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Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
Autoren: Margaret Baker Caroline Anderson Melanie Milburne
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betrat Lewis den Raum.
    „Ich habe gehört, dass Mr Yates dir gedroht hat“, sagte er. „Ist alles okay?“
    Sie lächelte schwach. „Ja, nachdem ich mich inzwischen abgeregt habe.“
    „Du solltest ihn anzeigen.“
    „Ach, er kommt eben schwer damit zurecht, seine Mutter zu verlieren.“ Sie deutete auf die Kaffeemaschine. „Möchtest du auch einen?“
    Er strich sich das Haar zurück. „Ja, danke, gute Idee.“
    Mikki füllte zwei Tassen und ging damit zu einem Tisch. „Bist du noch mal bei deinem Vater gewesen?“
    Nachdem er sich gesetzt hatte, starrte er düster in seine Tasse. „Nein.“
    „Hast du mit Jake Chandler über die Ergebnisse vom CT gesprochen?“
    „Ja.“ Lewis rührte in seinem Kaffee, und ein paar Tropfen schwappten über den Rand.
    „Ich finde, du solltest deinen Vater besuchen“, meinte sie.
    „Darf ich dir einen Rat geben, Mikki? Lass dich lieber nicht in unsere kaputten Familienangelegenheiten hineinziehen.“
    „Du bist ihm sehr ähnlich, weißt du das?“
    Er schnaubte verächtlich. „Herzlichen Dank.“
    „Du bist sehr stolz und gibst es nicht gern zu, wenn du etwas falsch gemacht hast“, sagte sie. „Und Gefühle sind dir nicht geheuer. Lieber stößt du die Leute zurück, als sie näher an dich heranzulassen.“
    Lewis stand auf und marschierte rastlos auf und ab. „Die Amateurpsychologin kannst du auf der Psychiatrischen spielen. Bei mir ist es reine Zeitverschwendung.“
    „Du musst zu ihm, Lewis.“ Sie trat vor ihn und legte beschwichtigend die Hand auf seinen Arm. „Ihr solltet euch vertragen, wirklich. Lass ihn zumindest in Frieden sterben.“
    Finster betrachtete er sie. „Halt dich da raus, Mikki. Halt dich einfach heraus.“
    „Nein, das werde ich nicht tun“, entgegnete sie entschlossen. „Ich glaube, er möchte das zwischen euch klären. Sonst wäre er nicht ausgerechnet in dieses Krankenhaus gekommen.“
    „Er hat eine private Krankenversicherung. Und Privatpatienten werden hier auch behandelt. So einfach ist das.“
    „Er hätte sich genauso gut ein anderes Krankenhaus in Sydney aussuchen können.“
    „Wahrscheinlich hat Abby alles arrangiert, als sie ihn zu Hause gefunden hat.“
    „Mag sein. Aber er hätte das ablehnen können, oder?“, beharrte sie. „Sicherlich hätte er sich kaum hier einweisen lassen, wenn er nichts mehr mit dir zu tun haben wollte. Oder was meinst du?“
    „Er weiß genau, wie er mich verletzen kann“, stieß er bitter hervor. „Jedes Wort aus seinem Mund ist wie ein Giftpfeil.“
    „Weil er sich verletzt fühlt“, erklärte Mikki. „Wenn du zwischen den Zeilen liest, erkennst du, dass er das genaue Gegenteil meint.“
    „Was hat er gesagt? Wie konnte er dich so schnell auf seine Seite ziehen?“, fragte er grimmig.
    Mikki atmete tief durch. „Lewis, er hatte vor, dich in London zu besuchen. Zweimal hatte er sogar schon den Flug gebucht.“
    „Das hat er dir erzählt?“
    Sie nickte. „Er tut mir leid. Anscheinend bereut er vieles von dem, was er getan hat. So ergeht es den meisten Menschen, wenn sie wissen, dass sie sterben werden. Würden wir das in der Situation nicht alle versuchen: mit denen ins Reine zu kommen, die uns wichtig sind?“
    Lewis stellte sich ans Fenster. „Ich bin noch nicht so weit.“ Leise fluchend ballte er die Fäuste. „Ich will im Moment nichts damit zu tun haben.“
    Mikki stellte sich hinter ihn und massierte ihm sanft die verspannten Schultern. „Du musst das Problem lösen. Du kannst nicht einfach die Augen davor verschließen. Er braucht dich, Lewis. Da bin ich mir ganz sicher. Und Abby braucht dich genauso. Ihr Vater ist schwer krank und wird sterben. Lass sie damit nicht allein.“
    Er drehte sich zu ihr um. „Ich bin wegen Abby zurückgekommen, nicht wegen ihm.“
    „Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum du wieder hier bist, Lewis. Du willst es bloß nicht zugeben.“
    „Du glaubst, du kennst mich in- und auswendig. Nicht wahr, Mikki?“
    „Ich arbeite daran“, gab sie ruhig zurück. „Du bist wie ein Buch, das ich beim ersten Lesen nicht verstanden habe. Erst jetzt, beim zweiten Mal, begreife ich mehr.“
    Er packte sie fest an den Schultern und erklärte mit rauer Stimme: „Ich wünschte, ich wäre damals gestorben. Liam wäre mit meinem Vater besser ausgekommen als ich. Er wäre bei ihm geblieben und hätte einen Weg gefunden, zu ihm durchzudringen. Das habe ich nicht geschafft. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meinen Bruder denke. Ich war immer
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