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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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auch an ihren Teampartner denken. „Ist es okay, wenn wir uns im Krankenhaus treffen?“, fragte sie Tom.
    „Klar. Ich sage in der Zentrale Bescheid und suche mir jemand aus einem der anderen Teams, der bei mir mitfahren kann. Wir übernehmen den Kleinen.“
    „Ach ja …“ Das Kind hatte sie vergessen, seit sie es sichtlich unverletzt geborgen hatten. „Wie geht es ihm?“
    „Teo ist zufrieden.“
    „Teo?“ Ungewöhnlicher Name, dachte sie.
    „Der Kinderarzt vom Harbour. Netter Kerl.“
    „Aha.“ Teo hieß er also. Stimmt, ihr war seine olivfarbene Haut aufgefallen, die breiten Schultern und die stattliche Statur, die darauf hindeutete, dass er Polynesier war.
    Er bemerkte ihren Blick nicht, weil er auf das in eine Decke gewickelte Kind in seinen Armen hinunterschaute. Anscheinend hatte er die Ruhe weg, als wäre nichts dabei, zwischen Fahrzeugtrümmern und blinkenden Rettungswagen zu stehen und ein Kind anzulächeln.
    Zoe stand nahe genug, um zu hören, dass der Kleine keinen Laut von sich gab. Er wimmerte nicht einmal, und es hätte sie nicht gewundert, wenn er den großen Mann angelächelt hätte. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund irritierte sie dieser Gedanke.
    „Wie ist sein Status?“, fragte sie schärfer als beabsichtigt. Dieser Hüne – der aussah wie ein Rugbyspieler oder einer dieser Türsteher vor den Nachtklubs – wirkte völlig entspannt. Für ihn schien es ein Kinderspiel, mit so einem kleinen Wesen umzugehen. Er schien sogar Spaß daran zu haben. Während für sie, die schließlich Mutter war, eine solche Gelassenheit, geschweige denn Freude völlig undenkbar war!
    Zoe hatte Mühe, sich auf Toms Antwort zu konzentrieren.
    „Keine Auffälligkeiten. Der Kindersitz muss ihn geschützt haben. Trotzdem sollten wir ihn sicherheitshalber noch eine Weile beobachten. Teo will in die Notaufnahme kommen, sobald er seinen Wagen durch das Verkehrschaos gebracht hat, und dafür sorgen, dass der Kleine gründlich durchgecheckt wird.“
    Zoe wandte sich ab. Eigentlich sollte sie dem Kinderarzt für seine Hilfe danken, aber im Moment hatte sie Wichtigeres zu tun. Die Rollliege mit ihrer Patientin wurde gerade zum Hubschrauber geschoben. „Wir verschwinden“, sagte sie zu Tom.
    „Warten Sie!“ Ein Polizist eilte auf sie zu. „Sie heißt Michelle Drew, ist vierunddreißig Jahre alt. Hier ist ihre Handtasche.“
    „Danke.“ Sie nahm ihm die Tasche ab. „Irgendwelche Angehörigen bekannt?“
    „Wir versuchen, den Ehemann zu erreichen. Bringen Sie sie ins Harbour?“
    Zoe nickte, schon auf dem Sprung. Gleich darauf saß sie im Hubschrauber, die Tür schloss sich, der Rotor drehte sich bereits. Dann hob die Maschine ab.
    Wie jedes Mal spürte Zoe den Adrenalinstoß und unterdrückte ein Lächeln, während sie sich um die schwer verletzte Frau kümmerte. Doch das Lächeln blieb, unsichtbar für alle anderen, und wärmte sie von innen. Ein rascher Blick auf die Unfallstelle weit unter ihnen, und sie dachte zufrieden: Ja, das ist mein Leben. Wie sehr hatte sie es vermisst!
    Autos und Menschen wurden kleiner, nur einer überragte sie – der große Mann mit dem Kind im Arm. Er sah zu ihr auf, beobachtete, wie der Hubschrauber abdrehte.
    „Blutdruck fällt weiter“, kam eine Stimme aus den Kopfhörern in ihrem Helm. „Zoe, kannst du versuchen, einen zweiten Venenzugang zu legen?“
    Als Teo zu seinem Wagen gelangte, floss der Verkehr wieder normal. Keine halbe Stunde später betrat er die Notaufnahme.
    Die Triage-Schwester, die ein Headset mit Kopfhörern und Mikrofon trug und gerade die letzten Zugänge in Empfang nahm, sah auf und lächelte, als sie Teo erkannte. Während er weiter durch die Abteilung marschierte, erntete er noch mehr freundliche Blicke oder ein Lächeln. Vor langer Zeit schon hatte er festgestellt, dass das Pflegepersonal an vorderster Front es ihm hoch anrechnete, wenn er als Chefarzt sich die Notfallpatienten persönlich ansah, statt einen Assistenzarzt zu schicken.
    Teo ging geradewegs zur Patiententafel. Links von ihm lagen die Schockräume, und dort war der Teufel los. Zwischen Medizinern des Sydney Harbour Hospitals leuchteten die neonroten Overalls der Sanitäter von der Luftrettung, und er vermutete, dass in dem Raum um das Leben der schwer verletzten Mutter seines kleinen Patienten gerungen wurde.
    Ob die energische Sanitäterin auch dabei war? Zoe … Er hatte gesehen, wie sie in den Hubschrauber sprang. Superwoman. Der schlanke Rotschopf koordinierte einen
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