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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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wäre einfach gigantisch!“
    Seine Mundwinkel hoben sich unmerklich. „Ja, ich weiß, wie sehr Sie Publicity lieben.“
    „Ich liebe die Umsätze, die damit einhergehen“, konterte Ella schlagfertig.
    „Haben Sie denn schon etwas Bestimmtes für das Coverfoto im Auge?“
    Dankbar, für eine Weile Blaises Nähe zu entkommen, ging Ella zu einem der Kleiderständer an der gegenüberliegenden Seite des Raums. Wie war es nur möglich, dass sie sich in seiner Gegenwart so angespannt und gleichzeitig seltsam beschwingt fühlte?
    Egal, sagte sie sich. Es gab jetzt Wichtigeres, als ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber einem Mann zu ergründen, der mit Sicherheit kein Interesse an „beschädigter Ware“ hatte.
    „Blau“, verkündete sie und zog ein schlichtes kurzes Kleid mit überlangen gerüschten Ärmeln hervor. „Dieses Modell zum Beispiel wäre mit den passenden Stiefeln ein echter Blickfang.“ Sie sah ihn erwartungsvoll an, doch sein einziger Kommentar lautete: „Wenn Sie das sagen, wird es auch so sein.“
    „Aber Sie werden doch eine eigene Meinung dazu haben.“
    „Ich interessiere mich nicht besonders für Mode. Diese Art von Entscheidungen überlasse ich Ihnen.“
    Ella zog überrascht die Brauen hoch. „Ich habe tatsächlich die Macht, eigene Entscheidungen zu treffen?“
    In seinen grüngoldenen Augen blitzte es kurz auf. „Sie werden es kaum glauben, Ella, aber ich bin mir durchaus meiner Grenzen bewusst. Wenn ich mich zum Beispiel an eine dieser Nähmaschinen setzen würde, käme gar nichts dabei heraus. Also lasse ich Ihnen auf Ihrem Gebiet freie Hand und Sie mir auf meinem.“
    Das war weit mehr, als Ella von ihm erwartet hatte, aber es stimmte natürlich. Wenn sie aus diesem Deal aussteigen würde, hätte er nichts außer ein paar Nähmaschinen, die er nicht bedienen konnte.
    Eine interessante Erkenntnis.
    „Also haben Sie nicht vor, die Outfits für meine Models selbst auszusuchen?“
    „Ich habe nie so etwas behauptet.“
    „Nein, aber nach allem, was ich von Ihnen gehört habe, hätte ich Sie nicht unbedingt für jemanden gehalten, der gerne im Team arbeitet.“
    Er lachte leise, und es klang etwas eingerostet, als würde er es nicht oft tun. „Ja, es kursieren jede Menge wüste Geschichten über mich.“
    „Dann stimmen sie also nicht?“ Irgendetwas in ihr hoffte, dass es nur Lügen waren. Dass er in Wirklichkeit gar nicht so kaltschnäuzig und skrupellos war, wie die Medien ihn darstellten.
    „Jedes Wort davon ist wahr“, klärte er sie auf, ohne den Blick von ihr abzuwenden. „Ich treffe meine Entscheidungen grundsätzlich im Hinblick auf meinen eigenen Vorteil. Dieses Maß an Kontrolle gestehe ich Ihnen nur deswegen zu, weil es das Beste für die Firma und somit auch für meine Brieftasche ist.“
    Ella spürte, wie der kleine Hoffnungsfunke in ihr wieder erlosch. „Okay, dann werde ich also nehmen, was ich bekommen kann.“
    Dieser Mann war Gift für ihr seelisches Gleichgewicht. Es ärgerte sie maßlos, wie sehr er sie mit seinem arroganten Auftreten verunsichern konnte, und gleichzeitig fühlte sie sich magisch von ihm angezogen. Sie atmete tief durch, um zu dem Zustand gelassener Gleichgültigkeit zurückzufinden, der ihr half, das Leben zu bewältigen und mit Menschen umzugehen, die ihr wehtun wollten.
    Es gelang ihr nicht. Blaise schaute sie an, als könnte er mühelos durch den Schutzwall hindurchblicken, den sie in den letzten elf Jahren zwischen sich und der Welt errichtet hatte. Als würde er nicht nur die schlimmsten ihrer Narben sehen, sondern auch die unsichtbaren, noch tieferen Verletzungen darunter.
    „Haben Sie eine Aufnahme von diesem Kleid?“
    Seine Frage holte Ella umgehend ins Hier und Jetzt zurück. „Ja, natürlich“, erwiderte sie mit leicht belegter Stimme. „Ich fotografiere alle meine Entwürfe.“
    „Ausgezeichnet. Schicken Sie mir das Bild per Mail, ich leite es dann an die Look- Redaktion weiter.“ Er nickte ihr kurz zu, dann drehte er sich um und verließ ohne ein weiteres Wort die Werkstatt.
    Ella blickte ungläubig auf die Tür, die gerade hinter ihm zugefallen war. Was für ein unmöglicher Kerl! Er hatte sich nicht einmal dazu herabgelassen, ihr Auf Wiedersehen zu sagen, als wäre seine bloße Bewegung zur Tür hin schon Zeremonie genug. Mitten in ihrem eigenen Atelier gab er Ella das Gefühl, dass sie diejenige war, die soeben entlassen wurde.
    Sie schluckte ihren Ärger hinunter, ging zu ihrem Laptop und mailte Blaise
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