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John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

Titel: John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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der war, für den er sich ausgab.
    Johnny verließ sein Zimmer. Seine Eltern hatten sich mit Shao in den großen Wohnraum zurückgezogen, in dem es ziemlich kühl war, weil die Tür zum Garten hin offenstand. Nicht grundlos, denn Bill hatte das Haus verlassen und wanderte durch den Garten. Allerdings nicht wie jemand, der nur kurz nach seinen Pflanzen schauen wollte. Bill schien nach einer bestimmten Person Ausschau zu halten.
    Wahrscheinlich suchte er diesen Arnos. Shao und Johnnys Mutter schauten ebenfalls in den Garten, und erst als Bill den Raum wieder betrat, drehten sie sich um.
    »Was ist denn mit dir, Johnny?« fragte Sheila erschreckt. »Du siehst so blaß aus.«
    Der Junge hob die Schultern. »Ich weiß es auch nicht, Mum, aber dieser Arnos …«
    »Ist verschwunden.«
    »Daran glaubt ihr aber nicht.«
    »Warum nicht?« fragte Bill.
    »Du bist durch den Garten gelaufen wie jemand, der etwas sucht. Das habe ich genau gesehen.«
    Der Reporter lächelte. »Wo du recht hast, da hast du recht, mein Junge.«
    »Aber du hast ihn nicht gefunden.« Bill hob die Schultern.
    »Er wird sich auch nicht so leicht finden lassen«, sagte Shao, »denn er bestimmt, wo es langgeht. Das hat er uns ja bewiesen. Oder seht ihr das anders?«
    »Nein«, gaben die Conollys zu, »aber wo kann er sein?«
    »Er hat sich versteckt.«
    »Ja, Bill, das weiß ich selbst.«
    »Im Computer?« fragte Johnny. Es tat ihm schon leid, daß er die Frage gestellt hatte, aber niemand machte ihm deswegen einen Vorwurf.
    Bill sagte sogar: »Gar nicht so schlecht – oder …?«
    »Wie sollte das geschehen?« fragte Shao.
    »Wie hat er Sedonia in das Netzwerk hineinbekommen?«
    »Er hat sie gescannt.«
    »Richtig. Wäre es nicht möglich, daß er sich auch selbst gescannt hat? Ich weiß, das klingt verrückt, aber vergeßt nie, daß wir es hier nicht nur mit Technik, sondern auch mit einer alten Magie zu tun haben, und die steht oft über der Technik.«
    Shao drehte sich um. »Also dann, Freunde, was hält uns hier noch? Gehen wir zu Johnnys Computer.«
    Die Conollys konnten Shaos Forschheit nicht nachvollziehen. Alle drei machten einen bedrückten Eindruck, selbst Bill war sehr nachdenklich geworden. Das plötzliche Verschwinden des unheimlichen Besuchers hatte ihn stärker mitgenommen, als er sich eingestehen wollte. Außerdem wurmte es ihn, daß so etwas in seinem Haus geschehen war.
    Conolly junior blieb unschlüssig vor seinem »Spielzeug« stehen. Er verzog die Mundwinkel, als er fragte: »Soll ich ihn einschalten?«
    »Ja, Johnny.«
    Der Junge warf Shao einen schrägen Blick zu. Dann tat er es und drückte wenig später auf die Maus.
    PASSWORD – stand auf dem Schirm.
    Johnny griff nach der CD-ROM und schob sie in den Schlitz. Er traute sich nicht, vor seinem Gerät Platz zu nehmen. Es war für ihn so etwas wie ein Fremdkörper geworden, und auch seine Eltern standen vor dem Monitor wie zwei Zinnfiguren.
    »Wenn ihr nicht wollt, setze ich mich«, erklärte Shao.
    Niemand hinderte sie daran. Shao schnickte mit den Fingern. Sie sah aus, als hätte sie Fieber.
    »Komm schon!« flüsterte sie. »Los, zeig dich.«
    Vier Augenpaare starrten auf den Bildschirm. Es hätte längst das normale Bild der CD-ROM erscheinen müssen, aber was war hier schon normal? Nichts konnten sie sehen, bis sich plötzlich auf der grauen Fläche etwas bewegte.
    Ein Hintergrund entstand – und einen Moment später erschien die sitzende Frau.
    »Ja!« keuchte Shao. »Das ist sie! – Himmel, das ist Sedonia! So hatte ich sie auf meinem Schirm ebenfalls gesehen. Das ist ein Wahnsinn, ich packe es nicht.« Die Chinesin war wie im Fieber. Sie konzentrierte sich auf das unbewegliche Gesicht mit den ebenfalls unbeweglichen Augen, die so ausgebrannt waren. Eine blinde Frau, die im Schneidersitz auf einem Kissen hockte und dabei eine Kleidung trug, die einem Badeanzug schon ähnlich war.
    »Ist sie es?« fragte Bill sicherheitshalber noch einmal nach.
    »Ja, ja!« gab Shao flüsternd zurück. »Sie ist es. Ich habe sie auch auf meinem Bildschirm gesehen. Es geht ihr wohl nicht gut. Sie braucht Kontakt. Sie ist …« Shao hob die Schultern. »Ich weiß es ja auch nicht, in welcher Welt sie verschwunden ist. Jedenfalls haben wir unsere Probleme, wenn ich ehrlich bin.«
    Sedonia rührte sich nicht. Trotz ihrer leeren Augen hatten die Menschen vor dem Bildschirm den Eindruck, angeschaut zu werden. Shao bewegte heftig ihre Wangenmuskeln, als kaute sie etwas. Sie konnte ihre Worte auch
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