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Jürgen Klopp: Echte Liebe

Jürgen Klopp: Echte Liebe

Titel: Jürgen Klopp: Echte Liebe
Autoren: Elmar Neveling
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für den besten Fußballspruch 2011 nominiert wurde. Neben zehn weiteren wurde auch ein Spruch von Klopp ausgewählt, geäußert nach dem ersten Sieg des BVB beim FC Bayern seit zwanzig Jahren: »Bei unserem letzten Sieg in München wurden die meisten meiner Spieler noch gestillt.« Dieses Zitat errang den achten Rang, der erste ging an BVB-Torwart Roman Weidenfeller für den Spruch: »I think we have a grandios Saison gespielt.«
    Doch bei aller Eloquenz, dem stets guten Spruch auf den Lippen und der exzellenten Außendarstellung: »Vor allem ist Jürgen Klopp ein hervorragender Fußballlehrer«, betonen die, die tagtäglich mit ihm zu tun haben, unisono: BVB-Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
    Interview mit Cristián Gálvez zu Persönlichkeit
und Außenwirkung von Jürgen Klopp
    Dass Jürgen Klopp ein Mann der Öffentlichkeit ist, bringt bereits sein Berufsbild mit sich. Wie sich dort Wirkung erzielen lässt, weiß Persönlichkeitstrainer Cristián Gálvez. Ein Gespräch über Führungsmerkmale, Glaubenssätze, Unternehmen des Aufbaus und der Perfektion sowie erfolgsrelevante Faktoren aus der Persönlichkeitspsychologie, die sich bei Jürgen Klopp beobachten lassen. Begrifflichkeiten, die zunächst kompliziert anmuten. Cristián Gálvez gelingt es, sie verständlich zu strukturieren.
    »Klopp möchte die Welt ein bisschen besser machen.«
    Herr Gálvez, Jürgen Klopp ist derzeit in aller Munde. Lassen Sie uns weniger über seine Fachkompetenz als Trainer sprechen, sondern mehr über seine enorme Strahlkraft in der Öffentlichkeit. Was zeichnet ihn als Persönlichkeit aus?
    Klopp genießt in der stark ergebnisorientierten Unternehmenswelt ein sehr hohes Ansehen – und das auch völlig verdient. Durch meine Arbeit als Referent und Coach schaue ich täglich in die Führungsetagen deutscher und internationaler Unternehmen. Immer wieder mache ich dabei die Erfahrung, dass uns im internationalen Vergleich die wirklich herausragenden Führungspersönlichkeiten fehlen: die Führungsvorbilder. Unsere deutschen Unternehmen werden häufig hervorragend gemanagt, jedoch zu wenig geführt. Vielleicht ist genau das der Grund, weshalb eine Persönlichkeit wie Jürgen Klopp diese Begeisterung auslöst – auch unter deutschen Spitzenmanagern. Denn Klopp verkörpert auf ideale Weise die Eigenschaften einer herausragenden und zeitgemäßen Führungspersönlichkeit.
    Wie unterscheiden Sie denn zwischen »managen« und »führen«?
    Diese Unterscheidung existiert seit Ende der 1980er Jahre. Professor John P. Kotter von der Harvard Business School differenzierte damals zwischen Management und Leadership, sprich Führung. Auf der einen Seite die Manager, die verwalten, erhalten und imitieren. Hier geht es vor allem um Organisation, Kontrolle und Stabilität. Das sind Menschen, die fragen: »Wie läuft es? Wann geht es weiter?« Interessanterweise kommt der Begriff »Management« aus dem Italienischen: »maneggiare« bedeutet ursprünglich »ein Pferd in die Manege zu führen«. Insofern liegt dieses Verständnis sehr dicht an der Welt des Fußballs mit ihren Sportarenen und hochbezahlten zweibeinigen Edelrössern. Diese Menschen haben immer das Ergebnis im Auge. Die Perspektive ist kurzfristiger. Auf der anderen Seite spricht Kotter von »leadership«, also von Führung. Hier geht es um Zukunft, Motivation, Vision, Orientierung und vor allem um nachhaltigen Wandel. Diese Persönlichkeiten sind keine Kopien, sondern Originale, die langfristig denken. Sie bauen Vertrauen auf, sind begeistert und begeisternd, haben klare Visionen und hinterfragen immer wieder den Status quo.
    Und da kommen wir zu Klopp …
    Genau, und zwar sehr schnell. Denn Jürgen Klopp ist eine sehr authentische Führungspersönlichkeit. Authentizität heißt: Denken, fühlen und handeln stehen immer im Einklang. Was er denkt, zeigt sich stimmig durch sein Handeln. Zudem versteht Klopp es hervorragend, beide Seiten miteinander zu verbinden: Denn so sehr er als Führungspersönlichkeit auftritt, so stark zeigt sich auch seine Managerseite: Er betont ja immer wieder, dass die Technik das Rüstzeug im Fußball ist. Und wenn dann seine Spieler im Training den Ball 850 Mal technisch sauber verarbeiten müssen, dann ist das reines Management.
    »Klopp hat es früh aufgesogen«
    Lässt es sich denn erlernen, eine Führungspersönlichkeit zu sein? Oder ist das nicht beeinflussbar, also eine reine Typfrage?
    Führungstrainer sagen natürlich
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