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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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geheiratet. Der Kontakt schlief nahezu ein … bis auf gelegentliche E-Mails mit angehängten Fotos und noch seltenere Telefonanrufe.
    Nur mit Ben, ihrem Bruder, hielt sie intensiven Kontakt via Mail und Telefon.
    Selbst Freundinnen hatte sie kaum … und die wenigen, die sie hatte, waren über die ganze Welt verstreut.
    Absichtlich entschied sie sich für einen Neubeginn fern von Sydney, der Großstadt, in der sie geboren und aufgewachsen war. Queensland hatte sie mit seinem subtropischem Klima und seinen traumhaften Stränden gelockt, und heute, fast drei Jahre später, fühlte Gianna sich dort auch richtig zu Hause.
    Raúl hatte sich um sie gekümmert, das war ihr durchaus bewusst. Was spielte es da schon für eine Rolle, ob es aus Liebe geschehen war? Fürsorge reichte doch. Und wer weiß, was daraus noch hätte werden können?
    Bittersüße Gedanken waren das. Denn sieben Wochen nachdem sie Gianna Velez-Saldaña geworden war, hatte sie eine Fehlgeburt erlitten.
    In der Zeit danach hätte sie dringend seinen Trost benötigt. Nachts hatte sie wach gelegen, lange, nachdem er eingeschlafen war, und sich nach seiner Berührung gesehnt. Sie wollte viel mehr als nur in seinen Armen liegen.
    Kummer und Sorge … und ja, leider auch die Hormone führten eine andere Entscheidung herbei. Dazu beigetragen hatte auch eine anscheinend gut gemeinte, aber dennoch herzlose Bemerkung von Sierra, einer von Raúls Exgeliebten. Sie meinte, es wäre klüger gewesen, mit der Heirat zu warten, bis die Geburt des Babys näher gerückt wäre.
    Von da an ging es bergab. Raúl verbrachte zunehmend mehr Zeit im Büro und mit geschäftlichen Terminen. Meistens hatte er das Haus bereits verlassen, wenn sie aufwachte, und immer öfter kam er aus den verschiedensten Gründen nicht rechtzeitig zum Abendessen nach Hause.
    Die Unterhaltung zwischen ihnen beschränkte sich aufs Nötigste. Sie waren höflich zueinander und verhielten sich in der Öffentlichkeit so, wie man es von ihnen erwartete.
    Der traurige Höhepunkt des Ganzen allerdings war gekommen, als sie Raúl eines Abends auf seinem Handy anrufen wollte, während er auf einer Geschäftsreise in Argentinien weilte. Sierra ging an den Apparat und gurrte vor Vergnügen, als sie Gianna eröffnete „dass jetzt nicht gerade der passende Augenblick für ihren Anruf sei, comprende?“ Als ob dies nicht schon deutlich genug gewesen wäre, setzte sie noch eine spitze Bemerkung obendrauf. „Raúl lässt sich gerade ein Bad ein. Ich muss ja wohl nicht extra betonen, dass ich ihm gleich Gesellschaft leisten werde, oder?“
    Der inneren Taubheit folgte Zorn, danach ein Tobsuchtsanfall. Dann packte Gianna in aller Ruhe die Koffer, rief ein Taxi und nahm den erstbesten Flug nach Hause.
    Schnee von gestern, rief sie sich zur Ordnung. Sie hatte sich erfolgreich ein neues Leben aufgebaut und war wieder so selbstsicher wie früher.
    Der schrille Ruf einer Möwe durchschnitt die Morgenstille. Gianna verfolgte mit den Augen, wie der Vogel elegant über das Wasser schwebte und im nassen Sand landete.
    Apartmentgebäude säumten die Strandpromenade von Main Beach – hohe Betonbauten, die exotische Namen trugen, und die ganz unterschiedliche Architekturstile repräsentierten.
    Die auflaufende Flut begann mit Wellen, die weiße Gischtkronen trugen und sanft gegen den Strand rollten – Vorboten weit mächtigerer Wellen, die ideal zum Surfen waren.
    Gianna drehte vom Strand ab und lief den leichten Anstieg zur Strandpromenade hinauf, überquerte die Straße und bestellte in einem Strandcafé einen Milchkaffee zum Mitnehmen.
    Es war halb acht, als sie in ihr Apartment zurückkehrte. Sie zog sich aus, nahm eine Dusche, kleidete sich neu an, nahm ein wenig Obst mit Joghurt zu sich, packte eine Tasche und den Laptop ein, fischte die Wagenschlüssel vom Regal und fuhr mit dem Lift in die Tiefgarage.
    Nach wenigen Minuten Fahrt parkte sie vor einem luxuriösen Einkaufszentrum, das wirkte, als ob gebogene Segel weit in den Himmel ragten. Es war architektonisch ein einzigartiges Bauwerk, das die unterschiedlichsten Boutiquen beherbergte, von denen das Bellissima eine war. Ein Lächeln huschte über Giannas Gesicht, als sie einen Augenblick die Schaufensterauslage betrachtete.
    Sieht gut aus, dachte sie zufrieden, als sie sich vorbeugte, um die Eingangstür aufzuschließen. Vielleicht sollte sie die Zinn- gegen eine Kristallvase austauschen und einen Strauß Seidenblumen hineinstellen und die Teller aus gehämmertem
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