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John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

Titel: John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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die Hütte betreten und stand vor seinem Lager. Sie schauten ihn besorgt an. Ihre Gesichter sahen im trüben Licht der Öllampe aus wie fettige Flecken, aber der besorgte Ausdruck in ihren Augen war nicht verschwunden, das sah der Eiserne, als er den Kopf drehte.
    »Ihr?« fragte er.
    »Wer sonst?« fragte Myxin.
    »Sie – Sedonia …«
    »Nein«, sagte Kara und schüttelte den Kopf. »Sie ist leider nicht hier.«
    »Ja«, flüsterte der Eiserne. Seine Stimme klang erstickt. »Ich weiß es, sie ist nicht hier.« Er hob die Arme an und schaute gegen seine Handflächen, als wären es Spiegel. »Aber ich habe sie gesehen. Ich habe sie hier gesehen, im Traum, und es ist einfach schrecklich gewesen. Es war so echt. Ich habe alles noch einmal durchmachen müssen. Ich sah, wie der Schwarze Tod sie gefangennahm und ihr durch das Blenden das Augenlicht entriß. Ich sah mich wieder weinen und erlebte meine eigene Verzweiflung mit einer schrecklichen Intensität.«
    »Willst du noch darüber sprechen?«
    »Nein, nicht mehr.« Der Eiserne Engel richtete sich auf. »Es ist nicht leicht, aber ich weiß, daß sie es geschafft hat und der Vernichtung entkommen ist. Sie lebt. Sie existiert als blinde Person weiter. Aber sie ist nicht in unserer Welt!«
    Kara nickte ihm zu. »Ich habe sie gesehen. Leider kam ich nicht an sie heran.«
    »Wie ich damals«, sagte der Eiserne so leise, daß er seine Worte wiederholen mußte, um verstanden zu werden.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich weiß es nicht genau, Kara. Aber damals schon ist sie geschützt worden.«
    »Du meinst, daß es die gleiche Aura gewesen ist?«
    »Ja.«
    Kara schaute den kleinen Magier an. Als Myxin nickte, sagte sie: »Das würde bedeuten, daß auch Arnos überlebt hat und noch heute existiert. Oder siehst du das anders?«
    Der Eiserne schwieg. Er starrte zu Boden. Er hob die Schultern, dabei seufzte er, und dann durchfuhr seine Gestalt ein Ruck, wie bei einem Menschen, der urplötzlich zu einem bestimmten Entschluß gekommen ist. »Ja, ich denke ebenso. Es ist möglich, daß der verfluchte Sklavenhändler noch existiert. Das ist alles wahr. Das ist alles möglich. Er existiert noch. Er ist grauenhaft und …«
    Die Schöne aus dem Totenreich legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Sollte es so sein, dann werden wir ihn auch finden. Dann werden wir seinen Schutz durchbrechen, das verspreche ich dir.«
    »Wie willst du es tun?«
    Sie lächelte. »Wir werden noch einmal einen Versuch starten müssen«, schlug sie vor.
    »Wir?«
    »Ja, wir beide.«
    »Aber ich …«
    »Du hast sie bisher noch nicht gesehen. Sie schwebt in irgendeiner Welt, und sie befindet sich noch in Arnos’ Gewalt. Er hat überlebt, er wird möglicherweise auch wiedergeboren worden sein und jetzt anders aussehen, aber es muß ihn noch geben. Es kann sein, daß er sich wieder an dich erinnert hat und nun möchte, daß du auch vernichtet wirst. Er will dich nicht mehr am Leben wissen.«
    Der Eiserne Engel stand von seinem Lager auf. »Ja, das könnte so gelaufen sein. Doch ich frage mich, in welche Dimensionen sich beide zurückgezogen haben.«
    »Das hast du damals in Atlantis schon nicht herausbekommen. Wichtig ist ja, daß wir es schaffen, diese Dimension zu sprengen. Alles andere wird sich dann ergeben.«
    Zwar teilte der Eiserne Engel Karas Optimismus nicht, er sprach aber auch nicht dagegen und deutete sogar durch ein Nicken seine Zustimmung an.
    Zu dritt verließen sie die Hütte. Ein sehr schweigsames Trio. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Der Eiserne Engel zeigte eine leichte Unsicherheit. Er schaute sich immer wieder um. Wie jemand, dem die Umgebung fremd ist.
    Mondlicht streute gegen die mächtigen Steine. Sie wirkten wie Eisblöcke mit dunklen Einschlüssen.
    In der Nähe plätscherte das Wasser des schmalen Bachs. Das Geräusch hörte sich in der nächtlichen Stille noch lauter an als am Tag.
    Noch waren die Steine leer. Auch die Diagonalen verschwanden im Gras. Nichts schimmerte durch.
    Alles war wie von einem dunklen Teppich bedeckt, der den Schall schluckte.
    Am Rand der magischen Zone blieben sie stehen. Als Kara die Zweifel auf dem Gesicht des Eisernen entdeckte, sprach sie ihn mit leiser Stimme an. »Es ist unsere einzige Chance, das solltest du nicht vergessen. Wir müssen diesen Weg gehen.«
    »Ich weiß.«
    »Aber ich habe dich wohl nicht davon überzeugen können. Man sieht es dir an.«
    »Stimmt, Kara, stimmt. Es ist der Traum, der für mich wie eine Rückführung
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