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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition)
Autoren: Lori Herter
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die Leute geradezu, mit den Models Kontakt aufzunehmen. Ist das nicht furchtbar? Ich käme mir vor wie ein Tier im Zoo! Ich kann nicht verstehen, dass Jasper Derring dieser verrückten Idee zugestimmt hat.“
    „Nachricht für Jennifer Westgate.“
    Der Bürobote stand hinter ihr und lächelte sie an, als sie sich überrascht umdrehte.
    „Für mich?“ Der Briefumschlag in seiner Hand ängstigte sie.
    „Tragen Sie heute ein falsches Namensschild?“, fragte der junge Mann.
    „Nein.“
    „Dann ist es für Sie. Vom großen Boss persönlich.“ Er drückte ihr den Umschlag in die Hand und verschwand.
    Trudy stellte sich neben sie. „Von Charles? Nun mach schon auf. Was steht denn drin?“
    „Hoffentlich ist es meine Kündigung“, bemerkte Jennifer mit Galgenhumor, als sie den Umschlag öffnete.
    Liebe Jennifer,
    Du bist als das weibliche Model für unsere Werbeaktion in der Woche vor Weihnachten ausgewählt worden. In dieser Woche wird Deine Arbeitszeit von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr abends gehen. Selbstverständlich wirst du eine großzügige Vergütung dafür erhalten. Alles Weitere sollten wir heute beim Mittagessen besprechen.
    Mit freundlichen Grüßen, Charles Derring
    „Himmel, es ist wirklich passiert.“ Jennifer stand da wie vom Blitz getroffen und gab Trudy den Brief.
    „Um Himmels willen! Sie haben dich ausgesucht.“ Trudy klang begeistert. „Nun mach doch nicht so ein entsetztes Gesicht. Das wird bestimmt lustig! Und du bekommst sogar noch eine Prämie dafür.“
    „Ich frage mich, ob er das mit Absicht gemacht hat?“, überlegte Jennifer, die die Prämie überhaupt nicht interessierte.
    „Wer? Charles?“
    „Ich glaube, dass er sich an mir rächen will. Er hat mir doch die Schuld dafür gegeben, dass ihm damals die Hose geplatzt ist. Erinnerst du dich? Mir ist doch aus Versehen der Sack mit dem Granulat gerissen.“ Als Charles Anfang des Jahres in der Haushaltswarenabteilung gearbeitet hatte, hatte Jennifer ihm seine Computerbotschaften heimgezahlt, indem sie einen Beutel voll Granulat, wie es bei Topfpflanzen benutzt wird, auf dem Boden ausgeschüttet hatte. Als er sich gebückt hatte, um es wieder aufzusammeln, war ihm der Hosenboden gerissen. „Er will mich nur in Verlegenheit bringen. Aber ich werde es einfach nicht machen!“
    „Jenny, beruhige dich doch.“ Trudy klang fürsorglich. „Die Geschäftsleitung hat sich bestimmt etwas dabei gedacht. Ich bin mir sicher, dass sie dich damit nicht abstrafen wollen. Nimm es doch als Kompliment. Außerdem wäre es unhöflich, abzulehnen. Und es wäre deiner Karriere nicht gerade förderlich, wenn du dich weigerst.“
    Nervös schaute Jennifer auf die Uhr. In einer Minute würde das Kaufhaus öffnen. „Wahrscheinlich hast du recht. Aber du weißt doch, dass Charles mich gern triezt.“
    „Ja, er lässt keine Gelegenheit aus, wenn er vorbeikommt.“ Trudy schien dies immer noch zu verwundern. „Und du gibst ihm begeistert Kontra, wenn ich das richtig sehe. So wie ihr euch verhaltet, könnte man glauben, ihr seid verheiratet.“
    „Bestimmt nicht! Nebenbei, er bevorzugt aufgetakelte Blondinen.“ Plötzlich kam ihr ein beunruhigender Gedanke. „Wer ist denn eigentlich der andere, der mit mir ins Schaufenster soll? Auch ein Angestellter? Oder bilden wir mehrere Paare, die sich alle zwei Stunden abwechseln?“
    „Connie aus der Verwaltung sagt, dass sie nur zwei Personen ausgewählt haben.“
    Jennifer war entsetzt. „Bitte! Ich soll sieben Tage lang als einzige Frau im Schaufenster zu sehen sein? Was soll ich denn bitte schön machen? Jonglieren? Und wer wird mein Partner sein?“
    „Keine Ahnung. Es ist ja auch nur ein Gerücht. Vielleicht hat Connie etwas falsch verstanden.“
    „Ich darf mir gar nicht vorstellen, was Peter zu all dem sagen wird.“ Jennifer machte sich ernsthaft Sorgen.
    „Peter? Du wirst eine Woche lang berühmt sein, bekommst noch eine Prämie dafür und machst dir Gedanken wegen deines zerstreuten Professors? Vielleicht bringt ihn das ja endlich mal in Schwung. Ich meine, wie lange triffst du dich jetzt schon mit ihm?“
    „Seit drei Monaten.“
    „Und er hat dich noch nicht einmal richtig geküsst.“
    Jennifer bedauerte, Trudy so viel über ihr Liebesleben erzählt zu haben. „Er ist Professor für Englisch, und Akademiker sind in diesen Dingen eben zurückhaltend.“
    „Wohl eher gleichgültig“, murmelte Trudy.
    „Ich bin mir sicher, dass er es nicht gerade schätzen wird, wenn er seine Freundin in
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