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Juli, Die Viererkette

Juli, Die Viererkette

Titel: Juli, Die Viererkette
Autoren: Joachim Masannek
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euch noch eine Chance!“, verkündete er, als sei er Napoleon und Julius Cäsar in einer Person. „Gebt mir, was mir gehört und Juli „Huckleberry“ Fort Knox. Dann ziehen wir sofort wieder ab.“
    Das war das Stichwort. Joschka machte sich schon bereit. Jetzt war er dran, mich zu beschützen, und er war verflixt stolz darauf.
    Doch halt! Einen Moment. Bevor ich weitererzähle, muss ich euch noch einmal um eine Kleinigkeit bitten. Ich weiß, ich habe euch schon zweimal enttäuscht. Zweimal habe ich euch darum gebeten, dass ihr einen Schwur leisten sollt, auf etwas, was ich nicht einhalten konnte. Doch jetzt geht es nicht mehr um mich. Also, bitte, tut mir diesen Gefallen. Klappt das Buch zu, legt eure Hand auf das Wilde Fußballkerle- Logo und seid für einen Augenblick still. Nur einen winzigen Augenblick, bitte. Und in diesem Augenblick denkt ihr darüber nach, ob es uns morgen noch geben soll. Ja, und wenn das so ist, dann wünscht den Wilden Kerlen viel Glück. Denn ich glaube, das haben sie alle verdient. Ich auf jeden Fall kenne niemanden sonst, der sich so für mich eingesetzt hat. Der so viel riskiert hat und so viel verziehen. Also bitte, tut mir diesen Gefallen. Wir können jetzt jede Hilfe gebrauchen! Ja, Kreuzkümmel und Hühnerkacke! Denn mit seiner Meinung, dass keiner der Unbesiegbaren Sieger das Baumhaus berührt, das sage ich euch jetzt ganz offen und frei, war Leon in dieser Nacht mutterseelenallein.
    „Habt ihr gehört?“, drohte der Dicke Michi noch mal. „Das ist die allerletzte Chance, die ihr habt! Gebt mir, was mir gehört und Juli „Huckleberry“ Fort Knox. Dann ziehen wir sofort wieder ab.“
    Das war das Stichwort und Joschka sprang auf. Hoch oben, von Camelots Turm, dem dritten Stock unseres Baumhauses, schrie er zum Dicken Michi hinab: „Und wir, Dumpfbacken-Michi, wir lassen dich nur wieder ziehen, wenn du uns unser Geld zurückgibst! Ist dir das klar?“
    Der Dicke Michi schaute überrascht zu Joschka hinauf.

    Er grinste wie ein hungriger Alligator. Dann hob er genüsslich die Hand, um das Zeichen zum Angriff zu geben, als Jojo und Markus im untersten Stockwerk, in Camelots Halle, zwei Schalter umlegten. Überall zuckten Blitzlichter auf und blendeten die überraschten Angreifer. Danach war die Nacht so finster für sie, als wären sie blind.
    „Ich kann nichts mehr sehen! Ich glaub, ich bin blind!“, schrien die Unbesiegbaren Sieger aufgeregt durcheinander, und da befahl Leon endlich das Feuer.
    Sofort tauchten Vanessa, Rocce, Felix und ich hinter den Fenstern und Luken Camelots auf und schossen unsere Superblaster auf die herumtorkelnden Mistkerle ab.
    Zweimal wurde der Dicke Michi mit einer vollen Ladung getroffen, da merkte er erst, was passierte.
    „Beim Teufel nochmal! Was torkelt ihr hier so herum. Das sind doch nur Wasserpistolen! Ihr Idioten! Habt ihr das endlich geschnallt? Wir sind hier im Kindergarten. Los, greift sie an. Die haben nicht mehr zu bieten!“
    Mähdrescher, Dampfwalze und Fettauge ließen sich das nicht zweimal befehlen. Mit wilden Schreien stürzten sie los, hoben ihre Stangen und Äxte und stürzten auf die Tore und Mauern von Camelot zu.

    Doch über ihnen, auf der Terrasse des zweiten Stockwerks, saßen Marlon und Maxi. Wie zwei Marionettenspieler zupften sie an den Fäden, die sie vor sich aufgespannt hatten. Die führten zum Boden unter dem Baumhaus hinab und zogen Stolperschnüre aus dem Rasen hervor. Mähdrescher, Dampfwalze und Fettauge wurden von ihnen gefällt und donnerten wie Rhinozerosse aus vollem Lauf auf die Nase. Ihre wüsten Schreie verstummten, und quiekend wie Schweine, denen man in den Schwanz gezwickt hat, rutschten sie über eine mit Schmierseife eingeriebene Plane direkt auf drei Mülltonnen zu. Die lagen flach auf dem Boden, und Fettauge, Mähdrescher und Dampfwalze sahen sie erst, als sie wie drei zu große Korken in ihnen steckten.
    Marlon und Maxi grinsten und Fabi lachte sich tot. Da kam die Warnung oben vom Turm.
    „Sense und Krake kommen von rechts! Verflixt und zugenäht, Fabi, warum passt du nicht auf!“
    Joschka war aufgeregt und absolut wütend, doch Fabi blieb cool. Seelenruhig wartete er in seiner Baumgabel darauf, dass die Mistkerle nah genug kamen. Sie hoben schon ihre Äxte und Stangen. Erst dann begrüßte er sie: „Hallo, ihr Hübschen. Darf ich euch gratulieren? Ich habe gerade eine Flugreise verlost und ihr seid die traurigen Sieger!“
    Krake und Sense hielten mitten im Schlag inne und starrten zu
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