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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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das Gesicht, als das winzige Wesen vorwitzig eine Hand ausstreckte und die kleinen Finger in ihrem rot-blonden Haar verkrallte. „Halb Phoenix muss es gehört haben. Dieses Mädel hat im Vergleich zu seiner Größe eine erstaunlich gewaltige Stimme.“
    Rachel war ganz aufgeregt. „Oh, ist die süß! Darf ich sie mal halten?“
    „Von mir aus gern. Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, sie ruhig zu stellen.“
    Rachel streckte die Arme aus. Kaum hielt sie das Baby, hielt die Kleine mitten im nächsten Schrei inne, blinzelte und starrte Rachel aus hellblauen Augen an.
    Rachels Herz wollte überfließen. „Hallo, Kleines“, murmelte sie sanft.
    Das Baby sah sie ernst unter langen, dunklen Wimpern hervor an, steckte dann die kleine Faust in den Mund und nuckelte zufrieden daran.
    Rachel sah auf das engelsgleiche Gesichtchen herunter. Sie liebte Babys mehr als alles andere auf der Welt. Es war ihr Traum: eine Familie, eine glückliche Ehe, ein eigenes Kind.
    Nun, es sah ganz danach aus, als würde es ein Traum bleiben. Sie war jetzt einunddreißig, und ihre biologische Uhr tickte lauter und lauter. Aber bis jetzt hatte sie noch niemanden gefunden, mit dem sie diesen Traum hätte realisieren wollen. Es gab ja noch nicht einmal jemanden, mit dem sie regelmäßig ausging. In den letzten zwei Jahren hatte es niemanden mehr gegeben.
    Nicht mehr seit Nick.
    Automatisch stählte sie sich gegen den Stich, der sie bei der Erinnerung an Nick durchfuhr. In Gedanken zählte sie sich all die Gründe auf, warum Nick eben nicht der Richtige gewesen war.
    Zum einen war er das genaue Gegenteil von ihr. Sie war vorsichtig und bedacht, er war ständig auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Sie mochte es, wenn alles seinen geregelten Gang ging, Nick dagegen blühte in unvorhergesehenen Situationen regelrecht auf. Für sie gab es nichts Schöneres als Gartenarbeit und Kochen, während er am liebsten seine Freizeit damit verbrachte, mit einem Fallschirm aus Flugzeugen zu springen oder in Gewässern zu tauchen, in denen es vor Haien nur so wimmelte.
    Aber der hauptsächliche Unterschied: Sie wollte ein Heim und eine Familie, und Nick hatte von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass er nicht vorhatte, sich je in seinem Leben zu so etwas hinreißen zu lassen.
    Sie hätte es besser wissen müssen, sie hätte sich gar nicht erst mit ihm einlassen sollen. Aber es war einfach unmöglich gewesen, ihm zu widerstehen. Nicht nur, weil er blendend aussah und charmant, intelligent und humorvoll war – natürlich hatte er alle Vorzeigeeigenschaften der männlichen Spezies –, nein, da war auch noch etwas anderes gewesen, etwas, das sich nicht mit Worten ausdrücken ließ. Etwas ganz Besonderes, etwas Magisches.
    Er hatte irgendetwas in ihr freigesetzt. Wenn sie mit ihm zusammen war, kam sie sich nicht mehr schüchtern und langweilig vor. Bei ihm fühlte sie sich hübsch, sprühte vor Lebenslust, war geistreich und witzig, fühlte sich begehrenswert – und begehrte. So sehr, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihr Herz über ihren Verstand gestellt hatte.
    Aber sie hatte ihre Lektion gelernt. Düster starrte sie auf das Baby. Sie wollte einen Mann, mit dem sie eine Zukunft aufbauen konnte, einen Mann, der ihre Träume von Stabilität und Geborgenheit teilte. Die Nick Delaneys dieser Welt waren nicht dazu gemacht, Väter und Ehemänner zu sein.
    Unauffällig wischte sie die Träne fort, die sich in ihrem Augenwinkel gebildet hatte. Das Baby betrachtete sie interessiert, und dann lächelte es vorsichtig. Rachel streichelte der Kleinen über die Wange, und da verzog sich das kleine Mündchen zu einem strahlenden Lachen und gab den Blick auf vier kleine Zähne frei.
    „Wie hast du das denn gemacht?“, fragte Patricia verdutzt.
    „Was?“
    „Nicht nur, dass sie nicht mehr Zeter und Mordio heult, sie lächelt ja sogar.“
    „Ich weiß es nicht. Aber ich bin eigentlich immer gut mit Babys zurechtgekommen.“ Sie wiegte das Baby fröhlich und erntete ein begeistertes Jauchzen. „Sie ist ein richtiger kleiner Engel. Zu wem gehört sie denn?“
    „Zu deinem neuen Chef.“
    „Hat Rex also endlich einen neuen Vizepräsidenten für die Firmenbuchhaltung eingestellt?“
    Patricia schlug die Augen zur Decke auf. „Ja, endlich. Er hat uns in der Personalabteilung wie die Tiere arbeiten lassen, seit Mr Martin gekündigt hatte.“
    Rachel musste lächeln. Die Eigenheiten von Rex Barrington II, dem warmherzigen, verständnisvollen Besitzer
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