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John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

Titel: John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)
Autoren: Jason Dark
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waren sehr klar und irgendwie auch wissend. Aber das konnte eine Täuschung sein. Da war sich der Killer nicht so sicher. »Wer bist du denn?«
    »Rosenrot«, gab sie flüsternd zur Antwort.
    »Aha«, sagte Cameron nur. Mit dem Namen konnte er nichts anfangen.
    Die Bedeutung war ihm völlig fremd.
    »Und du?«
    »Ach, ich weiß nicht. Du kannst Perry zu mir sagen.«
    »Mach ich.«
    »Du hast mich gerettet, nicht?«
    »Wieso?« fragte sie.
    Cameron mußte lachen. »Das ist mir unbegreiflich. Wieso kannst du das fragen?«
    »Habe ich dich wirklich gerettet?«
    »Für mich schon.«
    »Wer wollte dir denn etwas?«
    Nicht so, dachte Cameron. Verdammt noch mal, nicht so! Die spielt mir was vor. Dieses Spiel ist ebenso falsch wie der Name Rosenrot. So kann einfach niemand heißen. Das läuft hier alles in eine falsche Richtung.
    »Du nicht, Rosenrot.«
    »Das ist mir klar. Ich habe keine anderen Feinde gesehen. Es tut mir leid.«
    Sage ich nun die Wahrheit oder nicht? überlegte Cameron. Werde ich dann ausgelacht oder …
    »Willst du überhaupt sprechen?« fragte die Frau.
    »Klar, du sollst es wissen.« Er holte einige Male tief Atem. »Der Wald ist mein Feind, verstehst du?«
    »Nein.«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Okay, das hatte ich mir gedacht. Es ist auch schwer, verdammt schwer sogar. Aber du mußt es mir glauben. Der Wald ist mein Feind.«
    »Und wieso ist er das?«
    »Er wollte mich umbringen!« stieß der Mann keuchend hervor. »Ja, er wollte mich töten, killen, fressen – alles! Er ist ein gewaltiges Monster und Ungeheuer.«
    Rosenrot erhob sich. Sie schüttelte den Kopf. Ihr Haar flog. Dann zog sie den rechten Träger ihres Kleides wieder in die normale Stellung. »Nein, das ist unmöglich, Perry. Das kann einfach nicht wahr sein. Der Wald ist kein Monster. Er ist etwas Wunderbares, wenn du verstehst. Etwas Einmaliges.«
    »Das sagst du«, flüsterte er.
    »Und ich muß es wissen«, gab sie zurück. »Ich lebe schließlich in diesem Gebiet.«
    Er winkte ab. »Ich weiß es. Ich weiß alles. Ich habe es ja erlebt, aber ich weiß auch, daß er sich verändern kann.« Der Killer suchte nach Worten für eine Erklärung. Er deutete nach vorn und in die Runde. »Überall«, flüsterte er, »überall sind sie. Im Boden, in den Bäumen, das weiß ich alles. Aber sie halten sich gut versteckt. Sie kommen nur dann vor, wenn sie es wollen. Dieser Wald ist verhext, dieser Wald ist einfach verhext. Er ist ein Blutwald.«
    Rosenrot sagte nichts. Sie stand vor ihm, hielt den Kopf gesenkt und schaute ihn an. »Das glaubst nur du.«
    »Ich habe es erlebt. Und du mußt es auch erlebt haben, verdammt noch mal!«
    »Warum das?«
    »Weil du in diesem Wald gewesen bist. Wie sonst hättest du mich retten können?«
    »Da hast du recht. Aber ich habe den Wald nie als so schlimm angesehen, tut mir leid.«
    »Du kennst ihn gut, nicht?«
    »Ja, ich kenne ihn.«
    »Lebst du hier?«
    Greta Kinny lächelte. »Wenn du damit fragen willst, ob ich hier in diesem Wald lebe, muß ich dir leider widersprechen oder dich enttäuschen. Nein, ich lebe hier nicht. Ich bin hier ebenso eine Besucherin, wie du ein Besucher bist. Dieser Wald ist für mich nur ein Gebiet, in dem ich mich aufhalte, um Kraft zu schöpfen.«
    Der Killer konnte die Worte nicht glauben. »Kraft schöpfen willst du? Zwischen all diesen Monstren?«
    »Was sagst du denn da? Bist du verwirrt? Wo siehst du hier Monstren oder Ungeheuer?« Sie drehte sich auf der Stelle. »Tut mir leid, Perry. Sosehr ich auch schaue, ich sehe nur Bäume. Ich rieche sie. Ich nehme ihren Duft in mich auf …«
    »Ja, ja, ja!« schimpfte er. »Du hältst mich wohl für einen Spinner, wie?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Und was sagst du zu meinen Erlebnissen?«
    »Das weiß ich nicht. Du solltest nur akzeptieren, daß ich den Wald mit anderen Augen sehe.«
    »Weil du hier wohnst, wie?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ich werde dich zu mir bringen. Dort kannst du dich ausruhen und dann weitergehen.«
    Perry Cameron senkte den Kopf. Durch sein Hirn schossen zahlreiche Gedanken. Er war jetzt soweit erholt, daß er sich einiges zusammenreimen konnte. Aber er sprach es nicht aus und dachte nicht mal konkret daran, sondern stellte eine recht harmlose Frage. »Wohnst du eigentlich hier?«
    »In der Nähe.«
    »Aber nicht in …«
    »Nein, nein, nicht in Killerney. Ich lebe in einem Haus direkt am Waldrand.«
    Der Killer senkte den Kopf. Sie sollte das Zucken seiner Lippen auf keinen Fall sehen. »Ich habe
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