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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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weiß natürlich, dass Marcus vor mir verschiedene Freundinnen hatte”, sagte sie eines Abends nach einem gemeinsamen Dinner beim Abwasch in der Küche. “Hat ihm eine von denen besonders viel bedeutet?”
    “Das ist schwer zu beurteilen”, erwiderte Katie nachdenklich. “Er hat keine von ihnen oft mit nach Hause gebracht. Du weißt ja, dass er schon immer recht verschlossen war, was sein persönliches Leben betraf. Aber ich bin mir sicher, dass du dir keine Sorgen machen musst. Ich glaube kaum, dass eine von ihnen plötzlich wieder in eurem Leben auftaucht. Er würde sie sowieso nicht beachten. Dafür ist Marcus viel zu anständig. Und außerdem liebt er dich.”
    “Ich weiß”, sagte Jenna hastig, auch wenn sie sich gar nicht sicher war.
    “Ist etwas?”, fragte ihre Freundin.
    “Nein.” Jenna schüttelte den Kopf. “Eine Bekannte von ihm meinte nur, dass … dass sie annehme, er wäre irgendwann einmal verletzt worden.” Sie erinnerte sich plötzlich an Marcus’ Beteuerung im Gewächshaus seines Vater, dass der Schmerz eines gebrochenen Herzens eines Tages verschwinden würde. Traf das auch auf ihn zu?
    “Jeder wird in seinem Leben einmal verletzt. Ich nehme zwar nicht an, dass mein großer Bruder der Typ ist, der sich von einer Frau so verletzen lässt. Aber man weiß nie”, fügte Katie hinzu. “Stille Wasser sind tief, nicht wahr? Vielleicht würde er es gar nicht zugeben. Du kennst ihn bestimmt besser als wir anderen.”
    “Weil ich seine Frau bin?”
    “Ja, aber auch, weil ihr euch so ähnlich seid.”
    Jenna wusste nicht, was sie antworten sollte.
    “Bei Dean zum Beispiel weiß ich sofort, wenn es ihm nicht gut geht”, fuhr Katie fort. “Aber ich kann nie einschätzen, was Marcus denkt, auch wenn er mein Bruder ist. Und du bist ihm ähnlicher, als mir das früher aufgefallen ist. Ich dachte immer, dass wir alles voneinander wissen. Aber ich hätte nie vermutet, dass du etwas für Marcus empfindest.”
    “Vielleicht, weil ich es lange Zeit selbst nicht wusste”, entgegnete Jenna, die froh war, Katie nie von ihrer Liebe zu Dean erzählt zu haben. “Ich war so sehr daran gewöhnt, Marcus als meinen großen Bruder zu betrachten.”
    Katie nickte. “Er hat anscheinend auf dich gewartet, bis du erwachsen warst.”
    “Das hat er sogar gesagt”, meinte Jenna. Manchmal fragte sie sich allerdings, ob er sie wirklich als erwachsen ansah.
    Marcus zeigte seine Gefühle tatsächlich selten. Und auch wenn sie ihn direkt fragen würde, war sie sich sicher, dass er leugnen würde, jemals so tief von einer Frau verletzt worden zu sein. Außerdem war die ganze Angelegenheit ja vorbei, und Jenna glaubte nicht, das Recht zu besitzen, ihn auszufragen – auch wenn sie verheiratet waren.
    Ihr fiel auf, dass er in den letzten Wochen oft ziemlich geistesabwesend war. Manchmal bemerkte sie, wie er sie finster anstarrte; doch wenn sie ihn fragte, was los sei, winkte er ab. “Entschuldige, ich war in Gedanken gerade woanders.”
    Vielleicht machte er sich genauso viel Sorgen um Dean und Callie wie sie, auch wenn er fast nie darüber redete. An einem Sonntag entdeckte sie Marcus allein im Wohnzimmer, wo sein Blicks ins Leere gerichtet war.
    “Denkst du an Dean?”, erkundigte sie sich. Sie trat zu ihm und hakte sich bei ihm unter.
    Sein Gesicht wirkte hart und verschlossen. Nach einem kurzen Augenblick machte er sich von ihr los. “Das könnte man so sagen. Auch wenn ihr beide – du und Katie – das schon zur Genüge tut.”
    “Du scheinst ziemlich schlecht gelaunt zu sein”, meinte Jenna. “Machst du dir Sorgen um dein Geschäft?” In letzter Zeit hatte er wesentlich mehr Zeit als sonst in seiner Firma verbracht.
    “Das Geschäft läuft ausgezeichnet”, erwiderte er. Plötzlich nahm er ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. “Ich bin bloß launisch.” Er lächelte gequält.
    “Das stimmt nicht”, entgegnete sie. Zögernd fügte sie hinzu: “Du würdest es mir doch sagen, wenn etwas nicht stimmte?”
    Er antwortete nicht sofort. “Das hängt davon ab, was es ist. Wenn du nichts dagegen tun kannst, dann wahrscheinlich nicht.”
    “Aber wir sind doch miteinander verheiratet!” Bedeutete das nicht, dass sie alle Probleme besprechen konnten?
    “Ja, das sind wir”, sagte er mit einer hohl klingenden Stimme. “Wir sind verheiratet …”
    Sie schaute ihn ernst an. “Es tut dir doch nicht leid, Marcus?” fragte sie besorgt.
    “Nein. Und dir?”
    Sie schüttelte vehement den Kopf. “Ganz
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