Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 371

Julia Extra Band 371

Titel: Julia Extra Band 371
Autoren: Christina Hollis , Lynne Graham , Carol Marinelli , Nicola Marsh
Vom Netzwerk:
Artie!“
    Er wurde gerufen und musste sich anderen Gästen widmen. Callie trank langsam ihr Glas aus. Wenn sie merkte, dass er zu ihr blickte, lächelte sie strahlend und hielt die Daumen hoch.
    Ich muss hier schnellstens raus, sagte sie sich schließlich. Sonst würde sie Arties Angebot annehmen und ihm ihr Herz ausschütten.
    Und wenn sie erst anfing, über Archer zu reden, würde sie nicht mehr aufhören können!
    Archer blickte starr auf das Blatt in seiner Hand und traute seinen Augen nicht. Nein, er konnte einfach nicht glauben, was er da las.
    Tut mir leid, dass ich mich einfach davonmache, aber ich muss zu Mum zurück. Tom fährt mit Izzy nach Melbourne, wo seine Exfrau unerwartet aufgetaucht ist, und ich habe ihn gebeten, mich mitzunehmen.
    Danke für alles! Das Hochzeitsfest war echt großartig. Habe mich prächtig amüsiert.
    Werde, wenn nötig, wegen der Surfschulkampagne Kontakt aufnehmen, wie üblich per E-Mail.
    Frohe Weihnachten!
    Callie
    Er schlug mit der Faust auf den marmornen Küchentresen, doch er spürte fast keinen Schmerz.
    Am liebsten hätte er jetzt sein Brett genommen und wäre Surfen gegangen, aber was hätte das genutzt?
    Archer fing an, hin und her zu gehen, und versuchte, sich auf die Weise abzureagieren. Es half nichts. Schließlich ließ er sich auf dem Balkon aufs Sofa fallen und las noch einmal den Brief.
    Er verstand ihn auch jetzt nicht.
    Er verstand Callie nicht. Sie klang hier so kühl, so weit entfernt, so … ungerührt. So unberührbar.
    Und das nach dieser Woche. Nach der letzten Nacht!
    Heute Morgen hatte er Callie seine Pläne für die Zukunft darlegen wollen.
    Ich bin ein Idiot, beschimpfte er sich.
    Da hatte er ihr sein Herz geschenkt und es mit einem höflich kühlen „Nein, danke, vielleicht ein andermal“ zurückbekommen.
    Warum?
    Er hatte keine Ahnung!
    Heimtückische Zweifel machten sich in ihm breit. Was stimmte denn nicht mit ihm, dass die Menschen, denen er am meisten Vertrauen schenkte, das nicht zu schätzen wussten? Warum konnten sie sein Vertrauen nicht erwidern?
    Wieso hatte Callie sich nicht von ihm verabschiedet, sondern nur diesen blöden Brief geschrieben?
    Wie konnte sie mir das antun? dachte Archer bitter und schob das Papier in die Hosentasche. Dann ging er doch zu der Kammer, wo er seine Ausrüstung aufbewahrte.
    Er musste jetzt unbedingt aufs Meer. Da konnte er am besten nachdenken. Immer schon.
    Aber als er herumstapfte und die einzelnen Teile zusammensuchte, verrauchte sein Zorn und machte einer erschreckenden Klarsichtigkeit Platz.
    Heute war Weihnachten, der Tag der Herzlichkeit, Fürsorglichkeit und des Glücks!
    Gefühle, an denen es ihm in letzter Zeit gemangelt hatte, wenn er ehrlich war.
    Nicht in der vergangenen Woche mit Callie, aber davor.
    Das Surfen hatte ihm schon länger nicht mehr den richtigen Kick verschafft. Nach einem Wettbewerb in einem luxuriösen Hotelzimmer abzuhängen hatte an Reiz verloren. Die vielen bedeutungslosen Verabredungen mit hübschen, aber nichtssagenden Frauen ließen ihn kalt. Anschließend fühlte er sich oft seltsam leer.
    Deshalb hatte er die Surfschule geplant und aufgebaut. Es war eine lohnende Aufgabe, jungen Leuten Wissen zu vermitteln und ihrem Leben Sinn zu geben.
    Das Projekt sollte seiner Familie und der ganzen Welt beweisen, dass er mehr war als nur ein sportbesessener Surfer mit nichts anderem im Kopf als perfekten Wellen.
    Ja, sein Selbstwertgefühl hatte gelitten, als man ihm die schwere Krankheit seines Vaters verschwiegen hatte. Archer hatte das Gefühl gehabt, man würde ihn geringschätzen. Als wäre er gewogen worden und für zu leicht befunden.
    Wie er jetzt wusste, hatte sein Vater andere Gründe gehabt, ihn nicht mit dem Wissen zu belasten. Er verstand das auch, aber die alten Vorbehalte ließen sich eben nicht so schnell überwinden.
    Callie hatte ihm sehr geholfen. Er hatte sich unbeschwerter gefühlt, und er hatte sich ihr so nahe gefühlt wie noch keiner anderen Frau.
    Sie hatte ihn dazu gebracht, seine Familie und deren Verhalten in einem neuen Licht zu sehen.
    Daraufhin war er so glücklich gewesen wie schon lange nicht mehr.
    Was zum Teufel war dann passiert? Was war schiefgelaufen?
    Die Aussöhnung mit seinem Vater hatte ihm so viel Auftrieb gegeben, dass er Callie gestehen konnte, etwas für sie zu empfinden.
    Und daraufhin hatte sie die Flucht ergriffen! Dabei hatte er gedacht, sie würde ähnlich fühlen wie er. Immerhin hatte sie ihm die Delfine geschenkt.
    Na ja,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher