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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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die Flut verebbte, ging Gina in die Küche, kochte sich einen Kakao und butterte sich zwei Scheiben Toastbrot. Ihr Herz mochte gebrochen sein, doch nach der kleinen Stärkung fühlte sie sich nicht mehr ganz so verzweifelt.
    Sie wollte nicht weggehen, aber sie musste es tun. Allerdings nicht für immer, sondern nur für ein Jahr oder zwei, um sich in der Ferne damit abzufinden, dass Harry niemals ihr gehören konnte. Dann wollte sie zurückkehren. Nicht in diese Wohnung, nicht zu Breedon & Son, ja nicht einmal in diese Kleinstadt, in der sie geboren und aufgewachsen war, aber doch in die Nähe ihres Heimatortes. Sie war kein Stadtmensch, dafür liebte sie das Leben auf dem Land viel zu sehr. Sie fühlte sich eng verbunden mit den hügeligen Mooren, bewaldeten Tälern und klaren Flüssen, die sich über uraltes Gestein schlängelten. Sie war in ein weites Land geboren worden, mit lauer, lieblich duftender Sommerluft und eiskalten Winterwinden. Umgeben von Stahl und Beton konnte sie niemals glücklich sein.
    Und doch war es richtig zu gehen. Sie tat, was sie tun musste.

9. KAPITEL
    Früh am Samstagmorgen erwachte Gina aus unruhigem Schlaf. Es war der Tag X. Alles war geregelt. Draußen auf dem Parkplatz stand ihr vollbepackter Kleinwagen. Ihre ganze Habe hatte sie darin untergebracht, und er drohte nun aus allen Nähten zu platzen. Die Wohnung war bis auf die verkauften Möbel geräumt und blitzsauber geputzt.
    Er hat nicht noch mal angerufen …
    Bekümmert setzte sie sich im Bett auf. Sie zweifelte nicht daran, dass für Harry aus den Augen auch aus dem Sinn bedeutete. Es war dumm von ihr, auf einen Anruf zu hoffen. Doch sie konnte nicht anders. Genau deshalb musste sie fortgehen.
    Als das Telefon klingelte, warf sie einen Blick zur Uhr und griff automatisch zum Hörer. So früh am Morgen konnte nur ihre Mutter anrufen. „Hallo, Mum.“
    Einen Moment herrschte Stille. „Tut mir leid. Hier ist nicht Mum.“
    Sie brachte keinen Ton heraus und war sehr froh, dass sie noch nicht aufgestanden war, denn sicherlich wäre sie ins Wanken geraten.
    „Gina? Ich bin’s, Harry. Mir ist klar, dass es noch sehr früh ist, aber ich wusste nicht, um welche Zeit du aufbrechen willst.“
    „Ich … ich bin noch im Bett.“
    „Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“
    „Schon gut.“ Ihr Herz hämmerte. „Ist was passiert?“
    „Wieso?“
    „Ist was mit den Welpen?“
    „Nein, denen geht es prächtig.“ Er räusperte sich. „Hör mal, ich habe dir gar nicht richtig gedankt für alles, was du für mich getan hast.“
    „Doch.“ Sie blickte zu der goldenen Armbanduhr, die sie ausnahmsweise beim Schlafengehen nicht abgelegt hatte, um sich Harry näher zu fühlen. Ihre Kehle schnürte sich erneut zu.
    „Ich denke nicht. Jedenfalls finde ich es nett, wenn wir an deinem letzten Morgen in Yorkshire zusammen frühstücken. Oder hast du andere Pläne?“
    Sie holte tief Luft und schloss die Augen. Es war verrückt, sich mit ihm zu treffen und für eine Stunde in seiner Gesellschaft noch mehr Kummer heraufzubeschwören. Das einzig Vernünftige war, die Einladung abzulehnen.
    „Gina? Bist du noch dran?“
    „Ja. Frühstück klingt wundervoll.“
    „Gut. Ich kenne da ein ausgezeichnetes Café ganz in deiner Nähe.“
    „Wann kommst du her?“
    Einen Moment schwieg er. Dann sagte er: „Ich sitze im Auto vor deinem Haus. Ich habe den Sonnenaufgang beobachtet.“
    „Warum?“
    „Ich konnte nicht schlafen.“
    „Aha.“ Sie ließ sich zurück auf das Bett fallen und murmelte: „Ich muss zuerst noch duschen.“
    „Lass dir nur Zeit. Ich habe es nicht eilig.“
    „Aber ich muss um elf die Wohnung übergeben.“
    „Kein Problem. Wir kommen viel früher zurück.“
    „Willst du raufkommen und hier warten?“
    „Ich bleibe lieber im Auto und höre Radio. Übrigens wird es laut Vorhersage ein schöner Tag, sobald sich die Frühnebel auflösen. Kühl, aber sonnig.“
    Es war der wundervollste Tag der Welt, weil sie Harry wiedersah – und auch der furchtbarste, weil sie noch einmal Abschied nehmen musste. „Wie viel Zeit hast du, bevor du die Welpen versorgen musst?“
    „Mrs. Rothman kümmert sich heute um sie, nachdem ich die letzten achtundvierzig Stunden bei ihnen war.“ In belustigtem Ton versicherte er: „Keine Sorge, Gina, ich habe mich nicht so schnell aus der Verantwortung gestohlen.“
    „Das habe ich auch nicht geglaubt“, entgegnete sie ein wenig pikiert. „Ich bin gleich unten.“
    Sie duschte schnell und
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