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Julia Collection Band 21

Titel: Julia Collection Band 21
Autoren: LYNNE GRAHAM
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so theatralisch zu sein.“
    „Lass mich runter!“, schrie sie außer sich.
    „Nein. Es ist schon spät. Du siehst müde aus und solltest längst schlafen.“
    „Ich gehe ins Bett, wenn ich es …“
    „Was glaubst du, weshalb ich heute Nacht zurückgekommen bin?“
    Seine Frage ließ sie innehalten, und sie hörte auf, sich mit Händen und Füßen zu wehren. „Ich habe keine Ahnung.“
    „Du bist meine Frau und trägst mein Kind in dir. Ganz gleich, wie wütend ich bin, ich lasse nicht zu, dass du deine Gesundheit aufs Spiel setzt.“
    Dieser arrogante Mistkerl! Sie hasste ihn! Hillary kniff die Augen zusammen und wollte ihn anschreien. Doch sie tat es nicht und ließ sich still zum Bett tragen. Er behandelte sie, als wäre sie zerbrechlich. Sie erinnerte sich an seine wilde, explosive Leidenschaft erst wenige Stunden zuvor auf der Terrasse. Und dann hätte sie beinah geweint, denn er hatte sie zugedeckt, als wäre sie seine Ururgroßmutter. Zum ersten Mal schlief er getrennt von ihr, und diese Zurückweisung war für sie wie ein Stich ins Herz. Er sprach nicht nur aus, dass sie ihm nichts bedeutete, sondern hielt auch körperlich Distanz zu ihr.
    Am nächsten Morgen flogen sie zurück in die Schweiz. Nach einer Stunde Flug gab Hillary es auf, weiterhin so zu tun, als würde sie sich den Film ansehen, den sie sich ausgesucht hatte. Roel arbeitete. Sie ging zu ihm und blieb wenige Schritte von ihm entfernt stehen. Er beachtete sie nicht.
    „Na schön, ich habe die Botschaft verstanden“, verkündete sie unsicher. „Du wünschst dir, dass ich einfach verschwinde wie die böse Fee.“
    Roel drehte sich ungeduldig zu ihr um.
    Hillary stemmte die Hände in die Hüften. „Sieh mich nicht an wie ein kleines Kind, das um Aufmerksamkeit heischt. Wenn ich dir so sehr auf die Nerven gehe, dann lass dich doch einfach scheiden!“
    Roel stand auf, geschmeidig wie ein Raubtier im Dschungel. Nahezu einschüchternd stand er in seiner vollen Größe vor ihr. Der Ausdruck in seinen Augen war kalt und hart. „Ich habe mich schon gefragt, wie lange es dauern würde, bis du diesen Vorschlag machst. Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber so leicht kommst du nicht davon.“
    „Was soll denn das schon wieder bedeuten?“
    „Keine Trennung, keine Scheidung. Du bleibst in der Schweiz, wo ich dich im Auge behalten kann.“
    Hillary fand es sehr interessant, dass er sich keine schlimmere Strafe für sie ausdenken konnte, als sie in der Schweiz zu behalten, obwohl er sie doch für boshaft und geldgierig hielt. Ein winziger Hoffnungsschimmer glomm auf. Vielleicht hatte sie einfach zu früh zu viel von ihm erwartet.
    Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und fragte: „Wie denkst du wirklich über das Baby?“
    „Früher oder später wollte ich eines haben“, räumte er widerwillig ein, und es klang ungefähr so gefühlvoll, als hätte er den Wunsch nach einem Paar neuer Manschettenknöpfe geäußert. „Jetzt ist es also schon früher so weit. Ich werde mich daran gewöhnen … mir bleibt ja auch nichts anderes übrig.“
    Sie biss die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Dann kehrte sie zu ihrem Platz zurück. Sie würde ihm Zeit geben. Er war sehr stur und zynisch in seinen Verdächtigungen. Er brauchte mehr Zeit. Und er brauchte ihr Verständnis. Sie liebte ihn so sehr. Letztlich würde er zur Vernunft kommen, oder?
    Doch würde er so weit zur Vernunft kommen, dass er sie, die Friseurin Hillary Ross, als seine Ehefrau akzeptierte? Und wie lange würde sie diese Position innehaben? Anscheinend hielt er es für seine Pflicht und Schuldigkeit, auf sie aufzupassen, solange sie sein Baby unterm Herzen trug. Ebenso gut konnte er die Scheidung schon für gleich nach der Geburt planen. Möglicherweise hatte er die rechtlichen Aspekte eines solchen Schrittes bereits genau ausgelotet.
    Roel hatte sie nie als Ehefrau akzeptiert. Konnte sie es ihm verdenken? Er hatte sie nie gebeten, seine Frau zu werden und mit ihm zusammenzuleben, ganz zu schweigen davon, ein Kind mit ihm zu zeugen. Es war wichtig, dass sie sich den Tatsachen stellte, und die waren nun einmal schmerzlich. Er fühlte sich gefangen, und das, wo er doch seine Freiheit so sehr liebte.
    Wenn sie ihren Stolz vergaß und ergeben war, bis sich alles beruhigt hatte, was konnte sie dann von dem Mann, den sie liebte, erwarten? Dass er wieder mit ihr ins Bett ging, wenn er Lust auf Sex hatte? Dass er sie mit teurem Schmuck behängte, wenn sie eine gute
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