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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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Unsicherheit, die in seinem zu lesen war. Daran hatte sie Schuld.
    „Ich habe den ganzen Nachmittag überlegt, warum du es vermeidest, mit mir zu reden. Ich verstehe nicht, wie du so … eng verbunden mit mir sein kannst, wenn wir zusammen im Zelt liegen, und dann den Rest der Zeit so distanziert.“
    „Wir reden.“ Honor wusste, dass er ihr das nicht durchgehen lassen würde.
    „Über das Wetter, die Vorräte. Nicht über deine Familie oder deine Träume oder darüber, was wir machen wollen, wenn das Versorgungsschiff eintrifft.“
    Nicht das! Honor war nicht bereit, sich damit zu befassen. Oder über ihre Träume zu sprechen, in denen Rob neuerdings eine viel zu große Rolle spielte. Also wählte sie das kleinere von drei Übeln. „Was willst du über meine Familie wissen? Das heißt, was davon übrig ist.“
    Er senkte den Kopf, und Honor sah weg. Das war ein schäbiger Versuch von ihr.
    „Möchtest du mir erzählen, was zwischen dir und deiner Mutter vorgefallen ist?“
    Honor holte tief Luft und lehnte sich zurück. „Mum kam in die Großstadt, als sie im sechsten Monat mit mir war. Wer mein Vater ist, weiß ich nicht. Er sei ein Mann auf der Durchreise gewesen, sagte sie immer. Was das bedeutete, begriff ich erst, als ich älter wurde.“
    „Und was bedeutet es?“
    „Dass meine Großeltern sie hinausgeworfen hatten. Dass sie von einem Landstreicher schwanger geworden ist. Sie behauptete, sie hätte ihn geliebt, aber … Bestimmt kannte sie ihn da erst ein paar Tage.“
    Du hast dich noch schneller in Rob verliebt, flüsterte eine innere Stimme ihr zu. Welcher Liebe sollte man mehr trauen? Der, die ein paar Tage dauerte, oder der, die ein paar Jahre dauerte?
    „Sie wollte es, glaubst du?“
    „Schwanger werden? Nein. Etwas Schockierendes und Unwiderrufliches tun? Ganz sicher. Damals war sie gerade siebzehn und eine echte Rebellin. Für mich war sie fast wie eine ältere Schwester. Wir mussten uns durch vieles kämpfen, doch wir hatten immer einander.“
    „Und was ist passiert?“
    „Mum war mit Nate nie völlig einverstanden. Sie dachte, ich hätte für den erstbesten anständigen Mann mein Leben aufgegeben. Einen älteren, zugeknöpften Mann, der mir ihrer Meinung nach den Schwung raubte. Das führte zu großen Spannungen zwischen uns. Nach dem Unfall hat sie aber alles liegen und stehen lassen, um mich gesund zu pflegen. Sie ist nach Darwin geflogen und hat mich wieder auf die Beine gebracht.“
    „Das klingt, als wäre sie eine starke Frau.“
    „Stark ist genau das richtige Wort.“ Honor lächelte gezwungen. „Leider bin ich es nicht oder war es damals nicht. Für mich war es zu früh, wieder auf die Beine zu kommen.“
    „Ihr habt euch gestritten?“, fragte Rob.
    „Ich war noch nicht so weit. Sie hat nie verloren, was ich verloren habe. Von so etwas erholt man sich nicht auf Befehl. Wir haben dann für eine Weile aufgehört, uns zu sehen.“
    „Wie lange ist ‚eine Weile‘?“
    „Drei Jahre. Fast vier inzwischen.“
    Rob zog die Augenbrauen hoch. „Also hast du dich bis heute nie wieder mit ihr getroffen?“
    „Ich bin heim nach Perth gegangen, bevor ich diese Arbeit angenommen habe. Meine Mutter ist im Norden geblieben. Vor Auseinandersetzungen davonlaufen, das kann sie wirklich gut.“ So viel hatte Honor ihm nicht erzählen wollen. Nur genug, um seine verfluchte Neugier zu befriedigen.
    „Das hängt vom Blickwinkel ab.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ein Außenstehender, der die Situation beurteilt, denkt vielleicht, dass du dasselbe getan hast. Du bist hier auf die Insel gekommen und geblieben. Das kann man Davonlaufen nennen.“
    Von blindem Schmerz ergriffen, setzte Honor sich gerade hin. „So? Ist es das, was du glaubst?“
    Darauf konzentriert, seine Ansicht zu äußern, achtete Rob nicht auf Honors gefährlichen Ton. „Früher in dieser Woche, ja. Jetzt … Ich sehe eine Frau, die vergessen hat, wie es ist, normal zu sein. Weil ihr Leben hier so unecht ist. Allein schon, dass du hier bist, verhindert die Heilung, auf die du hoffst.“
    „Warum?“, brachte Honor heiser heraus.
    Mitleidig blickte Rob sie an. „Ich kann navigieren. Ihr wart drei Tage von Exmouth entfernt, mit Kurs auf die Weihnachtsinsel. Da sie einen australischen Militärhubschrauber losgeschickt haben, müsst ihr noch in australischen Gewässern gewesen sein. Ich denke, ihr wart ungefähr drei Stunden nordöstlich von hier.“
    Rob nahm ihre eiskalten Hände in seine. „Du hast dir auf der
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