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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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böse sein konnte. Schon gar nicht, als er ihr eine Gabel voll Kuchen in den Mund schob.
    Für einen Mann, der zu viel Nähe mied, war das ganz schön intim. „Ich dachte, die Zeit ist dein Feind, was Frauen betrifft. Wir wollen doch nicht, dass es kompliziert wird.“
    Er runzelte die Stirn, ging aber nicht auf die Bemerkung ein. „Möchtest du noch einen Bissen?“
    „Einen ganz kleinen.“
    Während sie sich den Kuchen genießerisch auf der Zunge zergehen ließ, fuhr Thomas fort: „Ein Risiko gehst du nur ein, wenn es einen guten Grund dafür gibt. Du bist sehr hilfsbereit und möchtest die Menschen vor Schaden bewahren.“
    „Du bist ja ein Schnellmerker“, witzelte sie. „Das liegt doch in Anbetracht meiner Arbeit und der Tatsache, dass ich hier sitze, auf der Hand.“
    „Okay. Dann lass mich überlegen. Du fällst nicht gern auf.“
    Sie lachte herzlich, um zu überspielen, dass er im Prinzip recht hatte. Und dann konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, ihn aufzuziehen. „Ist dir zufälligerweise schon aufgefallen, dass ich ein signalrotes Kleid trage?“
    „Schon, aber wenn du wirklich hättest auffallen wollen, dann hättest du ein Minikleid oder eins mit großem Ausschnitt gewählt.“
    „Nein danke! Außerdem habe ich nicht die Figur dafür.“
    „Einspruch! In dem kurzen Bademantel vorhin hast du eine ausgesprochen gute Figur gemacht.“
    Verlegen senkte Elizabeth den Kopf. „Trotzdem. Ich spiele nicht in derselben Liga, wie die Schönheiten, mit denen du dich sonst zeigst.“
    „Es ist genau umgekehrt: Sie spielen nicht in deiner Liga. Du unterschätzt dich und kasteist dich.“
    Dieses Mal nahm sie sich selbst eine Gabel des verlockenden Kuchens. Thomas zuckte nicht mit der Wimper, obwohl ihm ganz heiß wurde.
    Um sich abzulenken, fuhr er fort: „Erinnerst du dich, was du geantwortet hast, als ich dich gefragt habe, warum du deinen Verein gegründet hast?“
    „Sicher. Es ist ja erst wenige Tage her.“
    „Stimmt. Du hast gesagt, du hättest erkannt, dass es einen Bedarf in Michigan gäbe.“
    „Genau.“
    „Verrätst du mir, wie genau du darauf gekommen bist?“
    „Das ist doch offensichtlich. In einem Land, das Milliarden für die Bildung ausgibt, gibt es Menschen, die nicht lesen können. Das beeinträchtigt ihr Leben, ihre Beziehungen und ihre Chancen in der Berufswelt.“
    „Ross kann nicht lesen.“
    „W…“ Sie räusperte sich. „Was?“
    Sie hatte kaum ein Wort über ihre Familie verloren. Woher wusste Thomas, was mit Ross los war?
    „Dein Bruder. Er kann nicht lesen, oder?“
    Elizabeth legte die Gabel auf den Teller und tupfte sich den Mund mit der Leinenserviette ab, um Zeit zu gewinnen. „Er kann lesen. Aber nicht sehr gut.“
    „Deshalb hat er die Schule und seine Familie verlassen.“
    „Nein.“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „Er ist meinetwegen weggelaufen.“
    „Elizabeth!“
    „Es ist leider so. Während meines Pädagogikstudiums fand ich nämlich heraus, dass Ross praktisch Analphabet ist und die Schule geschmissen hatte. Ich war unglaublich wütend und habe ihm Vorschriften gemacht, was er zu tun habe. Damit habe ich ihn praktisch vertrieben.“
    „Du hast es doch nur gut gemeint.“
    „Ja, aber ich hab’s vermasselt.“
    Die Wendung, die diese Unterhaltung genommen hatte, passte Thomas nicht. Eigentlich hatte er nur beabsichtigt, Elizabeth zu zeigen … So genau wusste er das selbst nicht. Sie sollte einfach wissen, dass sie ihm etwas bedeutete.
    „Mit meinen Eltern telefoniert er gelegentlich. Aber bei mir hat er sich nie wieder gemeldet.“
    „Wahrscheinlich schämt er sich.“
    „Das meint Mel auch. Können wir bitte das Thema wechseln?“
    „Gleich. Du darfst die Schuld nicht bei dir suchen, Elizabeth. Man kann niemanden durch zu viel Liebe wegstoßen.“
    Sie hielt seinen Blick fest. „Doch, Thomas. Du bist der beste Beweis. Denn genau aus diesem Grund beendest du deine Beziehungen: zu viel Nähe, zu viel Liebe. Sollte ich wagen, mich in dich zu verlieben, wirst du unsere Beziehung sofort beenden.“

11. KAPITEL
    Kurz vor zehn verließen sie schließlich das Restaurant. Thomas grübelte über Elizabeths bedeutungsschwangere Bemerkung. Elizabeth war ihm alles andere als gleichgültig. Fast befürchtete er, sich tatsächlich verliebt zu haben. Wie hatte das in der kurzen Zeit geschehen können? Er musste aufpassen, dass sein Herz nicht gebrochen wurde!
    „Was für eine wunderschöne Nacht.“ Elizabeth schaute hinauf zum
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