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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26
Autoren: BARBARA HANNAY
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Kindheit gehabt. Er hatte ein positives Vorbild gehabt, was sein Männerbild betraf.
    Wie hatte er das starke Erbe von Cob McKinnon übersehen können?
    Reid stürzte zum Eingang der Höhle, sah hinaus auf das dunkle Tal, das sich vor ihm erstreckte, und atmete die kühle Nachtluft in tiefen Zügen ein. Langsam begann er, alles wieder in der richtigen Perspektive zu sehen.
    Er hatte seine Chance auf ein Glück mit Sarah weggeworfen, und er hatte das tapfere Herz seiner Liebsten gebrochen, weil er entsetzt über den Gedanken an seinen Vater gewesen war.
    Aber was, wenn Sarah recht hatte? Was, wenn die Umgebung, in der man aufwuchs, wichtiger war als das genetische Erbe?
    Kein Wunder, dass sie ihn für einen Feigling hielt. Er hatte ihr Angebot, sein Kind zu bekommen, es aufzuziehen und zu lieben, zurückgewiesen. Jessie und Cob hingegen hatten in vollem Bewusstsein ein Kind in ihre Familie aufgenommen, das ein potenzielles Risiko verkörperte, ein Kind, das von einem Kriminellen gezeugt worden war. Und sie hatten ihn mit derselben Liebe aufgezogen, die sie ihren eigenen Kindern geschenkt hatten.
    Sie waren das Risiko eingegangen. Für ihn.
    Oh nein! Die arme Sarah. Sie war bereit gewesen, ein ähnliches Risiko einzugehen, aber er hatte zu viel Angst gehabt. Er war ein solcher Narr gewesen! Und jetzt würde er sie verlieren, durch seine eigene Dummheit.
    Was, zum Teufel, machte er hier nur? Wollte er sich verstecken? Wollte er Trübsal blasen?
    Verdammter Mist, er musste sie finden!
    Reid stürmte zurück in die Höhle, packte schnell seinen Schlafsack zusammen, löschte das Feuer mit Wasser und bedeckte die Asche mit Sand. Dann lief er den Berg hinunter zu der Stelle, wo sein Pferd angebunden war. Das Mondlicht war zwar schwach, aber es würde ihm den Weg zeigen, und mit Hilfe seines Pferdes konnte er es schaffen, kurz nach dem Frühstück in Southern Cross einzutreffen. Dann konnte er ins Auto springen und nach Mirrabrook fahren, bevor Sarah mit ihrem Unterricht begann.
    Als Sarah Southern Cross am nächsten Morgen in aller Früh erreichte, ging sie nicht ins Haus, sondern begab sich sofort auf die Weide, um Jenny, ihre Lieblingsstute, zu satteln.
    Sie fühlte sich schrecklich. Jessie und Flora hatten gut reden. Sie waren überzeugt, dass sie nur die Höhle erreichen musste, und alles würde sich in Wohlgefallen auflösen. Sie glaubten tatsächlich, Sarah müsse Reid nur die erfreuliche Neuigkeit mitteilen, dass Cob sein Vater war, und er würde sie sofort bitten, sie zu heiraten. Danach würden sie für den Rest ihres Lebens glücklich und in Freuden leben.
    Aber Jessie und Flora wussten schließlich auch nicht, wie oft Reid sie in letzter Zeit bereits zurückgewiesen hatte. Einmal mehr hatte sie eine schlaflose Nacht damit verbracht, von Zweifeln gequält zu werden.
    Jetzt, da sie endlich auf Southern Cross eingetroffen war, versuchte sie, ein wenig inneren Frieden an diesem wunderschönen Morgen und in der Stille des Busches zu finden. In der Vergangenheit hatte die Ruhe im Busch ihre magische Wirkung auf Sarah niemals verfehlt.
    Die Koppel der Farm lag oben auf einem Hügel. Von hier aus konnte sie den Nebel über dem Fluss sehen. Bald würde er sich lichten, und die Sonne würde wie ein goldener Ball im Osten erscheinen.
    Das hellgelbe Sonnenlicht fiel durch die Zweige des alten Gummibaums und erwärmte die Ställe und die Höfe. Als Sarah die Steigbügel einstellte, erklang der liebliche Morgengruß eines Vogels von einem Zweig über ihr.
    Sie atmete die klare Morgenluft tief ein und zwang sich dazu, zu entspannen. Aber vergeblich. Insgeheim fürchtete sie, Reid die Wahrheit über seinen Vater zu erzählen würde nicht genügen. Wenn er trotzdem darauf bestand, sich von ihr zu trennen, würde ihr das Herz brechen.
    Nachdem sie das Pferd gesattelt hatte, streichelte sie den Hals der Stute. Sie hoffte, dadurch sowohl die Nerven des Pferdes wie auch ihre eigenen zu beruhigen. Aber Jenny war völlig gelassen, ihretwegen musste sie nicht noch länger bleiben.
    Sie zog die Zügel über den Kopf der Stute und wollte sich gerade in den Sattel schwingen, als sie aus der Ferne ein Geräusch vernahm. Das Klappern von Hufen.
    Jeder Gedanke an Ruhe verschwand. Sarah ließ Jenny stehen und rannte zum Zaun. Sie stieg auf das Gatter und kniff die Augen zusammen, um nicht vom Sonnenlicht geblendet zu werden.
    Zuerst waren das Pferd und der Reiter, die durch den Nebel auftauchten, nur eine schwarze Silhouette gegen das helle
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