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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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schlüpfte in die Kleidung, die sie am vergangenen Abend für die Fahrt bereitgelegt hatte. Jeans und T-Shirt waren gewiss nicht das beste Outfit für das letzte Treffen mit dem Mann, den sie liebte. Sie wäre ihm lieber in verführerischer Aufmachung in Erinnerung geblieben. Da aber alle anderen Sachen verpackt im Auto lagen, war es nicht zu ändern.
    Unvermittelt wurde ihr bewusst, dass sie sich plötzlich quicklebendig fühlte und ihr Herz kräftig pochte. Sie seufzte. Auf jedem anderen Gebiet ihres Lebens war sie vernünftig und selbstbeherrscht; Harry war ihre Achillesferse. Aufgewacht war sie in Weltuntergangsstimmung; nun fühlte sie sich total verrückt und ausgelassen.
    Als Gina aus dem Haus trat, wurde sie von ihren Gefühlen überwältigt: Harry sah atemberaubend aus, wie er lässig in Jeans und schwarzer Lederjacke gekleidet an seinem Auto lehnte. Mit dem Rücken zum Haus blickte er hinaus auf den Fluss. An diesem Frühlingsmorgen fühlte sie sich ihm so nah wie nie zuvor.
    Er hörte Gina kommen und drehte sich um. Ein herzerwärmendes Lächeln erhellte sein markantes Gesicht. „Hi.“ Seine Stimme klang ein wenig rau. „Du warst schneller, als ich dachte.“
    „Gut. Ich bin nämlich nicht gern vorhersehbar.“
    „Das bist du ganz bestimmt nicht.“
    Dass er das dachte, gefiel ihr. „Wo genau fahren wir denn hin?“
    „Genau?“ Er lächelte frech. „Nur ein paar Meilen zu einem etwas anrüchigen Fernfahrertreff, den ich vor ein paar Monaten zufällig entdeckt habe. Der Laden ist ein bisschen abgelegen, aber trotzdem immer gut besucht.“
    „Anrüchig?“, hakte sie skeptisch nach.
    „Na ja, zumindest sieht es da ziemlich schäbig aus und wird von Leuten frequentiert, die in einen bizarren Kultfilm passen würden. Aber es ist sauber, und das Essen schmeckt. Keine Angst, bei mir bist du sicher. Ich lasse nicht zu, dass dir jemand zu nahe tritt.“
    Ihr fiel keine passende Erwiderung ein. Das lag an seinem seltsam eindringlichen Blick, den sie nicht ergründen konnte, der ihren Abschiedsschmerz nur noch verstärkte.
    Dann öffnete Harry ihr die Beifahrertür, und der magische Moment verflog.
    Sobald er zu ihr in das Auto stieg, betörte der Duft von herbem Aftershave auf frischer Männerhaut ihre Sinne. Sie erschauerte.
    „Kalt?“ Er startete den Motor und schaltete die Heizung ein. „Gleich wird dir wärmer.“
    Ganz bestimmt, dachte sie, denn in seiner Nähe war ihr Körper stets in Gefahr zu entflammen. „Ein spontanes Frühstück – das ist nett.“
    „Es freut mich, dass du es so siehst.“ Er musterte ihren Kleinwagen. „Ist da drinnen überhaupt noch Platz für dich? Es ist bestimmt nicht ungefährlich, so voll beladen zu fahren.“
    „Unsinn!“
    „Du musst doch durch das Rückfenster sehen können.“
    „Ich muss meine Sachen nach London bringen.“
    „Ich könnte ja einen Teil in mein Auto packen und dir nachfahren“, schlug er gelassen vor, während er vom Parkplatz auf die Hauptstraße einbog.
    „Du?“Verblüfft musterte Gina sein Profil.„Nein danke, nicht nötig. Viele Leute haben mir ihre Hilfe angeboten, aber ich mache es lieber allein.“
    „Viele?“, hakte er mit einem seltsamen Unterton nach.
    „Meine Eltern, meine Schwestern …“
    „Ach so.“ Er zögerte flüchtig. „Darf ich dich was Persönliches fragen?“
    Ihr Magen flatterte. „Ja, sicher.“
    „Dieser Typ, mit dem du liiert warst – ist dein Umzug nach London ein endgültiger Schlussstrich? Oder besteht die Möglichkeit, dass er sich wieder in dein Leben schleichen kann, wenn er sich Mühe gibt?“
    „Das wird er nicht tun.“
    „Und wenn doch?“, beharrte Harry. „Eigentlich will ich fragen, ob du inzwischen richtig mit ihm abgeschlossen hast und für eine neue Beziehung offen bist.“
    Nervös befeuchtete sie sich die Lippen. Ihr ganzer Körper prickelte; all ihre Sinne waren geschärft. „Das weiß ich nicht.“
    Er bog in einen Feldweg ab, hielt an und wandte sich ihr zu. Seine Augen wirkten beinahe schwarz. „Er ist nicht dein Ein und Alles, Gina, auch wenn du das jetzt glauben magst. Ich kann es dir beweisen.“
    Das Herz pochte ihr bis zum Halse, als er ihr einen Arm um die Schultern legte, mit einer Hand ihr Kinn hob und ihre Lippen küsste, lang und innig und vorbehaltlos. Ihre Hände lagen auf seiner Brust, und sie spürte die betörende Wärme seines Körpers, roch seinen Duft und fühlte sich völlig hilflos vor Verlangen.
    Er ließ den Mund zu ihrem Ohr wandern, über die
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