Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84
Autoren: Emma Darcy
Vom Netzwerk:
hatten, und sich auf die Bettkante setzte. Genau wie er trug Katie immer noch die Sachen, die sie für das Grillfest angezogen hatte. Sie legte sich die Arme schützend um die Taille, blickte auf und sah ihn trotzig an.
    Das war gewiss keine Einladung, ihr auf dem Bett Gesellschaft zu leisten!
    Carver wusste, dass er ganz behutsam vorgehen musste. Wie sollte er die Kluft überbrücken, die sich jetzt zwischen ihnen aufgetan hatte? Jeder Schritt konnte zum endgültigen Absturz führen. Er hob bittend die Hände. „Glaub mir, du warst für mich nie bloß eine ‚heimliche Geliebte‘, Katie. Für mich war dies hier wie unsere eigene kleine Welt, in die nichts anderes eindringen und es zerstören konnte. Hier gab es nur uns.“
    Ihr Mund zuckte verächtlich. „Ein privates Liebesnest.“
    „Ja, wenn du so willst.“
    „Ich hätte genauso gut ein Flittchen sein können, nur dass du nichts bezahlen musstest!“
    „Mit dem gleichen Recht hätte ich mich als dein Gigolo fühlen können“, entgegnete Carver gekränkt.
    Sie presste die Lippen zusammen und wich seinem Blick aus. Carver begriff, dass er wieder einen Fehler gemacht hatte. „Es tut mir leid.“ Er betrachtete ihr verschlossenes Gesicht. Wahrscheinlich wollte sie in diesem Moment an den sexuellen Aspekt ihrer Beziehung gar nicht erinnert werden. „Susannah hat dich sehr gemocht …“
    Wieder zuckte es verächtlich über ihr Gesicht. „Ja, das ist mein einziges wirkliches Talent. Die Kinder fliegen mir zu. Darauf basiert letztlich auch mein Geschäft.“
    Geschäft! Carver war nicht bereit, auf ihr Ablenkungsmanöver einzugehen. „Was hast du ihr gegenüber empfunden, Katie?“, fragte er stattdessen sanft. Er wollte ihr nicht wehtun, aber er musste wissen, ob sie eine engere Beziehung zu Susannah überhaupt ertragen könnte.
    Katie presste die Lippen zusammen und senkte den Blick. Carver ahnte, dass sie mit den Tränen kämpfte, und verwünschte sich erneut. „Ich weiß, dass ihr Anblick so ohne Vorwarnung ein Schock für dich gewesen sein musste“, sagte er mitfühlend. „Wenn das Treffen geplant gewesen wäre, hätte ich dich auf … die Ähnlichkeit vorbereitet. Euch beide, dich und Susannah. Sie hätte dann gewusst, dass du nicht ihre Mutter bist.“
    Katie blickte immer noch nicht auf und schwieg beharrlich.
    „Ich wünschte, du wärst es, Katie. Wenn ich überlege, wie Susannah gezeugt wurde … Ich war auf einer Party, und im Dunst des Alkohols sah Nina wie du aus. Es war wie … ein Ersatz … in einem bösen dunklen Traum. So ist es passiert, und ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Aber es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht meine Tochter angesehen und an dich gedacht und mir gewünscht habe, es wäre anders gelaufen.“
    Endlich sah Katie ihn an. In ihren Augen schimmerten Tränen. „Wirklich, Carver?“
    „Ja, ich habe es mir immer gewünscht.“
    „Aber warum hast du sie dann so lange von mir fern gehalten?“, fragte sie verzweifelt.
    Carver unterdrückte den Wunsch, zu ihr zu gehen und sie in die Arme zu nehmen. Sie hätte es missverstehen können. Zuerst musste er sie mit Worten berühren … und es fiel ihm schwer, die richtigen zu finden. „Das hatte viele Gründe“, sagte er nachdenklich. „Überbleibsel aus der Vergangenheit, eine falsche Vorstellung von dem, was du wolltest …“ Er schüttelte entschuldigend den Kopf. „Nichts davon ist mehr wichtig, Katie.“
    Sie seufzte. „Und was ist wichtig, Carver?“
    Bei dieser Antwort brauchte er nicht zu zögern. Die hatte sich in seinem Herzen geformt, als Katie selbstlos genug gewesen war, ihren eigenen Schock zu überwinden und Susannah liebevoll zu begegnen. „Wichtig ist, ob wir es so zusammenbringen, dass es diesmal für uns stimmt“, sagte er bestimmt. „Alles stimmt, soweit das menschenmöglich ist.“
    „Und was schließt das für dich ein?“, fragte Katie vorsichtig. „Du hast es ja noch nicht einmal deiner Mutter gesagt.“
    „Doch, das habe ich. Sie weiß, dass ich jetzt hier bei dir bin. Und ihr ist bewusst, wie wichtig es für mich ist … du, als Teil meines Lebens.“
    Zum ersten Mal kam etwas Leben in Katies blasses Gesicht. „Du hast es ihr gesagt?“, fragte sie überrascht.
    „Ja.“
    „Und wie hat sie reagiert?“
    „Es ist nicht wichtig, wie sie reagiert. Das ändert für mich nichts, was dich betrifft … Das hat es nie getan, Katie. Damals nicht, und heute schon gar nicht mehr.“
    Katie schüttelte verwundert den Kopf. Auch bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher