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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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vorwärtszukriechen, würde Blaise sehr schnell die Geduld verlieren, und das wäre das Ende von allem.
    „Dann wollen wir beide dasselbe“, erklärte sie, auch wenn es eine Lüge war. Er war nur auf das Geld aus, aber bei ihr ging es um mehr. Sie wollte in erster Linie beweisen, dass sie mehr erreichen konnte, als alle, die sie damals kannten, ihr zugetraut hätten.
    „Mehr oder weniger“, erwiderte Blaise in diesem seltsam singenden Tonfall, der Ella jedes Mal erschauern ließ, egal was er sagte.
    „Aus Ihrem Munde klingt das, als träfe eher Letzteres zu.“
    Er lächelte rätselhaft. „Durchaus möglich.“
    „Aus welchem Teil der Welt stammen Sie eigentlich?“ Ob er wohl merkte, welche Wirkung er auf sie hatte? Ella hoffte inständig, dass es nicht der Fall war.
    „Ich bin in Frankreich zur Welt gekommen, aber den größten Teil meiner Kindheit habe ich bei meiner Mutter in Malawi verbracht.“
    Daher also dieser unwiderstehliche Akzent!
    „Und warum gerade dort?“, hakte Ella neugierig nach.
    „Weil es ihre wahre Heimat war.“
    Als Blaise ihren verständnislosen Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er hinzu: „Meine Mutter ist zwar in Paris geboren und aufgewachsen, aber sie hatte schon einige Jahre in Malawi gelebt, als sie meinen Vater kennenlernte. Nach ihrem Medizinstudium ist sie für ein dreimonatiges Praktikum dorthin gegangen und schließlich ganz geblieben.“
    „Aber … wie hat sie dann Ihren Vater kennengelernt?“
    Blaise zuckte die Schultern. „Bei einer Wohltätigkeitsgala in Paris. Sie war eingeladen worden, um über ein neues Krankenhausprojekt zu berichten, das sie mitinitiiert hatte, und wie der Zufall es wollte, war mein Vater der Schirmherr dieser Veranstaltung. Sie heirateten, meine Mutter zog zu ihm nach Paris, aber die Ehe ging nicht gut. Nach der Scheidung ist sie wieder nach Malawi zurückgekehrt und hat mich mitgenommen.“
    Er sagte es so unbeteiligt, als würde er aus dem Telefonbuch vorlesen. Dennoch spürte Ella instinktiv, dass dieses Thema ihn keineswegs so kalt ließ, wie er vorgab. Aber das ging sie nichts an, und außerdem wäre es ausgesprochen unklug, sich allzu sehr in Blaise Chevaliers Psyche zu vertiefen.
    „Wie soll denn jetzt unser nächster Schritt aussehen?“, wechselte sie rasch das Thema, um gegen die seltsame Spannung anzugehen, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte.
    „Ich dachte an eine Plakatwand-Aktion in Paris und anderen wichtigen Städten sowie eine Titelseite bei Look . Die Herausgeberin hat mir bereits das Cover für die Frühjahrsnummer und eine ganzseitige Anzeige zugesagt, sofern Sie mit einer passenden Kollektion aufwarten können.“
    Ella schnappte buchstäblich nach Luft. „Aber das … das wäre ja eine unglaubliche Publicity!“
    Blaise verzog die Lippen zu einem zufriedenen Lächeln. „Ich sagte doch, ich bin gut.“
    Gut war eine grobe Untertreibung.
    „Ich kann es überhaupt noch nicht fassen …“ Wie benommen schüttelte Ella den Kopf. „Sie hat Ihnen tatsächlich dieses Angebot gemacht, nur, weil sie Sie kennt?“
    „Selbstverständlich nicht. Sie hat sich Ihre Website angesehen und war ziemlich beeindruckt von Ihrer Arbeit. Sie erwägt sogar, Sie mit einem Interview als neuen Talentstern am Designerhimmel vorzustellen.“
    Bei der Aussicht auf ein solches Maß an Publicity wurde Ella ganz schwindlig. Zum Glück hatte sie kein Problem damit, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Inzwischen machte es ihr sogar Spaß, vor der Kamera zu posieren und dabei wie zufällig den Kopf zu drehen, damit man die Narbe an ihrem Hals sah. Sollten die Leute sie doch angaffen, wenn sie so fasziniert davon waren! Sie versuchte weder, ihre Vergangenheit zu verstecken, noch die Spuren, die sie an ihrem Körper hinterlassen hatte.
    Bis zu einer gewissen Grenze jedenfalls. Ihre schlimmsten Verletzungen kannten außer ihr selbst nur die Ärzte und Schwestern, die sie behandelt hatten. Ella zeigte gerade so viel, wie nötig war, um ein wenig zu schockieren und unerwünschte Kommentare schon im Keim zu ersticken.
    Nicht, dass sie sie nicht ertragen hätte. Sie hatte jede nur vorstellbare Kränkung zu diesem Thema gehört und es überlebt. Nein, sie war damals nicht in die Knie gegangen und würde es auch jetzt nicht tun. Stattdessen würde sie die Chance, die sich ihr gerade bot, mit beiden Händen ergreifen und aus der erzwungenen Geschäftsbeziehung mit Blaise Chevalier das Beste machen.
    „Das wäre großartig – ach was, es
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