Sie saß da und sah ihn an, als wäre sie sich immer noch nicht sicher, ob sie dieser unerwarteten Wendung der Ereignisse trauen könnte. Doch sie hoffte es. So viel hatte er zumindest erreicht. Wieder widerstand Carver dem unbändigen Wunsch, sie in die Arme zu nehmen und leidenschaftlich zu lieben, bis sie restlos überzeugt sein würde, dass nichts sie mehr trennen konnte. Denn Carver bezweifelte, dass sie sich auf diese Weise würde überzeugen lassen. Es war besser, sie so schnell wie möglich von diesem Bett wegzubringen.
    „Warum machen wir nicht einen Spaziergang, Katie?“, schlug er vor. „Es ist ein schöner Abend, und in der Miller Street gibt es eine ganze Reihe Straßencafés und Restaurants. Wir könnten irgendwo einkehren und etwas essen.“
    Katie blickte ihn überrascht an. „Du lädst mich ein … mit dir auszugehen?“
    Carver begriff und verwünschte sich erneut. Seine heimliche Geliebte. Was hatte er ihr nur angetan in seinem blinden, egoistischen Bestreben, sie ganz für sich haben zu wollen? „Würdest du denn gern? Ich habe bemerkt, dass du bei den Fairweathers nicht sehr viel gegessen hast.“
    „Nein. Ich …“ Sie sprang vom Bett auf und strich sich nervös durch die Locken. „Ich muss mich ein bisschen frisch machen.“
    „Nimm dir Zeit. Ich warte gern.“
    Katie zögerte und sah ihn an. „Danke. Ich würde wirklich gern spazieren gehen.“
    Er lächelte zufrieden, und sie erwiderte sein Lächeln scheu. Dann verschwand sie im Bad, und Carver seufzte erleichtert auf. Noch galt es, einigen Schaden zu beseitigen, bevor sie befreit nach vorn blicken konnten. Aber immerhin war er zu ihr vorgedrungen. Sein Blick fiel auf das Bett. Nie wieder, schwor er sich, bis er Katie nicht glaubhaft gemacht hatte, wie viel sie ihm bedeutete.
    Um keinen Zweifel an seinen Vorsätzen zu lassen, öffnete er die Wohnungstür und trat auf den Flur hinaus. Er wollte nicht unnötig lang in ihrer Wohnung bleiben, wollte nichts mehr vor ihr verheimlichen. Dies war ihr Abend, er würde mit ihr hingehen, wohin sie wollte, ihr alles geben, was sie sich wünschte, und ihr alles sagen, was sie wissen wollte.
    Als Katie sich wenige Minuten später zu ihm gesellte, hatte sie sich das Gesicht gewaschen und dezent geschminkt. Ihre Augen strahlten. Keine Tränen mehr.
    Sie schloss die Wohnungstür ab, steckte den Schlüssel in ihre Schultertasche und wandte sich ein wenig unsicher Carver zu.
    Er streckte ihr eine Hand entgegen. Katie blickte darauf und legte ihre Hand dann langsam in seine.
    Das ist der Beginn eines neuen Vertrauens, dachte Carver.

12. KAPITEL
    Wieder ein Sonntag … beladen mit ebenso vielen Hoffnungen und Ängsten wie der letzte.
    Katie überlegte nervös, was sie für das entscheidende Treffen mit Lillian Dane anziehen sollte. Es war ja ganz gut und schön, wenn
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