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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Autoren: Timotheus Bugman
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knisternden Blinken.
    „Meine Magie schwindet. Sie hält mich noch am Leben, sonst wäre ich schon genauso mausetot wie all die anderen, aber lange wird auch sie mein zweites Leben nicht mehr nähren können. Ich schätze aber, dass die Zeit für eine Entschuldigung meinerseits wohl noch reichen wird. Es tut mir wirklich leid, Kalito, dass ich dich in diesen ganzen Schlamassel geführt habe…“ Während der alte Seemann eine kurze Gedankenpause machte und seinen Bart auswrang, wunderte sich Joshua mit zunehmender Verblüffung, wie nett Bleu Chuck auf einmal geworden war und dass er sich nun auch noch bei ihm entschuldigte. „…allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich auch keine so rechte Wahl hatte. Qworl hat mich benutzt, um dich hierher zu bringen. Seine und die Magie des Zeitmessers waren der meinen um etliche Zauberstablängen überlegen. Meine Magie hat mir nur geholfen, meinen Verstand nicht ganz an Qworl zu verlieren. Ich habe den kleinen Gnom immer gehasst, aber ich konnte mich mit ihm nicht duellieren, selbst wenn ich es wollte - seine Magie hat es mir nicht erlaubt. Ich war wie eine hilflose Marionette, die immer das tun musste, was Qworl sich in seinen bösen Gedanken gewünscht hat.“ Das bärtige Gesicht des Seemanns verwandelte sich plötzlich in ein rachelüsternes Lächeln. „Ich habe gesehen, dass die Krake ihn aufgefressen hat. Er wird die Welt nie wieder belästigen, joho! Wenn ich aber stark genug gewesen wäre, dann hätte ich mich dem Homunkulus schon viel früher gestellt, aber ich konnte mich seiner Magie nicht erwehren.“
    Bleu Chuck schaute den Zauberschüler nun mit schuldbewussten Augen an. „Als ich allerdings auf der Erde war, um dich zu suchen, war Qworl so weit fort, dass er keinen magischen Einfluss mehr auf mich hatte. Ich konnte dort tun und lassen was ich wollte. Ich habe dich nur aus einem einzigen Grund nach Zomana gelockt, und zwar, weil mir Qworl versprochen hatte, dass er mich und all die anderen untoten Piraten dann endlich von ihren leidigen Schicksalen erlösen würde.
    Als ich aber wieder auf Zomana landete, befand ich mich wieder unter seinem vollen magischen Bann, und ich spürte, dass Qworl nicht die geringste Absicht hatte, uns in Frieden schlafen zu lassen. Er hat uns alle betrogen und wollte uns als ewige Sklaven behalten. Ich hätte ihn durchschauen können, aber ich war ein Narr. Hätte ich gewusst, was seine düsteren Absichten waren, dann hätte ich dir damals auf dem Jahrmarkt einfach nur zugeschaut, und dann wäre ich wieder gegangen. Aber ich habe mich blenden lassen“, seufzte Bleu Chuck und legte seine ohnehin schon verknitterte Stirn in noch tiefere Falten. „Ich bin zwar ein magischer Piratenkapitän, aber kein guter Hellseher. Verzeihst du mir für meine Narrheit, kleiner Kalito (hicks)?“
    Wieder wanderte eine der violetten Blasen aus seinem Mund gen Himmel, während er Joshua seine dicke Patschhand entgegen streckte und beschämt lächelte.
    Nach kurzem Zögern gab ihm Joshua schließlich nickend die Hand. Er verzieh ihm, denn aus irgendeinem Grund wusste er, dass die Schilderungen des alten Kapitäns der Wahrheit entsprachen. Es hatte ihn allerdings trotzdem mächtig überrascht, dass der Kapitän sich bei ihm so aufrichtig entschuldigte, aber offensichtlich war es dem alten Piratenkapitän sehr wichtig gewesen, und den Grund dafür sollte er kurz darauf erfahren.
    Nachdem Joshua die Entschuldigung angenommen hatte, war der Krakenkapitän wie verwandelt. Freudig umarmte er Joshua und nahm den jungen Knaben dabei mit seinem mächtigen Leib unabsichtlich in den Schwitzkasten. Dem Zauberschüler blieb kurz die Luft weg. Als Bleu Chuck sich wieder beruhigte und hinsetzte, holte Joshua erst einmal tief Luft.
    „ Weißt du, Kalito, die meisten Seemänner sind sehr abergläubisch, und ich gehöre dazu.“ Bleu Chuck fiel kurz in einen Flüsterton: „Es gibt Totenlegenden und Totenlieder, in denen es heißt, dass diejenigen in der Hölle schmoren werden, die Kindern das Glück rauben. Diese Sorge habe ich nun schon einmal nicht mehr… hoffe ich. Ich kann nun zumindest wieder halbwegs ruhigen Gewissens meine Reise ins ewige Seefahrerreich antreten… joho!“ Bleu Chuck hob seinen Zeigefinger. „Aber vorher bringe ich dich noch zurück zur Schule.“
    Der Krakenkapitän wühlte in seiner Innentasche herum und hielt kurz darauf einen grauen Zauberstab in der Hand. Er fuchtelte damit wild in der Luft herum, wobei sich ein
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