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Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)

Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)

Titel: Josef und Paul - Eine Landliebe nach Stundenplan (German Edition)
Autoren: Eden Bell
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Zwischenfall mit dir getrennt. Er hat sich fürs Heer verpflichten lassen, hat dort seine Berufung und einen neuen Lover gefunden.“
      Ich wollte weder verständnisvoll nicken noch neugierig weiterfragen. Stattdessen sagte ich etwas, das mir schon lange auf dem Herzen lag.
      „Warum hast du mir nicht geholfen?“ Es bedurfte keiner genauen Erläuterungen. Sepp wusste genau, was ich meinte.
      „Weil sich mein Verstand ausgeschalten hat. Weil es Momente gibt, wo ich nur mit dem Schwanz denke“, erwiderte er.
      Das war die blödeste Ausrede aller Zeiten. „Das ist doch nicht dein Ernst. Du hast tatenlos dabei zugesehen, wie ich ...“
      Der heiße Kakao wurde serviert. Ich gab noch etwas Zucker dazu und kostete. Mein Blick wanderte über Sepps Schultern. Die Umrisse seiner Bizepse spannten den weichen Stoff des Hemdes. Woher nahm dieser Mensch nur die Gabe, so gut auszusehen?
      „Paul, beruhige dich, es tut mir leid. Nik war kein Verbrecher, er war einfach nur ein junger Mann, der brutalen Sex liebte. Du hättest dabei sein sollen, als wir ...“
      „Hör auf damit. Es reicht. Das Thema ist abgeschlossen“, unterbrach ich ihn.
      Sepp atmete tief durch. Er beobachtete die Menschen im Raum und schwieg.
      „Empfindest du noch etwas für mich?“, fragte Sepp mit seinem unschuldigsten Blick.
      „Wenn es nicht so wäre, würde ich dann hier sitzen und mit dir reden?“
      „Oh, Gott sei Dank, ich muss nämlich so oft an dich denken und es wäre wundervoll, wenn wir die Stunden der heutigen Nacht zusammen verbringen könnten.“
      „Du weißt, das ist die Teufelsnacht. Heute kommen die schlechtesten Eigenschaften eines jeden Menschen zum Vorschein, zumindest heißt es so. Bist du dir ganz sicher?“ Ich nippte an meinem Getränk.
      „Absolut sicher.“
      Ich verliebte mich in den Klang seiner Stimme, schon wieder.
      „Wo übernachtest du?“
      „In einer Jugendherberge, nicht weit von hier“, antwortete ich.
      „Dann ist es vermutlich die gleiche, in der wir untergebracht sind. Ich muss als Aufsichtsperson in der Nähe meiner Schüler sein, aber du könntest in mein Zimmer kommen. Was meinst du?“
      „Wirst du alleine sein?“
      „Natürlich.“
      „Okay, mal sehen.“
      Sepp wandte sich wieder seinen Schützlingen zu. Der Kakao schmeckte vorzüglich. Ich bezahlte und ging hinaus. Sepp folgte mit seiner kleinen Schar von sechzehnjährigen Dreikäsehochs. Ich folgte ihnen so unauffällig es ging. Tatsächlich war es die gleiche Jugendherberge. Ich fuhr mit dem Lift in den dritten Stock und ging in meinem Zimmer auf die Toilette. Ich machte mich frisch, putzte mir die Zähne und wechselte die Unterwäsche. Es war halb zwölf, als ich mich ins untere Stockwerk begab. Sepp hatte mir einen kleinen Zettel mit seiner Zimmernummer zugeschoben, als er im Cafe aufgestanden war. Ich fühlte mich wieder wie ein Teenager vor dem ersten Date, was natürlich verrückt war.
      „Herein“, tönte es aus dem Zimmer, als ich klopfte.
      Sepp grinste mir entgegen. Er hatte nur Boxershorts und ein Trainingsleibchen an. Es duftete nach einem Putzmittel und kühlem Nachtwind.
      „Ich weiß, es ist kalt hier.“ Sepp sagte irgendwas, nur um die Stille zu durchbrechen.
      „Schönes Zimmer.“
      „Setz dich.“
      „Danke. Du siehst gut aus, hab ich dir das heute schon mal gesagt?“
      Sepp lächelte stolz. „Danke. Du hast aber auch ganz schöne Muskeln bekommen.“ Er betastete meine Oberarme und befeuchtete seine Lippen.
      „Ja, das ist mein persönliches Fitnessstudio. Jeden Tag die vollen Eimer aus dem Getreidesilo schleppen.“
      „Was darf ich dir anbieten? Ich habe eigentlich nur Wasser hier.“
      „Wasser klingt gut.“
      Ich setzte mich zum grünen Holztisch, der in der Ecke des Zimmers stand. Sepp brachte mir ein Glas Wasser, das ich dankend entgegennahm.
      „Hast du Lust auf Sex?“
      Eines musste ich ihm wirklich lassen, er kam schnell zur Sache.
      „Wie meinst du das?“
      „Ich weiß, wir haben uns lange nicht gesehen und wir haben uns aufgrund dramatischer Umstände getrennt, aber wir sind heute hier in diesem Zimmer, können alles tun was wir wollen und niemand wird uns stören.“
      Das Angebot klang verlockend, aber ich brauchte noch etwas Zeit. „Das ist ja alles gut und schön, aber wie würde es weitergehen? Lassen wir wieder sieben Jahre ins Land ziehen bis zur nächsten Kissenschlacht?“
      „Es soll ja keine
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