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Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)

Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)

Titel: Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)
Autoren: Eden Bell
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Zimmerdecke an.
      „Weil ich dich liebe.“ Ich wollte vieles, nur nicht weinerlich klingen.
      „Hey, es war ein Scherz, du Idiot.“ Sepp lachte. Musik in meinen Ohren.
      Eine Welle der Erleichterung ergriff von mir Besitz.
      „Das war fies von dir, echt.“
      „Weiß ich.“ Er grinste noch immer.
      Das benutzte Kondom rutschte auf das Leintuch und der Inhalt wurde entleert.
      „Was wird sich die Putzfrau denken?“ Ich lächelte meinen Partner an.
      „Dass in dieser Teufelsnacht zwei Verliebte sehr viel Spaß miteinander gehabt haben.“
     
    Der Morgen danach begann viel zu früh. Sepp weckte mich, obwohl ich noch hundemüde war. Es sollte niemand sehen, dass ein fremder Mann aus dem Zimmer des Wirtschaftskundelehrers schlich, zumindest nicht bei Tageslicht. Wien schlief noch immer. Der Straßenlärm hielt sich in Grenzen und war nur gedämpft zu vernehmen. Solange es dunkel ist, hat man immer das Gefühl, die Welt sei friedlich und leise.
      „Es fühlt sich so richtig an, neben dir aufzuwachen.“ Ich gähnte und umarmte meinen Liebsten.
      „Schön, dass du glücklich bist.“ Sepp drückte mir schmatzend einen Kuss auf die rechte Wange und strich über meine Oberschenkel.
      „Wann werden wir uns wieder sehen?“
      „Ich werde mit meiner Klasse noch bis Montag bleiben. Am Dienstag bin ich wieder zuhause. Ich komme dich abends besuchen, wenn ich darf“, antwortete mein Partner.
      „Oh, du darfst alles, mein Schatz, du darfst mich besitzen, mich begehren und lieben, mich rund um die Uhr ficken, du darfst einfach alles.“ Unsere Lippen trafen sich zum obligatorischen Zungenkuss. Es war Zeit, Abschied zu nehmen.
      Ohne mich zu duschen und ohne lange Versprechen ging ich. 
     
    2
     
    Der Alltag hatte mich schneller wieder als mir lieb war. Endlich schien wieder die Sonne. Der ganze Montag eignete sich hervorragend, um das Getreide einzubringen. Am Dienstag war der Mähdrescher noch einige Stunden im Einsatz. Ich stellte die Anhänger in die Tenne, weil dort die Silos bereitstanden, die für die gemahlene Gerste vorgesehen waren. Mein Vater half mir beim Reinigen des Getreidespeichers. Es war schon später Nachmittag, als plötzlich ein schwarzer Peugeot in unsere Einfahrt bog. Ich glaubte es zuerst gar nicht, aber er war es wirklich. Sepp war gekommen, um mich zu besuchen! Ich trug ein grünes Hemd und eine blaue Arbeitshose und war von oben bis unten mehlig und schmutzig. Sepp spähte ins Innere der Hütte.
      „Hallo!“
      Ich war im oberen Stockwerk und kletterte die Leiter hinunter.
      „Hallo, Sepp, das ist echt super, dass du vorbeischaust.“
      Er schmunzelte. „Eigentlich will ich nicht nur vorbeischauen. Ich würde schon gerne bleiben.“
      „Du Dummkopf! Natürlich kannst du bleiben.“
      Mein Vater begrüßte unseren Gast. „Ich werde jetzt den ersten Anhänger reinigen. Es ist schon spät.“ Wenn jemand taktvoll war, dann er.
      „Du siehst so unglaublich gut aus“, sagte ich zu meinem Freund. Ich strahlte und war überglücklich.
      Sepp hatte eine lässige Jogginghose und ein graues Sweatshirt an, dazu ein Paar Nike Turnschuhe.
      „Wie ich sehe, bist du sehr beschäftigt.“
      „Ja, ich werde wohl noch ein paar Stunden brauchen.“
      „Wenn du willst, helfe ich dir.“ Sepp grinste bis über beide Ohren. Ich liebte ihn so sehr. Wie hatte ich nur so lange ohne ihn leben können?
      So ein Angebot schlug man nicht aus. „Klar, ich würde mich über deine Hilfe wahnsinnig freuen.“
  Die Gerste auf den Anhängern musste über ein Förderband nach oben in die Mühle befördert werden und von dort aus weiter in den Silo. Während ich die Maschine kontrollierte, brauchte ich dringend einen Helfer, der die Gerste auf das Förderband schaufelte.
      Sepp wollte schon zur Schaufel greifen und auf den Anhänger hüpfen, als ich ihn zurückhielt. „Es ist besser, du gehst barfuss, sonst versaust du dir die schönen Turnschuhe. Und kremple die Hosenbeine hoch.“ Ich half ihm dabei, sein Sweatshirt auszuziehen. „Und das brauchst du auch nicht. Du wirst ohnehin dreckig werden und es ist auch sehr heiß unter der Maschine. Ich verspreche dir, wir werden uns dann gemeinsam duschen, wenn wir hier fertig sind.“ Sepp nickte verständnisvoll. „Ich werde darauf zurückkommen.“ Ich schnappte mir eine gelbe Kappe mit der Aufschrift „Moran“, das war eine Tiermehlfirma, und setzte sie meinem Freund auf. Dann kletterte ich die Leiter hoch
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