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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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Baustelle gab er sich brummig, daheim zog er sich völlig zurück.
    Mia, seine Angestellten und sogar seine Tochter machten einen weiten Bogen um ihn. Nur Erin ließ ihn nicht in Ruhe. Stattdessen sprach sie ihn bei jeder Gelegenheit darauf an, sich endlich mit seinen Geschwistern zu treffen. Sobald er nur in Sichtweite war, führte sie alle möglichen Gründe an, die dafürsprachen.
    Am Samstagmorgen ging er zeitig nach unten und hoffte, die Zeitung holen, eine Tasse Kaffee trinken und wieder nach oben schleichen zu können. Er wollte sich verstecken, bis Jessica aufwachte oder Erin das Haus verließ.
    Kein Glück. In der Küche brannte bereits Licht, obwohl es ansonsten im Haus noch dunkel war. Erin war also schon auf. Bestimmt würde sie ihn erneut bedrängen, Kontakt zu Lissa und Adam aufzunehmen. Und das nach einer Nacht, in der er schlecht von seinem kleinen Halbbruder Mark geträumt hatte. Nein, er war absolut nicht in redseliger Stimmung.
    Erin saß mit Kaffee und etlichen Zeitungen am Tisch. „Guten Morgen“, sagte sie und blickte von der Lektüre hoch.
    Er murmelte etwas und ging zur Kaffeemaschine.
    „Du solltest dir diese Artikel über Lissa und Adam ansehen“, fuhr sie energisch fort. „Dank des öffentlichen Interesses hat man jetzt immer mehr Unterlagen über die Adoption gefunden, die damals bei dem Brand verloren gingen.“
    Merkte sie nicht, dass es ihm gleichgültig war und er nichts davon wissen wollte? Und wieso duftete sie schon morgens so verlockend? Er hatte keinen Moment vergessen, wie ihre Haut schmeckte und roch. Aber er wollte nicht daran denken.
    „Bisher haben sie allerdings noch keinen Hinweis auf dich gefunden“, fuhr sie fort. „Da musst du schon selbst aktiv werden.“
    „Oder auch nicht“, erwiderte er schroff, ging an den Tisch und griff gezielt nach dem Sportteil, den weltpolitischen Seiten und den Comics. „Wir unterhalten uns ein andermal. Mach dir jetzt erst mal ein schönes Wochenende.“
    Er wollte gehen, doch sie hielt ihn am Arm fest. Kaffee schwappte aus der Tasse über seine Hand und den Fußboden.
    „Verdammt, Erin!“
    „Tut mir leid.“ Hastig stand sie auf und griff nach der Rolle Haushaltstücher. „Das wollte ich nicht.“
    „Und ich wollte dich nicht anfauchen“, erwiderte er und half ihr.
    „Schon in Ordnung“, meinte sie lächelnd. „Schließlich weiß ich, wie du vor der ersten Tasse Kaffee bist.“
    „Und wie?“
    „Knurrig.“
    „Ich bin nie knurrig“, behauptete er wider besseres Wissen.
    „Morgen früh verstecke ich hier irgendwo einen Kassettenrekorder. Dann wirst du es mit eigenen Ohren hören. Du knurrst.“
    „Darf ich dir einen guten Rat geben?“, fragte er und lächelte – aber nur sehr verhalten. „Hör mit Adam und Lissa auf. Vielleicht knurre ich dann seltener.“
    „Es wäre meiner Meinung nach für dich und Jessica gut, eine große Familie zu haben“, erklärte sie und warf die nassen Haushaltstücher in den Mülleimer.
    „Das ist nicht meine Familie“, wehrte er gereizt ab. „Wie oft muss ich dir das noch sagen?“
    Sie ließ sich nicht abhalten. „Du kannst es noch so oft leugnen, aber das ist deine Familie. Du ignorierst sie nur aus irgendwelchen Gründen, die mir schleierhaft sind. Aber es geht nicht nur um dich, sondern auch um deine Tochter. Sie sollte ihre Verwandten kennen.“
    Das reichte. Er ließ es sich ja noch gefallen, wenn ihm jemand vorhielt, dass er sein Leben verdarb. Wenn es aber um Jessica ging, hörte der Spaß auf. „Hör gut zu, Erin, weil ich es dir nur einmal sage: Du bist Jessicas Kindermädchen und Punkt. Du bist nicht ihre Mutter oder meine Frau. Und wenn ich deine Meinung darüber hören möchte, was das Beste für meine Tochter ist, frage ich dich.“ Er stand auf. „Darum tu mir einen Gefallen, und halte dich da heraus. Ich will kein Wort mehr über Lissa Cartwright und Adam Bartlett hören, ist das klar?“
    Sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an, und ihre Lippen bebten. Hätte er ihr eine Ohrfeige versetzt, hätte sie nicht verletzter wirken können.
    Langsam setzte sie sich wieder an den Tisch. „Gut, Sam. Ich habe dich verstanden. Ich bin nichts weiter als eine bezahlte Arbeitskraft, und was wir in jener Nacht gemeinsam hatten, bedeutet dir nichts.“
    „Das habe ich nicht …“
    „Und was Jessica angeht“, fuhr sie fort, „so liebe ich sie zwar, wie ich mein eigenes Kind lieben würde, aber du hast recht. Vielleicht sollte ich mich wirklich heraushalten. Es liegt
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