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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07
Autoren: LORI FOSTER
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ist krank und braucht Pflege, bevor ihr Zustand kritisch wird.“
    „Geht es ihr wirklich so schlecht, Dad?“
    Sawyer rieb sich den Nacken. „Ich vermute, sie hat eine Bronchitis, womöglich sogar eine Lungenentzündung. Bis jetzt hatte ich allerdings noch nicht die Gelegenheit, sie gründlich zu untersuchen.“
    In diesem Moment erschütterte ein weiterer heftiger Donner das Haus, und die Lichter gingen aus. Im Flur war es stockdunkel, und die Männer fluchten – bis sie im Schlafzimmer einen dumpfen Aufprall hörten, gefolgt von einem Schmerzensschrei.
    Sawyer reagierte als Erster und griff nach dem Türknopf. „Wartet hier!“, befahl er, ehe er ins Zimmer eilte und seinen neugierigen Brüdern die Tür vor der Nase zuschlug.
    Durch die Fensterfront in seinem Zimmer fiel wegen der beinah unaufhörlichen Blitze etwas Licht. Trotzdem war es noch so dunkel, dass er sich vorsichtig vorantasten musste. Die Frau saß benommen vor dem Bett auf dem Boden. Ihre Jeans und ihr Seidenslip waren bis zu den Knöcheln heruntergezogen, und ihr Oberkörper vollkommen nackt.
    Er hielt einen Moment inne und betrachtete sie fasziniert. Sie wirkte so verletzlich und feminin. Ein Blitz beleuchtete die glatte Haut ihrer Schultern, ihre vollen runden Brüste und die harten Knospen. Ihr helles Haar fiel wie ein seidiger Schleier an ihrem schlanken Körper herab und ergoss sich über ihre Brüste. Sawyer empfand beinah schmerzhaftes Verlangen.
    Dann gab sie einen leisen Laut von sich und schlug die Hände vors Gesicht. Das riss ihn aus seiner sinnlichen Benommenheit. Sofort verdrängte er seine primitiven Instinkte und war wieder ganz Arzt.
    Eines jedoch ließ sich nicht verdrängen – die Tatsache, dass es ihn schwer erwischt hatte. Und dabei kannte er noch nicht einmal ihren Namen.

3. KAPITEL
    Am liebsten wäre Honey auf der Stelle gestorben. Mit jeder Sekunde, die verging, wurde die Situation peinlicher. Ohne den Kopf zu heben, sagte sie: „Haben Sie mich jetzt genug angestarrt?“
    „Tut mir leid.“ Sawyer bückte sich und hob sie mit einer Leichtigkeit hoch, als wöge sie nicht mehr als die Katze, die Jordan auf dem Arm gehabt hatte. Äußerst behutsam setzte er sie auf die Bettkante und streifte ihr Jeans und Slip ab, sodass sie vollkommen nackt war. Dann zog er ihr das Sportshirt über den Kopf. „So, das dürfte bequemer sein.“
    Er schlug die Decke zurück, hob Honeys Beine auf das Bett und drückte sie sanft in die Kissen. „Bleiben Sie schön liegen. Ich werde Licht holen.“
    Als er das Zimmer verließ, hörte sie draußen im Flur Männerstimmen, einige besorgt, andere amüsiert. Grundgütiger, was mussten sie von ihr denken? Sie war ein Eindringling und eine Mitleid erregende Kranke, und es war ihr zuwider.
    Sawyer kehrte mit einer altmodischen Messinglaterne, einer Taschenlampe und einem kleinen Plastikbeutel voller Medizinfläschchen zurück. Er schloss die Tür hinter sich, damit seine Brüder keine neugierigen Blicke ins Zimmer werfen konnten. Wenigstens dafür war sie ihm dankbar.
    „Weiter geht’s.“ Er stellte die Sachen auf den Nachtschrank und zündete die Laterne an, sodass das Zimmer in einen weichen Lichtschein getaucht wurde. „Die Stadt ist so klein, dass wir bei fast jedem Gewitter Stromausfall haben. Das ist für uns schon nichts Besonderes mehr. Morgen Früh wird der Strom wieder da sein.“ Er schüttelte das Thermometer und schob es ihr in den Mund. „Behalten Sie es diesmal drin.“ Seine Miene wurde ernst. „Ich werde jetzt Ihre Lunge abhorchen. Atmen Sie ganz normal durch die Nase, ja?“
    Sie nickte, und er schob die Hand in den Ausschnitt ihres Shirts. Er sah sie nicht an, sondern schaute zur gegenüberliegenden Wand, als sei er hoch konzentriert. Doch sein Handgelenk war heiß, eine glühende Berührung auf ihrer sensiblen Haut, die Wärme ein starker Kontrast zum kalten Stethoskop.
    Sie vergaß zu atmen, vergaß alles und konnte nur noch sein Profil ansehen, seine langen, dichten Wimpern, die gerade Nase, die dunklen Haare, die aufreizend zerzaust über seine Brauen fielen. Das Licht der Laterne bildete einen Glorienschein um seine Haare und ließ seine Haut wie blank polierte Bronze schimmern. Sein Mund verriet Entschlossenheit und war überaus sexy.
    „Normal atmen, Honey.“
    Ach ja. Sie sog tief die Luft ein und atmete aus Versehen auch seinen wundervollen Duft ein. Sofort bekam sie einen Hustenanfall.
    Sawyer zog ihr rasch das Thermometer aus dem Mund und hielt es unters Licht.
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