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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Gleichgewicht zu bringen. „Bitte frag mich nicht, wie es mir geht, denn ich weiß, es interessiert dich sowieso nicht wirklich“, erklärte sie. „Ich verlasse dich und wünsche dir und deinem Geld, dass ihr glücklich bis an euer Ende seid!“
    Mit zitternder Hand knallte sie den Hörer auf, erschüttert von den Worten, die ihr Sekunden zuvor über die Lippen gekommen waren. Aber es war die Wahrheit, und er hatte es verdient, sie zu hören. Er hatte ihre Liebe zum letzten Mal zurückgewiesen. Jetzt würde sie all ihre Liebe ihrem Kind geben. Das Telefon klingelte erneut. Sie ignorierte es. Dann ertönte der Klingelton ihres Handys, und sie schaltete es aus. Es gab nichts mehr zu sagen.
    Eine halbe Stunde später war sie in ihrem Schlafzimmer und packte ihre Sachen, als die Tür so heftig aufflog, dass es sie beinah aus den Angeln riss. Roel stand im Türrahmen und schien sehr aufgewühlt zu sein. „Du kannst nicht fortgehen … Ich kann das nicht noch einmal durchmachen!“
    Hillary sah ihn starr an. Dieses wilde, ungewöhnliche Auftreten des Mannes, den sie bisher nur ruhig und beherrscht erlebt hatte, traf sie völlig unvorbereitet. Sein Gesicht war aschfahl, seine Züge waren angespannt. Sein Blick war durchdringend. „Hast du eine Vorstellung davon, wie es beim letzten Mal für mich war?“, fuhr er fort. „Weißt du nicht, was ich durchgemacht habe?“
    Noch immer perplex von seinem ungewöhnlichen Gefühlsausbruch, schüttelte Hillary den Kopf.
    „Diese erste Woche, bevor meine Erinnerung zurückkehrte, hat mich fast umgebracht. Du warst von einem Moment auf den anderen verschwunden, und ich hatte keine Ahnung, warum. Du bist einfach gegangen und hast mir eine vierzeilige Entschuldigung dagelassen, als handele es sich nur um die Absage einer Verabredung zum gemeinsamen Abendessen.“ Er klang noch immer fassungslos. „Ich dachte, das darf nicht wahr sein. Ich wusste ja nicht einmal, wo ich dich finden konnte. Ich bin fast verrückt geworden vor Sorge.“
    Hillary war entgeistert über das, was er ihr erzählte. „Ich habe nicht geglaubt … mir ist überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass du so empfinden könntest.“
    „Du hättest mir die Wahrheit über unsere Ehe gestehen müssen.“
    Sein Vorwurf war berechtigt. Hillary ließ den Kopf hängen. Sie war feige gewesen und hatte lauter Ausreden für sich gefunden. Doch am Ende waren all diese Ausreden darauf hinausgelaufen, dass sie auf seine Kosten ihr Gesicht wahrte. Wie hatte sie nur so unsensibel sein können, dass sie einfach nicht voraussah, welche Wirkung ihr Verschwinden auf ihn haben würde?
    „Ich habe dir vollkommen vertraut“, sagte Roel und fing ihren Blick auf, obwohl sie sich am liebsten abgewandt hätte. „Zugegebenermaßen blieb mir anfangs auch kaum etwas anderes übrig. Doch unsere Beziehung entwickelte sich schnell, sodass ich nicht den geringsten Argwohn mehr gegen dich hegte. Ich glaubte, wir seien ein Paar. Ich betrachtete dich als meine Frau. Und dann landete ich hart in der Wirklichkeit.“
    Hillarys Kehle war wie zugeschnürt. Seit er sie von London mitgenommen hatte, hatte sie jeden Gedanken daran, wie sehr ihr Verhalten zu seinem Zorn und seinem zynischen Misstrauen beigetragen hatte, verdrängt. Jetzt schämte sie sich. „Ich muss dir sehr selbstsüchtig vorgekommen sein, aber ich habe mir wirklich nicht vorstellen können, dass du mich so sehr vermissen würdest.“
    Roel lachte bitter. „Du meine Güte, für was hältst du mich? Für einen Holzklotz?“
    „Nein, für einen Eisblock“, entgegnete sie. „Für sehr distanziert und diszipliniert und stolz darauf.“
    Sein sinnlicher Mund zuckte. „Ich wurde dazu erzogen, stark zu sein und einer Frau gegenüber nicht verwundbar. Ihre gescheiterten Ehen haben meinen Vater und meinen Großvater verbittert. Als Clemente seine Ansichten änderte, war es zu spät, um auf mich noch Einfluss zu haben. Aus diesem Grund hat er dieses seltsame Testament aufgesetzt. Es war sein letzter Versuch, mich davon zu überzeugen, dass ich der Familiengeschichte eine neue Richtung geben und eine glückliche Ehe führen könnte, wenn ich mir nur Mühe geben und das Risiko eingehen würde.“
    „Nun …“, sie schniefte, um die drohenden Tränen zurückzuhalten, „… so viel zu dieser Hoffnung. Aber zumindest ist das Castello nach wie vor im Besitz der Familie.“
    „Du sollst wissen, dass ich bereits auf dem Heimweg zu dir war, als Paul mich anrief.“
    Sie errötete vor
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