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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Autoren: Timotheus Bugman
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zurück, der ganz langsam mit der einäugigen Krake unterging. Das riesige Meerestier war mittlerweile zu schwach, um ihre Arme zu heben, und so schaute nur noch ihr Kopf heraus. Das gelbe Auge blinzelte Joshua an. Jeglicher Zorn war daraus entschwunden und es spiegelte nun Zufriedenheit wider. Vor Müdigkeit und Erschöpftheit konnte sie ihr Auge nur noch halb geöffnet halten, bis die Trägheit in ihr es schließlich ganz zuklappen ließ. Langsam versank die Krake, und mit ihr Frodol, der bis zum Schluss winkte. Als er in das Wasser eintauchte, waren seine Augen schon verschlossen…
    Dann war es still , und Joshua fühlte sich auf einmal sehr einsam und verlassen. Die Tränen rannen ihm nur so über die Wangen, während er den Blubberbläschen zuschaute, die dort aus dem Wasser stiegen, wo Frodol und die Krake untergegangen waren. Die Wellen wogten seicht über den Ozean und brachten den Schlitten leicht zum Schaukeln.
    Er sollte nach Süden fahren, hatte Frodol gesagt, aber wie sollte er das anstellen? Der Wandelgnom war fort und selber schwimmen konnte er auch nicht, denn dafür war die Strecke einfach zu weit, selbst wenn er ei n richtig guter Schwimmer gewesen wäre.
    So weit sein Auge reichte, war überall nur Blau zu sehen; ein Ufer oder eine Insel waren auch am entferntesten Horizont nicht auszumachen.
    Joshua war auf sich allein gestellt … doch da krächzte es plötzlich über ihm!
    Der Zauberschüler h ob den Kopf in den Nacken, das Sonnenlicht blendete ihn, aber dann erkannte er den kleinen, grünen Punkt am Himmel. Es war Polly, und er zog hoch oben am Himmel seine Flugbahnen. Warum er noch lebte und nicht, wie all die anderen untoten Wesen, zurück zu den Toten gegangen war, war ihm ein Rätsel. Der kleine Papagei war jedenfalls noch quicklebendig!
    „Vielleicht liegt es ja daran, dass er ein magischer Papagei ist“, grübelte Joshua ; das hatte ihm zumindest Bleu Chuck erzählt.
    Fürchten tat er sich vor dem kleinen, gefiederten Vogel jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil, er war sogar froh darüber, dass er nicht mehr ganz alleine und nicht der einzige Überlebende war.
    Polly drehte noch ein paar Runden über ihm, bis er langsam kreisend nach unten flog und neben Joshua auf der Sitzlehne Platz nahm. Obwohl Joshua keine Angst vor dem Vogel hatte, so war ihm seine schauderhafte Gestalt doch immer noch ein wenig unheimlich; seine langen Krallen, seine uralten ledrigen Augenränder und seine verdreckten und verklebten Federn.
    Polly plusterte sich einmal kurz auf und schüttelte sich, so dass das Wasser zu allen Seiten spritzte. Dann kuschelte der Paradiesvogel sich in sein zerzaustes Federkleid, zog seinen Kopf ein und drehte sich zu Joshua.
    „Kwaak, Polly möchte einen Keks, Kwaak.“
    Joshua drehte den Innenstoff seiner Hosentaschen nach außen, um dem Papagei zu zeigen, dass er keine Kekse bei sich hatte. „Es sieht leider schlecht aus, Polly.“
    Der Papagei gluckste enttäuscht vor sich hin, aber bald fing er wieder an zu quaken: „…Balondo, Balondo, Kwaaak! Bleu Chuck Chuck…“ Sein Blick durchkämmte dabei suchend die Wasseroberfläche. Seine quakende Stimme war leise geworden und klang bedrückt; er schien um seinen Herrn zu trauern.
    Plötzlich fing das Wasser auf der rechten Schlittenseite an einer kleinen Stelle an zu blubbern. Die Bläschen, die dort aus dem Meer emporstiegen, hatten eine violette Färbung und sie zerplatzten sonderbarerweise nicht an der Oberfläche, sondern stiegen einfach weiter in die Höhe, wo der Wind sie fort trug. Polly, der seinen Kopf zur Seite geneigt hatte, beäugte das aufgewühlte Wasser neugierig, während Joshua ein wenig mulmig wurde.
    Kurz darauf tauchte ein schwarzer, pompöser Piratenhut aus der Tiefe auf. Es war ein solcher, wie ihn nur große Kapitäne trugen, die schon alle Meere der Welt befahren und mit den größten Seemonstern gerungen hatten. Joshu a erkannte ihn sofort wieder: Es war der Hut von Kapitän William Bleu Chuck.
    „Bleu Chuck? Kwaak?“, machte Polly und watschelte an die Seite der Sitzlehne, um besser in die Tiefen des Wassers schauen zu können.
    Zwei Sekunden später stieß plötzlich eine h ünenhafte Gestalt aus dem See empor. Es war der alte William Bleu Chuck! Er spie eine kleine Wasserfontäne aus und war nur allzu lebendig!
    Joshua fiel die Kinnlade herunter, während Polly vor Freude einen Tanz aufführte und fröhlich herumquakte.
    Nachdem sich der Krakenkapitän kurz orientiert hatte, griff er sich seinen
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