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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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mir eben zu viel an ihr, um tatenlos eine wunderbare Chance verstreichen zu lassen, ihr zu helfen. Ich kann mich also nur heraushalten, wenn ich meine Stelle als Jessicas Kindermädchen kündige.“
    Das traf Sam mitten ins Herz. „Erin …“
    „Nein!“, wehrte sie ab. „Ich habe mich schon länger so entschieden. Wenn du heute nach Hause kommst, werde ich fort sein. Du solltest gleich nachher bei Nannysource anrufen und ein neues Kindermädchen anfordern. Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie du dich selbst zerstörst. Aber da ich leider nicht an dich herankomme, bleibt mir nichts anderes übrig, als zu gehen. Ich werde dir nicht länger im Weg sein.“

15. KAPITEL
    An den ersten beiden Tagen im Haus ihrer Eltern schlief Erin die meiste Zeit und wich allen aus. Ihre Mutter hatte ihr versichert, dass sie jederzeit heimkommen konnte, wenn es mit ihrer Arbeit nicht klappte. Das Haus war warm und gemütlich, es gab reichlich zu essen, und die Menschen hier liebten sie bedingungslos. Es wäre wunderschön gewesen, wenn … ja wenn es eben nicht Sam gäbe. Und Erins Liebe zu ihm, die ihr das Herz brach.
    Ihre Brüder behandelten sie wie ein rohes Ei und waren besonders nett und hilfsbereit. Keiner hielt ihr vor, sie wäre gewarnt worden. Darüber war sie zwar erleichtert, doch es verwirrte sie auch.
    Das waren doch nicht ihre Brüder. Sie wirkten eher wie zahme Doppelgänger. Offenbar hatte Sarah mit ihnen gesprochen und ihnen die Hölle auf Erden angedroht, falls sie ihr Schwesterchen in die Zange nahmen. Für Erin fühlte sich das alles unwirklich an. So unwirklich wie das Leben ohne Sam und Jessica.
    Am dritten Tag schlief Erin gerade mal wieder, als es klopfte. „Herein“, krächzte sie müde.
    Eamon, der Schlimmste von allen, trat ein und schloss hinter sich die Tür. „Willst du dir deinen Kummer nicht mal von der Seele reden, Kleine?“
    „Nein.“
    Schweigen.
    Seufzend setzte Erin sich auf, zog die Beine an, legte die Arme darum und warf Eamon einen bösen Blick zu, den er gar nicht verdiente. „Aber ich höre natürlich gern, was du mir zu sagen hast.“
    „Ich möchte nur, dass es dir gut geht. Das gilt für uns alle.“
    Sie überlegte, ob sie lügen sollte, entschied sich jedoch für die Wahrheit. „Nein, es geht mir nicht gut.“
    „Was ist passiert?“
    „Ich habe es verpatzt. Ich hatte die perfekte Arbeit und habe mich in meinen Boss verliebt.“
    Eamon biss die Zähne zusammen, verzichtete jedoch auf eine Belehrung. „Und Lowery?“
    „Er liebt mich nicht.“
    Eamon setzte sich zu ihr aufs Bett. „Sollen wir ihn verprügeln, Schwesterchen?“
    Die Frage war so absurd, dass Erin trotz allem lachen musste. „Nein, du Scheusal. Er ist ein netter Kerl, aber er liebt mich eben nicht.“
    „Das ist ein völlig ausreichender Grund für eine Tracht Prügel, Kleine.“
    „Untersteht euch!“, drohte sie.
„Auch gut“, lenkte er ein. „Ich mag Lowery“, gestand er und griff nach ihrer Hand, als ihr Tränen in die Augen stiegen. „Erwachsen werden ist manchmal hart.“
    „Ich bin schon erwachsen“, wandte sie trotzig ein.
    „Sicher, aber wir alle entwickeln uns weiter. Das hört nicht auf, wenn man 18 ist. Das hört leider nie auf.“
    Erin verspürte große Zuneigung und Dankbarkeit für ihren Bruder, der sich ständig in alles einmischte. Sie rutschte näher zu ihm und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Danke.“
    „Wofür denn?“
    „Dafür, dass du mir keine Vorwürfe machst.“
    „Nein, habe ich das nicht getan? Mist! Weißt du“, fuhr er fort, „die Frau aus der Agentur ruft ständig an. Sie will dich kurzfristig als Kindermädchen einsetzen. Du solltest dich bei ihr melden.“
    „Weiß ich“, antwortete Erin und brach erneut in Tränen aus. „Tut mir leid, das ist schrecklich albern. Ich weiß nur nicht, ob ich schon wieder für eine neue Arbeit bereit bin. Jessica fehlt mir schrecklich.“
    „Das ist gar nicht albern. Die Kleine war wirklich wunderbar, aber es gibt viele Kinder, denen du etwas geben kannst. Denk allein an deine Nichten und Neffen. Du solltest diese Frau jedenfalls anrufen, sobald du dazu bereit bist. Tust du mir nur einen Gefallen?“
    „Welchen?“, fragte sie stockend.
    „Komm ins Land der Lebenden zurück. Nimm ein Bad, trink ein Glas Wein, wenn dir das hilft, aber schotte dich nicht von deiner Familie ab. Du fehlst uns, ganz besonders den Kindern.“
    Natürlich hatte Eamon recht. Sie konnte Jess und Sam nicht haben, und das tat weh, doch wenn
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