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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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seinem Studium in England begegnet war, konnte er sie mit einem Geschenk besänftigen. Er verlangte von seinen Geliebten absolute Diskretion und gab sich dafür äußerst großzügig, verschwendete jedoch keinen Gedanken an sie, wenn er nicht mit ihnen zusammen war. Er brauchte Sex, aber für ihn war es nur ein Zeitvertreib und eine Art Flucht vor der Verantwortung, die seine Position mit sich brachte. Als Herrscher über das konservative Najar musste er sein Liebesleben vor der Öffentlichkeit geheim halten.
    Außerdem war das tragische Flugzeugunglück ein großer Schock für sein Volk und das des ehemals verfeindeten Nachbarlands Ashur gewesen. Sieben Jahre lang hatte Krieg zwischen dem reichen Najar und dem armen Ashur geherrscht, bis es durch die Vermittlung eines skandinavischen Staatsoberhaupts endlich zu Friedensverhandlungen gekommen war. Man hatte das Ende der Auseinandersetzungen durch die arrangierte Ehe zwischen den beiden königlichen Familien besiegeln wollen, mit der beide Staaten verbunden worden wären. Raja war bereit gewesen, seine Pflicht gegenüber seinem Land zu erfüllen und Prinzessin Bariah zu heiraten, eine Witwe, die bereits über dreißig und somit um einiges älter als er gewesen war.
    Vor zwei Wochen waren Bariah und ihre Eltern jedoch bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, und Ashur befand sich in einer tiefen Krise. Verzweifelt suchte man in der Familie nach einer geeigneten Nachfolgerin für Bariah.
    Das Klingeln seines Mobiltelefons riss Raja aus seinen Gedanken, und er nahm das Gespräch entgegen.
    „Du musst sofort nach Hause kommen“, informierte ihn sein jüngerer Bruder Haroun. „Wajid Suleiman, der Berater der Königsfamilie, ist auf dem Weg hierher. Anscheinend hat er eine neue Braut für dich gefunden.“
    Obwohl er mit dieser Neuigkeit gerechnet hatte, fiel Raja das Atmen plötzlich schwer. „Wir müssen auf das Beste hoffen …“
    „Warum willst du dich schon wieder zu einer Ehe zwingen lassen?“, fiel ihm sein Bruder ins Wort, direkt wie eh und je. „Leben wir denn immer noch im Mittelalter?“
    Raja legte sich seine nächsten Worte sorgfältig zurecht. Sein Vater, der an den Rollstuhl gefesselt war, hatte ihm alles vermittelt, was ein Staatsmann brauchte. „Ich muss es tun.“
    „Gibt es Ärger?“, fragte Chloe, einen neugierigen Ausdruck in den blauen Augen, als Raja das Telefon weglegte und sein Hemd aufhob.
    „Ich muss sofort los.“
    Daraufhin sprang sie aus dem Bett und schmiegte sich an ihn. „Wir wollten doch heute Abend ausgehen“, protestierte sie, allerdings ohne verletzt oder enttäuscht zu klingen, denn sie wusste, wie man einen Mann auf Dauer glücklich machte.
    „Ich mache es bei meinem nächsten Besuch wieder gut“, versprach er, während er sie sanft wegschob.
    Beim Anziehen versuchte er nicht daran zu denken, wen die Vertreter von Ashuri für ihn ausgesucht hatten. Er hoffte nur, die Frau wäre halbwegs attraktiv. Dass er durch seine Herkunft so vielen Zwängen unterworfen war, verdrängte er geflissentlich, denn solche Überlegungen führten zu nichts.
    Sein Privatjet brachte ihn in wenigen Stunden nach Najar, wo sein Bruder ihn am Flughafen abholte.
    „Ich würde niemals eine Fremde heiraten!“, verkündete dieser.
    „Das brauchst du ja auch nicht.“ Zum Glück hatte sein kleiner Bruder nichts Derartiges zu befürchten. „Nach diesen Krisenzeiten sehnen sich die Menschen in beiden Ländern nach Stabilität und …“
    „Die Ashuris sind bankrott. Das Land liegt in Trümmern. Warum bietest du ihnen stattdessen nicht einen Teil unserer Erdöleinnahmen?“
    „Pass auf, was du sagst, Haroun!“, tadelte Raja ihn. „Wir müssen alle sehr diplomatisch vorgehen, bis wir realistische Rahmenbedingungen für unser Friedensabkommen geschaffen haben.“
    „Wir haben den Krieg gewonnen, und trotzdem lässt du dich auf einen Tauschhandel mit einem Haufen Grenzdieben ein, die noch Schafe gehütet haben, als unser Ururgroßvater schon König war“, wandte Haroun ein.
    Obwohl er sich der tiefen Feindseligkeit bewusst war, die immer noch zwischen beiden Völkern herrschte, erwiderte Raja: „Von einem gebildeten jungen Mann wie dir erwarte ich eigentlich eine objektivere Sichtweise.“
    Im königlichen Palast wurde er bereits von dem grauhaarigen Hofberater und dessen Referenten erwartet, die ihn beide strahlend anlächelten.
    „Vielen Dank, dass Sie uns so kurzfristig empfangen, Königliche Hoheit“, begann Wajid nach einer tiefen
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