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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
Autoren: Alison Roberts
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zwischen ihnen war jedoch so stark wie eh und je.
    Sie setzten die Flaschen ab und zollten dem verstorbenen Freund schweigend ihren Tribut.
    Da klopfte es plötzlich laut an der Wohnungstür, eine unverzeihliche Störung dieses feierlichen Moments. Zwei der Männer fluchten leise. Sie ignorierten die Unterbrechung, doch es klopfte wieder. Diesmal drängender, und außerdem hörte man noch eine Stimme.
    Eine verängstigte Frauenstimme. „Sarah? Bist du da? Oh, Gott! Du musst zu Hause sein. Mach die Tür auf. Bitte!“
    Die Männer sahen einander an. Einer schüttelte ungläubig den Kopf, einer nickte resigniert. Der Dritte, Max, ging zur Tür, um zu öffnen.
    Bitte, bitte, bitte!
    Ellie presste die Augen zusammen, um ihre Tränen zurückzuhalten, während sie im Stillen betete. Sie hob den Arm, um noch einmal zu klopfen. Was sollte sie nur tun, wenn Sarah nicht zu Hause war?
    Aus Verzweiflung wollte sie mit beiden Fäusten an die Wohnungstür hämmern. Da war jedoch nur Leere. Zu spät merkte Ellie, dass die Tür aufging. Da sie in letzter Zeit recht schnell das Gleichgewicht verlor, stolperte sie vorwärts.
    Sie starrte auf ein schwarzes T-Shirt unter einer offenen schwarzen Motorrad-Lederjacke. Da fiel ihr ein, dass sie unten vorm Haus an einer Reihe großer, schwerer Motorräder vorbeigekommen war.
    O nein, sie hatte die falsche Tür erwischt und war im Begriff, direkt in eine Bikerhöhle zu fallen. Vielleicht eine Art Gang-Hauptquartier. Von zwei starken Männerhänden wurde Ellie an den Oberarmen gepackt, aufgerichtet und tiefer in den Flur hineingezogen. Ihr Herz setzte einen Augenblick lang aus, ehe es mit einem schmerzhaften, dumpfen Schlag weiterpochte.
    „Lassen Sie mich los“, fuhr sie den Unbekannten an. „Sofort!“
    „Kein Problem.“ Die sexy Stimme irgendwo über ihrem Kopf klang belustigt. „Mir wäre es nur lieb, wenn Sie nicht hinfallen und auf meinem Fußboden landen.“
    Erstaunlich höflich für ein Gang-Mitglied.
    „Ich habe mich geirrt.“ Mit einem Schritt vorwärts erlangte Ellie ihr Gleichgewicht zurück. Dabei ließ sie ihre Tasche fallen und stemmte sich mit beiden Händen gegen die breite Brust genau vor ihr. Diese fühlte sich so hart an wie eine Mauer.
    Ellie wagte einen kurzen Blick nach oben und sah, dass der Mann auf sie herunterschaute. Dunkle Haare. Dunkle Augen, in denen ein leicht überraschter Ausdruck lag. Aber weder irgendwelche Tattoos noch Piercings. Und irgendwie wirkte er ein bisschen zu sauber für ein Bandenmitglied.
    Sie wandte den Kopf zur Seite und stieß einen bestürzten Ausruf aus. Da waren noch zwei von der gleichen Sorte und blickten sie finster an. Von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet. Schwere Stiefel. Die glänzenden Reißverschlüsse und Nieten hätten genauso gut Ketten und Schlagringe sein können. Die Männer hielten Bierflaschen in den Händen. Offenbar hatte Ellie sie bei irgendwas unterbrochen, worüber die Kerle gar nicht glücklich waren.
    Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, die leider nur eins siebenundfünfzig betrug. „Es tut mir furchtbar leid. Ich habe mich anscheinend in der Tür geirrt. Ich suche Sarah Prescott. Dann gehe ich jetzt mal besser.“
    Ellie drehte sich um, aber da stand der erste Mann und versperrte ihr den Fluchtweg. Sie schluckte mühsam. „Hören Sie, es tut mir wirklich leid, dass ich Sie gestört habe.“ Vorsichtig bewegte sie sich seitwärts. Vielleicht konnte sie sich an ihm vorbeidrücken.
    Der Mann schien keine Bewegung zu machen, dennoch schloss sich die Tür hinter ihm.
    „Ich muss gehen“, sagte Ellie zu ihm. Es ärgerte sie, dass ihre leicht schwankende Stimme Angst verriet.
    „Weil Sie Sarah finden wollen?“
    „Ja.“
    „Ist es dringend?“
    „Ja, sehr.“ Ellie nickte entschieden.
    „Warum?“
    Ihr blieb der Mund offen stehen. Als ob sie das einem vollkommen Fremden erzählen würde. Außerdem hatte sie keine Zeit. Stumm starrte sie den Mann an.
    „Schon gut“, sagte er ruhig. „Hier sind Sie in Sicherheit.“
    Woher wusste er, wie sehr sie sich danach sehnte, genau diese Worte zu hören? Und wieso wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass sie ihm vertrauen konnte?
    Noch eine Sekunde lang schaute Ellie ihn an und brach dann in Tränen aus.
    Durch den dichten rotbraunen Pony sah ihr Gesicht schmal und zerbrechlich aus. Als Max auf sie hinunterblickte, bemerkte er ihre Angst und auch die Wirkung seiner Worte.
    Obwohl Ellie ihn gar nicht kannte, vertraute sie darauf, dass sie
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